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2418 - Der Entropische Zyklon

Titel: 2418 - Der Entropische Zyklon
Autoren: Unbekannt
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um unmittelbar mit dem Phänomen in Berührung zu kommen und seine Natur zu erforschen.
    „Denkt daran, wie es den Insassen der SOL erging!", erinnerte ich die Gefährten. Viel hatte nicht gefehlt, und es hätte Tausende Opfer unter der Besatzung gegeben, die 192.000 Mom’Serimer nicht mitgerechnet. „Je schneller wir etwas über diesen Zyklon herausfinden, desto eher können wir etwas zu unserem Schutz unternehmen."
    Und zur Rettung der Lokalen Gruppe vor dieser ultimaten Bedrohung, fügte ich in Gedanken hinzu. Laut sagte ich: „Ich fliege in einer Space-Jet. Das Hangarpersonal rüstet die RB-SJ-01 aus und bestückt sie mit allem, was für einen solchen Einsatz wichtig ist."
    Ich nahm ein Ultra-Messwerk neuester Bauart mit und ließ die Space-Jet mit Einzelplatzsteuerung ausrüsten.
    Ansonsten war die LEMY DANGER baugleich mit der RB-SJ-04 DON REDHORSE, mit der wir ins Quam-System geflogen waren.
    „Wann?", fragte Dao-Lin-H’ay.
    „In zwei Stunden. In der Zeit meiner Abwesenheit übernimmt Domo Sokrat die Expeditionsleitung."
     
    *
     
    Ungefähr 200 Proto-Chaotische Zellen zeigte die Sternenkarte, die Mondra Diamond damals aus dem Raum-Zeit-Router mitgenommen hatte. Sie lagen alle zwischen dem äußeren und inneren Wall Hangays. Nach unseren bisherigen Erkenntnissen und Vermutungen dienten sie dazu, das Raum-Zeit-Gefüge in ihrem Bereich zu verändern mit der unmittelbaren Folge, dass alles Leben in diesen Zellen auf grausame Art und Weise vernichtet wurde.
    Es würde nicht dabei bleiben. Irgendwann mussten sich diese Zellen zu einer einzigen großen vereinen, damit aus der Proto-Negasphäre eine Negasphäre entstehen konnte, in der die Gesetze unseres Universums für alle Zeiten keine Gültigkeit mehr besaßen.
    Und du willst es verhindern! Ausgerechnet du!, spottete der Extrasinn. Der Aufenthalt in Hangay vernebelt deinen Verstand.
    Und wenn schon! Hast du schon einmal einen Arkoniden gesehen, der in auswegloser Lage aufgibt?
    Ich nahm draußen vor dem Schiff einen Schatten wahr. Metall blinkte im Licht der Scheinwerfer. Ich stieg in den zentralen Antigravschacht und glitt hinab zur Bodenschleuse.
    Dr. Indica kam, und sie war nicht allein. Neben ihr schwebte das 50 mal 38 Zentimeter messende Metallfass.
    „Deco-Zwei wird dich begleiten, Atlan. Ich habe ihm das Wertvollste genommen, was er besitzt, seine Bioplasma-Komponente. Ich werde sie in meiner Kabine aufbewahren, bis der Roboter zurück ist. Deco-Zwei ist so programmiert, dass er dich für die Dauer des Einsatzes als Befehlshaber anerkennt."
    „Danke, Indica. Ich bin überzeugt, wir werden uns gut ergänz..."
    Sie hatte bereits wieder kehrtgemacht und verschwand durch eine Bodenluke in der Nähe. Sinnend blickte ich ihr nach. Sie hatte sich betont cool gezeigt, aber ich war überzeugt, in ihr brodelte ein Vulkan.
    Du wirst deinen arkonidischen Erbanteil nie verleugnen können, Indica.
    Ich kehrte in den Steuerraum der Space-Jet zurück. „Countdown einleiten!", wies ich die Steuerpositronik an.
    Minuten später traf aus der Leitstelle die Starterlaubnis ein. Ich setzte mich ein letztes Mal mit den Gefährten in der Hauptzentrale in Verbindung.
    „Sollte ich mich nach dem Abzug des Entropischen Zyklons nicht melden, versucht ihr Kontakt mit dem Wald aufzunehmen."
    „Natürlich, Atlan. Hals- und Beinbruch!"
    „Danke, Erik!"
     
    2.
     
    Zyklon-Surfer
     
    Die Zyklon-Scouts warteten schon.
    Von Weitem ähnelten sie aufgeblähten Käfern, denen man die Gliedmaßen ausgerissen hatte. Die flache Seite lag am Boden auf, darüber wölbte sich der wuchtige Buckelrumpf. Beim Näherkommen veränderte sich der Eindruck der glattschwarzen Oberfläche. Sie zeigte symmetrischgeometrische Muster, die ununterbrochen in Bewegung schienen. Der geheimnisvolle Ricodin-Verbundstoff übte auf die Oahm’Cara eine schwer zu beschreibende Faszination aus.
    Beim Anblick der Fahrzeuge fing Farick Gilitt aufgeregt zu tänzeln an. Es schien ihm Ewigkeiten her zu sein, dass sie einen Scout geflogen hatten – damals beim letzten Aufenthalt im intergalaktischen Leerraum, unmittelbar vor der finalen Etappe ans Nega-Ziel. Sie waren nicht die einzigen Kolonnen-Geometer in der Sequin-Doar, diesem vollständigen Fabrik-Ensemble der Terminalen Kolonne TRAITOR, aber sie hatten zu den wenigen Auserwählten gezählt, die auf den Scouts trainieren durften.
    Die Oahm’Cara verharrten andächtig. Es hieß, ein Kalbaron würde zu ihnen sprechen. Er fehlte noch, sie mussten
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