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2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst
Autoren: Unbekannt
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langsamer."
    „Wohin sollen wir zurück?", fragte Rhodan schwer. „Wir fliegen weiter – oder wir erklären Operation Tempus für gescheitert. ARCHETIM wird nicht noch einmal GESETZ-Geber von seiner Streitmacht abziehen, um uns den Anschluss zu ermöglichen. Das Risiko wächst permanent, dass die Chaosmächte sein Vorhaben durchschauen."
    „Wie viel Zeit bleibt bis zur Finalen Schlacht?", wollte Mondra wissen.
    Rhodan hob lediglich die Schultern.
    Er schwieg dazu.
    „Wie lange werden wir brauchen, bis wir eine geeignete Beobachtungsposition erreichen?"
    „Nach momentanen Gegebenheiten etwa zwölf Standardtage", antwortete Tolot. „Vorausgesetzt, dass keine Navigationsprobleme auftreten."
    „Die Vorstellung, wir könnten die Retroversion verpassen, macht mir Angst", gestand Mondra. „Ich fürchte, das Schicksal der Milchstraße hängt letztlich von wenigen Tagen ab." In Gedanken versunken starrte sie auf den Hologlobus.
    Die wirbelnden Energieschwaden, stellte Rhodan fest, schienen sich stellenweise zu lichten. Die JULES VERNE beschleunigte mit geringen Werten.
    Aber die Kursdaten zeigten kontinuierlich Veränderungen, weil die Cypron noch nach einer geeigneten Passage suchten.
    „Ein Königreich für eine Zeitmaschine, die es uns erlaubt, die Ortung bei Lotrafur ungeschehen zu machen!", stieß Mondra Diamond hervor.
    Rhodan blickte sie entgeistert an.
    Mondra kannte die Zwänge, denen Operation Tempus unterworfen war.
    Sie wusste, dass ein solcher Einsatz des Kontextwandlers der JULES VERNE jede Chance auf Rückkehr in die eigene Epoche nehmen würde. Aber wahrscheinlich wollte sie sich mit dieser unerfüllbaren Forderung nur Luft verschaffen.
    Tolot fing dröhnend zu lachen an, als Rhodan stumm den Kopf schüttelte.
    Für zwei oder drei Sekunden klang es, als laufe ein Impulstriebwerk auf der Galerie an. Dann bauten die Servos Dämpfungsfelder auf, die das Gelächter des Haluters zum Brausen eines Sturms abmilderten.
    Auf gewisse Weise, fand Rhodan, hatte Mondra recht. Das alles war eine verdammte Ironie des Schicksals. Nach dem Kontextsprung über zwanzig Millionen Jahre in die Vergangenheit wurden nun wenige Tage zum Problem.
    Weil es unmöglich war, ein zweites Mal in der Zeit zurückzugehen – nicht einmal lächerliche hundert Stunden, um die verhängnisvolle Ortung zu verhindern.
    Scheiterte Operation Tempus damit ausgerechnet an der Generalin? Spätestens mit ihrem Verschwinden während der Erkundungsmission war Kamuko zum unkalkulierbaren Faktor im Kampf gegen die Negasphäre geworden. Eine Preisgabe ihres Wissens über ARCHETIMS Truppenaufmarsch hätte die Retroversion schlagartig gefährdet.
    Aber ... hätte sie wirklich geredet?
    Oder wäre sie in den Fängen TRAITORS gestorben und würde ihr Tod auch den ARCHETIMS nach sich ziehen? Mit anderen Worten: Bewirkte Rhodan durch Kamukos Rettung letztlich eine veränderte Zukunft, in der ARCHETIM nicht gestorben und ES nicht die Superintelligenz der Milchstraße war? Schließlich war es in diesem Fall nicht die Anwesenheit der JULES VERNE gewesen, durch die die Prinzipa entführt worden war, er musste also nichts „wiedergutmachen" wie bei der Rückeroberung von CHEOSTAI.
    Allein: Es blieb kaum Zeit für Zweifel. Zum einen preschten die Ereignisse voran, zum anderen blieb Perry Rhodan allen Vorsätzen der Nichteinmischung zum Trotz ein Mensch, der sich aktiv für andere einsetzte; der nicht einfach danebenstehen konnte, wenn andere mit dem Tod bedroht wurden.
    Außerdem war ihm im Prinzip keine Wahl gelassen worden: Kamuko zu retten oder von der Retroversion so weit wie möglich ausgeschlossen zu werden, das waren die Alternativen gewesen.
    Der Rettungseinsatz im Herzen der feindlichen Kräfte war zum nicht gelinden Erstaunen vieler Beteiligter erfolgreich abgeschlossen, doch die Frage blieb, ob Kamuko unter Zwang schon Informationen weitergegeben hatte.
    Rhodan glaubte das nicht. Er wollte es nicht glauben. Allerdings wartete er angespannt darauf, dass die Generalin aus ihrer Paralyse erwachte.
    Eine andere Gefahr war mindestens ebenso gravierend: Im schlimmsten Fall hatten sie durch den Rettungseinsatz den Anschluss an ARCHETIMS Truppen und die Möglichkeit verloren, die Retroversion zu beobachten. Die zwangsläufige Folge: Sie mussten mit leeren Händen in ihre Zeit zurückkehren.
    In seinen Schläfen dröhnte der Pulsschlag. Er steigerte sich zum schmerzhaften Pochen, das den Körper beben ließ – aber schon nach wenigen Sekunden verflog der
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