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2418 - Der Entropische Zyklon

Titel: 2418 - Der Entropische Zyklon
Autoren: Unbekannt
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Oahm’Cara-Volk in INSTERBANE und damit so gut wie unentbehrlich.
     
    1.
     
    Überrumpelt
     
    Traue nie dem äußeren Schein!
    Der plakative Satz des Extrasinns riss mich aus trüben Gedanken. Ich beschäftigte mich mit dem Schicksal der SOL und ihrer Besatzung. Was war aus Tek, Fee Kelind und ihren Leuten geworden, was aus den Mom’Serimern, wenn falls ...?
    WennFalls! Dieses eine Wort sagte alles und nichts.
    Bisher verfügten wir über zwei Sichtungen der SOL, die auf Grund der äußeren Umstände den furchtbaren Gedanken nahe legten, die Hantel könnte jetzt in den Diensten TRAITORS stehen. Das war der äußere Schein, den mein Extrasinn meinte. Wir kannten die Zusammenhänge nicht, konnten folglich keine konkreten Schlüsse ziehen. Unsere Einschätzung basierte auf Vermutungen und jener gehörigen Portion Vorsicht, ohne die wir in Hangay nicht überleben würden.
    Wir steckten mitten in dieser Spiralgalaxis, schlimmer noch, mitten im Feindesland, wo sich in jüngster Zeit Proto-Chaotische Zellen bildeten, aus denen kein einziges Lebenszeichen mehr drang.
    Aber nicht nur Hangay veränderte sich. Unser gesamtes Weltbild stimmte nicht mehr mit dem überein, was wir noch vor ein paar Jahrhunderten gewusst und geglaubt hatten. Einst waren wir den Kosmokraten und ihren Hilfsvölkern begegnet, die das Leben im Universum förderten, durch Sporenschiffe On- und Noon-Quanten verteilten und später die Schwärme schickten, die auf den bewohnten Welten die Intelligenz erhöhten.
    Schon damals hatten wir erfahren, dass es auch Gegenspieler gab, die Chaotarchen, die sich aus Materiesenken entwickelten, die wiederum aus negativen Superintelligenzen entstanden waren. Wir waren dem Herrn der Elemente begegnet und den ersten MASCHINEN der Anin-An.
    Später waren wir mit Kosmischen Fabriken wie MATERIA konfrontiert worden und mit ihren Gegenstücken des Chaos, den Chaotendern. Wir hatten erste Spuren des Wirkens der Chaosmächte entdeckt, und jetzt steckten wir mittendrin, in einer Zone des Umbruchs, wie sie gefährlicher nicht sein konnte.
    Unser Ziel hieß Kuma-Saka. In diesem Sektor, 16.000 Lichtjahre von Kosichi entfernt, hatten automatische Ortersonden der Neuen Kansahariyya ein Hantelraumschiff geortet, das mit der SOL identisch sein musste. Schon im System Koh-Raffat war sie aufgetaucht, das lag ungefähr zwölf Monate Bordzeit zurück.
    Die SOL befand sich folglich weiterhin in Hangay, und sie tauchte immer wieder an Brennpunkten des Geschehens auf.
    Von diesem Augenblick an hatten wir ein fest umrissenes Ziel in der sich deutlich verändernden Galaxis: die Hantel mit ihrem goldenen SoloniumÜberzug.
     
    *
     
    „Abweichung zehn Bogensekunden!", hallte die Stimme von Oberst Theonta durch die Hauptzentrale der RICHARD BURTON. „Wir korrigieren den Fehler mit einer Kurzetappe."
    In den vergangenen Wochen hatten wir uns daran gewöhnt, dass in Hangay kein Schiff mehr „geradeaus"fliegen konnte. Laut ESCHER handelte es sich um das Ergebnis einer inhomogen veränderten Raum-Zeit-Struktur. Diese Inkonsistenzeffekte ließen uns um die Sicherheit unserer Schiffe und ihrer Besatzungen bangen. Sie blieben unberechenbar, zeigten von Sektor zu Sektor und von Stunde zu Stunde ein unterschiedliches Verhalten.
    Die Abweichung von zehn Bogensekunden auf wenige hundert Lichtjahre – war sie ein verlässliches Indiz? Verstärkte sich der Effekt, je weiter wir uns dem Zentrum Hangays und dem zweiten Grenzwall näherten? Oder gehörte das zu den üblichen Abweichungen?
    Ich befasste mich gedanklich mit dem, was hinter dem inneren Wall geschah. Die Impressionen aus dem Kontaktwald Nummer 126 waren nach wie vor in meinem Bewusstsein lebendig.
    „KOLTOROC!", hatte die mentale Stimme des Kontaktwalds geflüstert.
    „KOLTOROC!"
    Wir kannten den Namen längst. So hieß die negative Superintelligenz, die im Auftrag der Chaotarchen den Feldzug TRAITORS koordinierte, um in Hangay eine neue Negasphäre zu installieren.
    KOLTOROC war uns von daher in den vergangenen zweieinhalb Jahren zum Synonym für das Böse schlechthin geworden. KOLTOROC steckte hinter allem, was uns in der Milchstraße, in Hangay und den anderen Galaxien der Lokalen Gruppe zu schaffen machte.
    Der Kontaktwald im Zentrum Hangays litt unter der extremen negativen Ausstrahlung KOLTOROCS. Lange würde er ihr wohl kaum standhalten.
    Wir wussten durch seine Gedankenimpulse, dass KOLTOROC eingetroffen war und innerhalb des zweiten Grenzwalls residierte.
    Wir dürften
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