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2432 - Proto-NegasphÀre

Titel: 2432 - Proto-NegasphÀre
Autoren: Unbekannt
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die Kaya’Kaya trugen keinen Raumanzug, und ihre Kombinationen hingen in Fetzen an den Körpern. Trotzdem konnte Mondra keine Brandwunden entdecken. Die Medoroboter nahmen sich der beiden an.
    „Wir halten Kurs auf die TAROSHI!", sagte Major Torrust. „Wie abgesprochen."
    Mondra schaute auf. Sie lächelte sogar, nickte dankbar. Auf den Schirmen waren mehrere kleinere Boote zu sehen, die ebenfalls dem Flaggschiff der Generalin entgegenstrebten. Die Ortungsreflexe waren deutlich. Auch aus anderen Richtungen kehrten Beiboote zur TAROSHI zurück.
    Die GORATSCHIN schloss auf, und als die Boote für wenige hundert Millionen Kilometer in den Überlichtflug gingen, leitete der Kommandant ebenso die Metagravetappe ein.
    Sekunden später das Bremsmanöver. Der Walzenraumer der Generalin kam schnell näher.
    Mondra war bis zum Äußersten angespannt. Auf die Anfragen der JULES VERNE war keine Reaktion erfolgt, sie musste also damit rechnen, dass die Korvette unerwünscht war. Womöglich hatte der Terminale Herold noch seine Finger im Spiel.
    Mondras Blick wanderte zur Funkstation hinüber.
    „Korporal?"
    Sie kannte den Funker nicht namentlich und konnte das Namensschild auf seiner Brust nicht entziffern. Aber das bereitete ihr in dem Moment nicht das geringste Problem.
    „Keine Funkanrufe!", sagte der Mann, ohne von seiner Konsole aufzusehen. „Ich denke, wir sind als Helfer akzeptiert."
    Das Flaggschiff flog im Schutz seines golden schimmernden Marasan-Hyperdimfelds. Für die ersten Beiboote wurden Strukturlücken geschaltet, aber die GORATSCHIN näherte sich mit einer Distanz von etlichen Kilometern. Langsamer werdend, trieb die Korvette auf den Schutzschirm zu.
    „Strukturlücke hat Bestand! Distanz drei Kilometer ... zwei fünf ..."
    Gucky stand jetzt neben Mondra und streckte ihr die Hand entgegen. „Noch nicht", sagte sie. „Ich will wissen, ob die GORATSCHIN einfliegen kann."
    „Wie Perry", murmelte der Ilt. „Alles ganz genau wissen wollen, und dabei ..."
    „Du etwa nicht, Kleiner?"
    „Ich bin immunisiert!", behauptete Gucky.
    „Gegen Neugierde?" Mondra raunte ihm das so leise zu, dass es niemand sonst verstehen konnte.
    Die Strukturlücke hatte Bestand und ließ die Korvette einfliegen.
    „Wir erhalten einen Leitstrahl! Zielpunkt ist offenbar ein großer Hangar."
    „Dem Leitstrahl folgen!", sagte Mondra. „Das gilt ohnehin nur den Schiffbrüchigen, die wir an Bord haben."
    „Zwei Traktorstrahlen werden wirksam. Zugrichtung ist identisch mit Peilung."
    „In Ordnung", bestätigte Mondra.
    „Triebwerke aus, Prallschirm ebenfalls wegnehmen!"
    Schon im Anflug auf die Strukturlücke hatte Major Torrust den Paratronschirm abgeschaltet. „Sehen wir zu, dass wir unsere Passagiere in gute Obhut bekommen", sagte er.
    Ein Schwarm kleiner Boote löste sich von der TAROSHI. Vorübergehend hatte es den Anschein, als nähere sich ein Empfangskommando der Korvette, aber dann beschleunigten die Boote und jagten in den Raum hinaus.
    Vor der GORATSCHIN öffnete sich das Hangarschott. Dutzende kleiner Einheiten standen in der hell erleuchteten Halle, in der rege Geschäftigkeit herrschte. Gleitfahrzeuge übernahmen alle Transporte. Energiefelder hinderten die Atmosphäre am Entweichen.
    Die GORATSCHIN wurde nach innen gezogen und näherte sich einem an der Peripherie liegenden Landeplatz. Mehrere der flachen Gleiter setzten in dem Moment auf.
    „In Ordnung, Gucky, kümmern wir uns um Kamuko!" Mondra Diamond griff nach der Hand des Mausbibers; in der nächsten Sekunde waren sie beide verschwunden.
     
    3.
     
    Die Stimme erklang plötzlich in die Stille hinein. Sie war schrill und wirkte erregt, auf eine schwer zu definierende Weise sogar hilflos – und das war eine Kombination, die Kamuko überhaupt nicht behagte.
    „Die Aufnahmekapazität der Docks ist erreicht!", rief der unsichtbar bleibende Sprecher. Kamuko wollte eine Zeit lang allein bleiben, deshalb hatte sie den Bildaustausch unterbunden und nur einen Akustikkanal offen gelassen.
    „Kurzfristig ergeben sich gravierende Probleme", fuhr der Anrufer unbeirrt fort. „Die Behebung aller Schäden wird sich länger als erwartet hinziehen. Abgesehen davon steigen die Verluste weiterhin an ..."
    „Waren meine Anweisungen unklar?"
    „Nein, Prinzipa, in keiner Weise ..."
    „Wo liegt dann die Schwierigkeit?", fragte die Aeganerin zornbebend. „Ich erwarte, dass alle Schiffe schnellstmöglich wieder in kampfbereiten Zustand versetzt werden. Von ›Problemen‹ will
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