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2433 - Der Zorn des Duals

Titel: 2433 - Der Zorn des Duals
Autoren: Unbekannt
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fliehen, so bald wie möglich eine Dienstburg aufsuchen und dort Auskunft geben darüber, was er in Sachen ARCHETIM und INTAZO in Erfahrung gebracht hatte.
    Alles kein Problem. Sie machten es ihm leicht.
    Er blickte wieder zu den drei Cypron und winkte ihnen fröhlich zu. Also dann.
    Der Geist von Ekatus warf seine Gespürsegmente in die Anderwelt aus, lauschte, tastete nach den Parapartikeln, schürte sie, siebte sie durch die feinmaschige Textur seines Geistes.
    Perlen sollten sie, perlen wie ...
    Plötzlich bemerkte er, wie die Partikel von anderer Seite aufgespürt, gestoßen und abgetrieben wurden, wie sie sich in den weglosen Schaum der Irrealität verloren.
    Überrascht blickte der Dual zum Fenster. Die Cypron dort bebten vor Anstrengung. So ist das also, dachte Ekatus. Wir spielen auf Paraniveau gegeneinander. Warum auch nicht. Spielt schön, seid wachsam. Ich werde übrigens ein Weilchen schlafen.
    Wächter mussten jederzeit wachsam sein, Gefangene nicht.
    Ekatus lauschte auf die Gezeiten von Schmerz und Linderung, rekelte sich im Strom des Vibra-Psi, badete in seinem Wellenschlag, brummte leise mit halb geöffnetem Schnabel. Der Schlaf kam, eine graue Woge, und er blinzelte noch einmal zur Glaswand hinüber.
    „Gebt fein auf mich acht", flüsterte er hinüber. Er war sicher, dass die Cypron jedes Wort verstanden, aufzeichnen und xenopsychologisch auswerten würden.
    „Bewacht meinen Schlaf. Uns allen liegt doch an mir."
    Wohl behütet schlief er ein.
     
    *
     
    „Bericht!", forderte Eiss von den drei Wächtern. Rhodan trat nahe an das Glas – oder woraus immer das Fenster gefertigt war – heran. Noch immer war der Dual unbekleidet. Er lag verrenkt, aus den Außenlautsprechern hörte Rhodan ein leises Schnarchen und zugleich ein dünnes Pfeifen. Beide Komponenten schliefen anscheinend.
    „Er hat vor wenigen Minuten einen Ansatz von Para-Aktivität entwickelt.
    Nicht sehr nachdrücklich, nicht sehr willensstark. Wir haben diese Aktivität unterbunden. Jetzt schläft er."
    „Er schont seine Kräfte", sagte Eiss.
    „Soll er sie schonen. Rhodan, ich muss in die Zentrale. Du begleitest mich.
    Oder willst du den Wachen beim Bewachen zuschauen?"
    „Woran denkt er?", fragte Rhodan sich halblaut. „Wovon träumt er?"
    „Er ist ein so fremdartiges Geschöpf – ich glaube nicht, dass wir je begreifen werden, was er denkt, wovon er träumt", wandte Randa Eiss ein.
    „Was immer er ist", sagte Rhodan, „er hat so lange in derselben Welt gelebt wie wir, dass er uns ähnlich geworden sein muss."
    „Wenn die Welt alles, was in ihr lebt, einander ähnlich machen würde, gäbe es keine Missverständnisse, keine Kriege."
    „Wer sagt, dass Kriege aus Missverständnissen entstehen?" fragte Rhodan.
    „Vielleicht bekämpft man einander, wenn man zu viel voneinander weiß, wenn man einander zu ähnlich ist. Fast ununterscheidbar."
    „Hieße das in letzter Konsequenz nicht: Man bekämpft – auch im anderen – nur immer sich selbst?"
    Rhodan dachte nach. Dann sagte er: „Ich frage mich, ob ich noch ein wenig von diesem Sirup erhalten kann."
    Randa Eiss betrachtete ihn aufmerksam. „Das ist eine gute Frage", sagte er. „Bringen wir es in Erfahrung."
     
     
    Der Vektorplanet: Sichtung
     
    Eines Tages war es geschehen, dass die Spähersonden der Pressor-Garde Chada Saryeh des Dualen Ekatus Atimoss einem der legendären Vektorplaneten begegneten.
    Dass diese Vektorplaneten existierten, hatte weder Ekatus Atimoss noch einer derjenigen ernsthaft angenommen, die darüber erzählten; diese uralten Geschichten, die man erzählt, wenn man sich das All in seiner unermesslichen Leere vorstellt und für einen Augenblick wünscht, es wäre so leer nicht, wie es ist.
    Übrigens war es Ekatus Atimoss nicht von Anfang an klar, dass dieses Objekt, das erst die Massetaster der Sonden, dann die Gerätschaften seines Schiffes geortet hatten, ein Vektorplanet sein könnte. Es war nur ein Planet irgendwo im Leerraum zwischen Sepaloum und Utgo-Ro-Xen, der müßiggängerisch um eine weit aus den Sternenwolken abgetriebene, beinahe erloschene rote Sonne kreiste.
    Ekatus Atimoss, der Kommandant der Pressor-Garde, hätte dem Planeten auch keinerlei Beachtung geschenkt, wenn nicht die Supratronik der TINVYLLY „undefinierbare irreguläre Datenelemente" gemeldet hätte.
    „Soll ich dir den Haufen Unrat aus dem Weg fegen, mein Kommandant?", fragte Scu, der Waffenleitoffizier des Schiffes. Er war ein schmächtiger Humanoider, der die
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