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2445 - Geschöpf des Chaos

Titel: 2445 - Geschöpf des Chaos
Autoren: Unbekannt
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aufrechterhalten zu können.
    Aber Rhodan hatte an ihn geglaubt!
    Hatte schon wieder so viel von Vertrauen geredet und ihn damit unter Druck gesetzt ... nein, angestachelt. Dieses eine Wort besaß so viel Magie. Ekatus Atimoss hatte beweisen wollen, dass er ein verlässlicher Verbündeter war. Dass er zu dem stand, was er einmal entschieden hatte.
    Nein, es war nicht die Angst, und es waren nicht die Strapazen, die ihn fertigmachten. Er konnte es drehen und wenden, wie er wollte – es war und blieb immer und immer wieder das Vibra-Psi!
    Oberflächlich betrachtet kehrten seine Kräfte im Wasser bald zurück. Er hatte bereits neue Parapolarisatoren bilden können. Er war nicht weniger als einen vollständigen Bordtag der JULES VERNE in dem Bassin und hatte das Gefühl, noch viele weitere Stunden bei seinen neuen Freunden bleiben zu können.
    Aber es ging nicht. Es löste nicht seine Probleme. Es war nur ein Verstecken, eine Flucht vor dem, was ihn langsam, aber sicher zerstörte.
    Rhodan und Mondra Diamond – sie nahmen es ihm nicht übel. Sie hofften für ihn, dass er Ruhe fand. Rhodan war selbst hierhergekommen und hatte ihm nochmals gedankt. Auch Mondra war beeindruckt von dem, was er geleistet hatte, und bot ihm erneut an, ihm zu helfen. Die Psychologen, die sie ihm vorgestellt hatte, würden für ihn da sein, wenn er es wünschte.
    Natürlich wollte er es!
    Aber nicht so. Er wollte mit den Terranern zusammenarbeiten. Er hatte seine Seite gewählt. Immer wieder hörte er die magischen Worte, die Rhodan zuletzt gesagt hatte: „Wir schaffen es, Ekatus Atimoss – wir sind ein Team!"
    Er hatte es sich reiflich überlegt. Vielleicht war es falsch, aber es gab keine andere Möglichkeit. Er konnte nicht wissen, ob es funktionierte, aber es war eine Chance. Er würde seine neuen Verbündeten nicht verraten. Sie brauchten sich keine Sorgen zu machen. Er würde ihr Geheimnis bewahren, aber er musste ...
    Es war seine einzige Chance, den verhängnisvollen Knoten ein für alle Mal zu durchschlagen.
    Ekatus Atimoss zögerte dennoch. Er verbrachte weitere zwei Stunden bei den Cypron-Sphärikern, die den Aufruhr in ihm spüren mussten. Sie spielten mit ihm und taten alles, um ihn abzulenken, aber es half nicht. Es gab nur einen, ein einziges Wesen, das ihm zu helfen vermochte ...
    Vielleicht ...
    Vertrauen ...
    Ihr könnt mir vertrauen, Rhodan!, dachte er ...
    ... als er das Deck der Sphäriker verließ und in seine Kabine zurückkehrte, wo er den Safe leerte und die dort eingelagerten Parapolarisatoren an sich nahm ...
    ... als er die Randbereiche der JV-1 aufsuchte, wo in einem kleinen Hangar sein Trageroboter deponiert war ...
    ... als er den ersten Parapolarisator einsetzte und damit sich selbst plus den gesamten Tragerobot hinter den Parapol-Schleier hob ...
    ... als er sich mit dem Roboter in Bewegung setzte und durch die Schotten des Hangars ins freie All drang ...
    ... als er mit den im Sockel integrierten Triebwerken zu beschleunigen begann, mit Ziel auf die lohende Sonnenkugel im genauen Zentrum des Hyperkokons, nur 6000 Kilometer entfernt. Ein Katzensprung, wie die Terraner in ihrer bildhaften Sprache sagen würden ...
    ... als er der „mentalen Sonne" näher und näher und näher kam ...
    ... als er mit schlagenden Herzen die Funkgeräte seines Roboters ausschaltete und die Wirkung des zuletzt verwendeten Parapolarisators auslaufen ließ ....
    ... als er in dem Moment in den Normalraum zurückfiel, als sein Tragevehikel mit einer Geschwindigkeit von wenigen Kilometern pro Sekunde in die „Sonne" eindrang, die ARCHETIM war ...
     
    *
     
    Die mentale Ausstrahlung der Superintelligenz war atemberaubend. Aus unzähligen Richtungen wisperten Stimmen in unbekannten Sprachen zu ihm herüber. Millionen, vielleicht Milliarden, und obwohl er kein Wort verstehen konnte, drängten sie den Dual weg von diesem Ort, hinaus aus der „mentalen Sonne", die ARCHETIM war.
    Es war unbeschreiblich. Ekatus Atimoss hatte undenklich viel Mühe, seine beiden Köpfe klar zu behalten. Natürlich hatte er versucht, sich auszumalen, was ihn hier erwartete. ARCHETIM war sein Feind gewesen, die Verkörperung all dessen, wogegen er kämpfte. Das für ihn Negative schlechthin. Er hätte erwartet, sich in der Gegenwart der Superintelligenz erbrechen zu müssen.
    Stattdessen ...
    Es war unglaublich. Die Millionen, Milliarden, Billionen von wispernden Stimmen fluteten in ihm wider, füllten ihn aus bis an die Grenzen seines Bewusstseins. Sie
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