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2433 - Der Zorn des Duals

Titel: 2433 - Der Zorn des Duals
Autoren: Unbekannt
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Nahrung, die ihn satt machte und zugleich hungrig nach mehr.
    Aber warum das ganze Verfahren?, sann Ekatus. Ich habe doch selbst zurück in die Negasphäre gewollt. Ich hätte mich der Kolonne freiwillig angeschlossen! Warum wurde ich zu dem, was ich wollte, zusätzlich gezwungen?
    Weil es galt, die Freiheit zu brechen, hörte er Atimoss denken. Weil jede Freiheit ein Risiko darstellt.
    Wir werden also in Zukunft ein wenig riskanter leben, dachte Ekatus. Nicht wahr?
    Ja, pflichtete Atimoss ihm bei. Uns steht ein bewegtes Leben bevor.
    Die Kreatur auf dem Vektorplaneten hatte recht gehabt, recht in jeder Beziehung.
    Ja.
    Es war Zorn in ihm, ein bis an den Rand gefüllter Speicher.
    Ja.
    Zorn war das Gefühl, der Impuls, mit dem sich alles änderte.
    Es geschah etwas mit ihm, ein biologischer Vollzug, der nicht an der Zeit war. Dennoch war es richtig, dass es geschah, zu genau dieser Zeit, an genau diesem Ort: Beide Dual-Leiber häuteten sich und warfen das verschmolzene Schuppenkleid ab.
    Er erhob sich mit einer eleganten Wendung. Er trieb für einen Moment unschlüssig über dem Boden und warf einen Blick auf die alte Haut. Staunend sah er, wie der kristalline Teppich die Haut verzehrte.
    Dann setzte er sich ein Ziel und schwamm mit kräftigen Stößen los.
     
     
    Zentrale
     
    Rhodan und Eiss beobachteten, wie der Dual aus dem Wasser stieg. In der Holografie sah er größer aus als in Wirklichkeit. Und er sah anders aus als zuvor: entschieden. Zielstrebig. Vital.
    Ohne zu zögern, ohne das Wasser abzuschütteln, kam das doppelköpfige Wesen auf die SHARKUVA zu. Der Hyperrechner des Schiffes vergrößerte die Aufnahme stufenlos weiter und rückte die Gesichter des Duals überlebensgroß heran.
    Sowohl die Mimik des Schildkrötenähnlichen wie die des Echsenartigen blieben Rhodan verschlossen. Er schaute in die hellblauen Augen von Ekatus, dann in die Augen von Atimoss, die selbst bei Tageslicht intensiv strahlten wie Leuchtbarken in der Nacht.
    „Er stellt sich selbst", sagte Perry Rhodan.
    „Ich hoffe, er tut mehr als das", sagte Randa Eiss.
    Rhodan blickte unverwandt in den Holoschirm der Zentrale. Plötzlich wurde ihm das Minenspiel des dualen Wesens einsichtig.
    Der Hyperrechner der SHARKUVA interpretiert die Mimik für mich und humanisiert sie, erkannte Rhodan. Hoffentlich zutreffend ...
    Denn was er sah, war eine Kreatur, die von Zorn angetrieben war, die vor Tatendrang förmlich barst, die sich entschieden und ihre Richtung gewählt hatte.
    Und die mit alldem, mit ihrem Zorn und ihrer Entschiedenheit, mit sich selbst im Reinen war.
    „Er ist zornig", sagte Rhodan.
    „Aber nicht auf uns", ergänzte Randa Eiss.
    „Er weiß, was er will. Aber für das, was er will, braucht er Verbündete. Und er weiß, dass er sie braucht."
    „Er ist sehr alt, ein mächtiges Wesen, sehr klug", sagte Eiss und machte eine Pause.
    „Und was bedeutet das deiner Ansicht nach?", fragte Rhodan.
    „Es bedeutet, dass der Mikro-Positionssender vorläufig im Nacken des Duals bleibt und dass wir unseren neuen Verbündeten über dieses Implantat vorerst nicht informieren."
    „Er ist klug; er wird früher oder später seine Schlüsse ziehen und erkennen, dass wir ihm misstrauen", wandte Rhodan ein.
    „Er wird es irgendwann erkennen.
    Aber da er klug ist, wird er wissen, dass auch Vorsicht ein Zeichen von Klugheit ist. Er wird es schätzen, kluge Verbündete zu haben."
    Rhodan lachte. Er blickte dem Cypron in die facettierten Augen.
     
     
    Hangar
     
    Nachdem der Dual an Bord der SHARKUVA war und sein neues Quartier bezogen hatte, begleitete Rhodan Randa Eiss in den Hangar.
    „Wie verabschieden sich die Angehörigen eures Volkes voneinander?", fragte der Cypron.
    So viele Abschiede. So viele Arten ...
    Rhodan streckte seinen Arm aus. „Sie geben einander die Hand."
    Randa Eiss griff zu, spürte den Druck von Rhodans Hand und erwiderte ihn. „Das fühlt sich eher so an, als wollte man den anderen nicht gehen lassen."
    Rhodan lachte. „Wer weiß. Und die Cypron?"
    „Da gibt es viele Formen. Manche wünschen: Sharkuva!", sagte Randa Eiss auf Tare’arm.
    „Es wird glücken", übersetzte der Translator.
    „Sharkuva", sagte Rhodan.
    Der Cypron bestieg einen Gleiter. Die Hangartore öffneten sich, der Gleiter stieg auf ein Prallfeld und glitt lautlos hinaus.
    Rhodan winkte dem Gleiter nach, der über den Wassern des Lagunenmondes mit unbekanntem Ziel verschwand. Er sog die hereinströmende Luft ein. Luft, die ihn erfrischte und
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