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2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos

Titel: 2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos
Autoren: Unbekannt
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geschrieben.
    „Ich konnte es nicht vollständig erleben", sagte er. „Es war einfach zu stark, zu gefährlich. Ich wäre dabei gestorben."
    „Was hast du gespürt?", fragte ich.
    „Die Krankheit, sie ist wie ein Krebsgeschwür. In dem Augenblick, als die On- und Noon-Quanten in den Sektor hineinflossen, überkam mich ein wunderbares Glücksgefühl.
    Aber dann verwandelte sich alles in Wucherungen, die sich rasend schnell ausbreiteten. Und jetzt bekommt das Gebilde Fieber."
    „Fieber? Du meinst, es heizt sich auf?"
    „Das kann ich nicht genau sagen.
    Einfach Fieber."
    „Trim meint möglicherweise eine sehr heiße, kurzwellige Strahlung", sagte Dr. Indica. „Wir messen da etwas an. Es hat seinen Ursprung in der Überlappungszone und dehnt sich ebenfalls mit Überlichtgeschwindigkeit aus."
    „Alarmstart vorbereiten!", befahl ich. „Wenn es uns erreicht, sollten wir spätestens nach fünf Sekunden weg sein."
    Was immer es war, wir konnten nur einen Teil seiner Strahlung erkennen. Selbst wenn die harmlos war, und danach sah es derzeit aus, sagte das nichts über seine Gefährlichkeit aus.
    „Es wird schnell stärker, Atlan!", rief Trim. „Ich spüre die Hitze bereits!"
    „Beende dein Kosmospüren!"
    „Es geht nicht!"
    „Medo, schnell! Ein Schlafmittel!"
    Ehe der Mutant etwas entgegnen konnte, zischte die Injektionsspritze an seinem Oberarm. Nach wenigen Augenblicken wurde er schläfrig, sanken die Lider herab. Trim Marath schlief ein.
    Ich sah der Reihe nach die Anwesenden an. „Spürt jemand etwas Ungewöhnliches?"
    Niemand meldete sich. Erst Minuten später machten sich erste Anzeichen bemerkbar. Das war ein Vibrieren, leise und unauffällig. Nach und nach wurde es intensiver, bis jeder im Schiff es spürte. Nicht die Maschinen, die Wände oder Böden vibrierten. Es war in den Lebewesen, ein emotionsloses Beben ohne mentalen Inhalt.
    Und dennoch wirkte es, weil es sich um ein paranormales Phänomen handelte.
    Die Männer und Frauen verspürten eine innere Unruhe, die sich auch äußerlich zeigte. Sie konnten nicht mehr still stehen, fühlten sich übergangslos unausgewogen und unzufrieden.
    Mir erging es ähnlich, wenn auch mein Zellaktivator den Einfluss dämpfte. Bei den anderen Besatzungsmitgliedern trat nach ein, zwei Stunden der Gewöhnungseffekt ein.
    Sie nahmen es nicht mehr in der Intensität wahr wie anfangs. Es hinderte sie nicht daran, ihren Beschäftigungen nachzugehen.
    So gesehen blieb es ungefährlich.
    Und für Trim Marath vielleicht sogar erträglich.
    Die Hyperortung meldete das Auftauchen der ersten Traitanks in der Nähe von Shiva-Bazal. Erste Funksprüche in Kolonnen-Funk trafen ein, die wir umgehend auswerteten.
    Die TraiCom-Texte überschlugen sich vor Euphorie. Die Proto-Chaotischen Zellen waren planmäßig vereinigt und in eine Chaotische Zelle überführt worden.
    Und das Vibra-Psi war erwacht.
    Damit meinten sie wohl dieses mentale Vibrieren, das zwar spontan keine Schäden anrichtete, von dem ich aber überzeugt war, dass es auf Dauer durchaus ungesund sein konnte. Denn es war nicht für Wesen aus dem Normaluniversum gemacht.
    Nach kurzer Beratung mit den wichtigsten Männern und Frauen der Crew wandte ich mich an die Parapositronik.
    „Wir würden gern deine Meinung dazu hören, ESCHER."
    „Wir wissen nicht, was dieses Vibra-Psi erzeugt, Atlan. Aber ein derartiger psionischer Effekt kann nur äußerst schwer und mit aufwendigen Mitteln hervorgerufen werden. Für einen relativ kleinen Raumsektor wie Shiva-Bazal lohnt sich ein derartiger Aufwand eigentlich nicht. Deshalb gehen wir davon aus, dass das Vibra-Psi irgendwann in ganz Hangay wahrzunehmen sein wird und immer da, wo Proto-Chaotische Zellen in Chaotische Zellen überführt werden.
    Möglicherweise handelt es sich dabei um eine Identitätsstrahlung, die Zusammengehörigkeit anzeigt.
    Eventuell hängt die Strahlung mit der weiteren Entwicklung von Chaotischen Zellen zusammen, erfüllt also zwei Funktionen gleichzeitig.
    Das ist alles."
    „Danke, ESCHER!"
    Wir beendeten die Besprechung und kehrten auf unsere Plätze zurück.
    Die Auswertung aller im Shiva-Bazal-System gewonnenen Messwerte war angelaufen. Jede Menge Knochenarbeit war gefragt, wenn die Ergebnisse in brauchbare Modelle umgesetzt werden sollten. Dazu brauchten wir die Mithilfe der drei Hyperphysiker, die in der Forschungskapsel an vorderster Front gearbeitet hatten, unter den Augen des Gegners.
    Nach Aussage der Medoabteilung hatte die Besatzung der JX-08
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