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2418 - Der Entropische Zyklon

Titel: 2418 - Der Entropische Zyklon
Autoren: Unbekannt
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Grunddaten der Sterneninsel rekapitulierte.
    Hangay war eine fast kreisförmige Spiralgalaxis mit 230 Milliarden Sonnenmassen bei einem Durchmesser von 130.000 Lichtjahren.
    Links hinten tauchte der Fabrikring auf, gesäumt von Tausenden Positionslampen. Der Scout beschrieb eine enge Kurve nach oben bis hoch über INSTERBANE. Dahinter tauchten die lichtverstärkten Echos der anderen Kolonnen-Fabriken auf, 88 Stück insgesamt, davon 22 TRAICAH- und 66 TRAIGOT-Modelle, die komplette Sequin-Doar. Die Fabriken schleppten in ihren Ringen alles mit sich, was sie für den Einsatz im Zielgebiet brauchten.
    Das meiste war versiegelte Hightech, über deren Herkunft nicht einmal die Ganschkaren Bescheid wussten.
    Kurz darauf verschwanden auch die Fabriken aus der Darstellung. Das Hologramm erlosch, als der Zyklon-Scout in den Hyperraum wechselte.
    Farick Gilitt ruhte mit seinem wuchtigen Hinterleib zwischen den Baken, die links und rechts die Pilotenmulde begrenzten. Sie vermittelten ihm Halt und damit auch Sicherheit. Er hoffte, sie nie ernsthaft in Anspruch nehmen zu müssen.
     
    *
     
    Für Oahm’Cara besaß das Weltall zwei Gesichter, ein visuelles normaloptisches und eines, das ihnen ausschließlich ihr Geometer-Sinn zeigte. Optisch sahen sie die Strukturen der Spiralgalaxis, die entlang der Hauptebene und dem Zentrum zu mit einer Fülle an Licht und Gas aufwarteten.
    Mit ihrem speziellen Sinn nahmen sie die Vektorparameter der fünfdimensionalen Grundstruktur des Universums wahr, die sich ihnen als bewegte Fäden darstellten. An ihnen hangelten sie sich mit ihrem Hypersinn entlang.
    Kein Kolonnen-Geometer wusste, wieso sie ihn besaßen und wie er funktionierte. Sie hatten gelernt ihn anzuwenden, hatten ihn trainiert und parallel dazu die theoretischen Gegebenheiten gebüffelt, die sie im Rahmen ihrer Aufgabe benötigten. Es war dieser Geometer-Sinn, der die männlichen Oahm’Cara vor allen anderen Völkern der Terminalen Kolonne auszeichnete, vielleicht sogar – ein frommer Wunsch so mancher obersten Brüterin – vor allen Völkern des Universums.
    Hangay stellte für Wesen wie Farick Gilitt eine völlig neue Erfahrung dar, eine neue Welt. Schnell hatte nach ihrer Ankunft das geflügelte Wort die Runde gemacht, dass die neue Welt auch eine neue Weltanschauung mit sich brachte.
    Die Galaxis war voller Hangay, die Welt der Proto-Chaotischen Zellen.
    Jetzt, wo die Geometer ihren ersten Orientierungspunkt erreichten und die Supratronik die Abweichung von den ursprünglichen Zielkoordinaten errechnete, lauschten die sechs Oahm’Cara ins All hinaus, in die Hyperstrukturen der Umgebung. Hangay stellte sich ihnen als wahres Wunderwerk fünf- und sechsdimensionaler Linien und Vektoren dar, ein vielfach in sich verschachteltes Gebilde, das sich unablässig bewegte.
    Die Kolonnen-Geometer staunten ehrfürchtig angesichts dessen, was sich in ihren Gehirnen manifestierte. Unbelastet von festgefahrenen Denkweisen scheuten sie sich nicht, von Leben zu sprechen. In ihren höherdimensionalen Existenzanteilen lebten die Sterneninseln, sie atmeten, sie besaßen einen Pulsschlag, auch wenn er vielfältiger war und unzähligen Rhythmen unterlag, die sich abwechselten.
    Höheres Leben eben.
    Hangay war voll davon, aber es gab Unterschiede zu anderen Galaxien. Und es lag nicht an TRAITOR, das zeichnete sich deutlich ab.
    Farick Gilitt bewegte sich aufgeregt zwischen den Baken vor und zurück.
    Unzählige Fäden wanderten in diesem kolossalen Gespinst umher, fest verwoben mit der Hyperstruktur der Sterneninsel. Sie besaßen die Struktur Proto-Chaotischer Zellen, und die Saat dafür war bereits gelegt worden. Ein paar hatten schon existiert, als die Galaxis vor tausend Jahren aus dem sterbenden Universum Tarkan hierher in diese Raum-Zeit gekommen war.
    „TRAITOR wird vollenden, was andernorts einst begonnen wurde", zirpte der Oahm’Cara. „Oder was TRAITOR selbst einst in jenem Universum begann."
    Mit seinem Sinn folgte er den vielen Vektorlinien auswärts, bis er an die Zone der wild ineinander verwobenen Zwirbelfäden stieß. Sie hüllten Hangay ein, und wenn Farick sich allein auf sie konzentrierte, lösten sie sich auf. Sie hinterließen ein Nichts, in dem es keine Fäden gab. Nur ab und zu zeichneten sich schmale Korridore mit Fadenstruktur ab, die kurze Zeit existierten.
    Das war der Grenzwall mit seinen Durchschlupfen, die den Einheiten der Terminalen Kolonne den Einflug ermöglichten.
    Fast genau so sah es im Zentrum der
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