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2445 - Geschöpf des Chaos

Titel: 2445 - Geschöpf des Chaos
Autoren: Unbekannt
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die Prinzipa, persönlich mit einem kleinen Verband von Suchschiffen auf Erkundungsmission zu gehen."
    „Sie verließ das INTAZO", murmelte Rhodan. Wie hätte es auch anders sein können? Diese Frau neigte ebenso zu höchstpersönlich angeführten Risikounternehmen wie ein gewisser ehemaliger Risikopilot, Großadministrator, Ritter der Tiefe, Netzgänger ...
    „Ja." Ki-Myo stützte die Ellenbogen auf die frei vor ihm schwebende Arbeitsplatte. „Die Generalin und ihre Leute erreichten den Tir-Tair-Sektor und wurden fündig. Einige Bestandteile der Neganen Stadt, Objekte von gewaltiger Größe, wurden von ihren Spähern gesichtet. Die Strangeness-Werte waren nicht so hoch wie eigentlich erwartet, aber zweifelsfrei zu messen."
    „Bitte weiter", bat Perry Rhodan.
    „Kamuko bestieg einen Einmannaufklärer, die MAYUKI-10, im Vertrauen auf ihre überlegenen Fähigkeiten. Sie rückte als einzige Einheit näher an eines der fliegenden Stadt-Objekte heran ..."
    „... und kehrte nie zurück." Es war nicht schwer zu erraten.
    „Richtig", bestätigte der Gesandte.
    „Die Generalin ist bis heute verschollen.
    Es konnte nie geklärt werden, was in Tir-Tair geschehen ist. Doch die MAYUKI-10 ist entweder verunglückt, wurde abgeschossen oder von Schutztruppen der Neganen Stadt aufgebracht. Die Einheiten, die Kamuko zurückließ, brachten die Nachricht von ihrem Verschwinden zurück ins INTAZO, außerdem die ersten Protokolle aus diesem Sektor."
    Perry Rhodan stand auf. „Ich denke, damit ist alles klar."
    Der Gesandte ARCHETIMS starrte ihn überrascht an. „Ja, aber ... du gehst?
    Willst du nicht erst meine Bitte abwar...?"
    „Das ist nicht nötig. Ich soll die Generalin suchen und zurückbringen. Ist es nicht so? Betrachte den Auftrag als angenommen."
    Der Aeganer schluckte heftig. „Das ist ausgesprochen großzügig von dir, Perry Rhodan. Die Mission ist von so ausgesprochen heikler Natur, dass ich keinem anderen vertrauen kann als einem, der bei diesen Nachrichten nicht zusammenbricht – was bei nahezu allen Einheiten der Prinzipa der Fall wäre."
    „Nur eines noch", sagte Rhodan.
    „Wenn die Generalin nicht da ist, kann der Angriff doch eigentlich nicht wie geplant stattfinden. Wieso wurde er dann angekündigt?"
    „Auf ARCHETIMS Anweisung hin selbstverständlich. Als er von seiner Mission in Reichweite der Flotte zurückkehrte und die Nachrichten vom Erscheinen der Neganen Stadt und dem Verschwinden Kamukos erhielt, befahl er noch zur selben Stunde, das INTAZO zu räumen und die Schlachtflotte in einen der Hyperknoten auf der Strecke zum Zentrum von Tare-Scharm zu verlagern. Seither ist das INTAZO weitgehend verlassen. Die Flotte bereitet sich in den Hyperknoten auf ihren Einsatz vor."
    Rhodan nickte langsam. „ARCHETIM rechnet also damit, dass Kamuko gebrochen werden könnte und dem Gegner alles verrät?"
     
    *
     
    Ki-Myo wirkte unglücklich, mehr noch, fast verzweifelt.
    „So ist es, Perry Rhodan. Aber das darf nicht sein, sie ist die nächste Generation, die beste aller Aeganer ..."
    Dem Gesandten schnürte es die Kehle zu, und Perry Rhodan begriff: Für Ki-Myo war Kamuko nicht nur eine Frau des eigenen Volkes, Trägerin der Sonnen-Aura und Befehlshaberin von ARCHETIMS Flotte, sondern auch diejenige, die es ihm erlauben würde, in Frieden zu sterben – oder in ARCHETIM „aufzugehen", falls diese Superintelligenz derartige Fälle ähnlich handhabte wie in der Gegenwart ES. Wurde Kamuko getötet oder gar „umgedreht", blieb Ki-Myo nichts übrig, als sich mit den Krallen der Pflicht weiterhin an ein schwindendes Leben zu klammern, anstatt sich der Freiheit und Schwerelosigkeit des Todes hingeben zu dürfen, der schon so lange auf ihn wartete.
    „Ich glaube nicht an Kamukos Tod.
    Ich kann nicht glauben, dass sie abgeschossen oder sonst wie getötet worden ist – nicht solange die Hoffnung besteht, dass sie vielmehr nur vom Gegner aufgebracht und gefangen genommen worden ist."
    „Und worin gründet sich diese Hoffnung?" Rhodan war selbst erschrocken darüber, wie kalt seine Stimme klang, wie sehr sie bereits jeden Funken Hoffnung absorbierte.
    „Es handelt sich bei der MAYUKI-10 um ein Beiboot, das an Bord keine Wächtersäule besitzt. Das erhöht auf der einen Seite die Chance eines Geheimnisverrats, kann auf der anderen aber das Überleben wahrscheinlicher machen.
    Die Vertreter der Gegenseite müssen Kamukos Sonnen-Aura gespürt haben, und eine Aura-Trägerin bringt niemand einfach so um. Ein solches
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