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2409 - Grenzwall Hangay

Titel: 2409 - Grenzwall Hangay
Autoren: Unbekannt
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Muttertag auf die Minute genau gleichzeitig jeder Frau eine Rose hat zustellen lassen?"
    „Gefaltet aus roter Klarsichtfolie und bedruckt mit Tipps zur Empfängnisverhütung. Nicht alle Damen waren amüsiert."
    „Ich fand’s originell. Brachte Farbe in den Bordalltag. – Jedenfalls, seine flinken Helfer kann Djato auch bedenkenlos durch die Transmitter in die anderen Schiffe schicken. Die Versorgung mit den Drogen ist nicht das Problem."
    „Klar. Sondern was sie anrichten."
    Marc rieb sich die brennenden Schläfen. Obwohl der Auftrag, den sie ausführten, vom obersten Mediziner persönlich erteilt worden war und er die verschiedenen, der jeweiligen Konstitution angepassten Rezepturen mehrfach kontrolliert hatte, fühlte er sich nicht recht wohl in seiner Haut.
     
    *
     
    ESCHER rechnete seit Stunden. Selbst Dr. Laurence Savoire zeigte nunmehr Ansätze von Ungeduld.
    Als Atlan ihn wieder einmal kontaktierte, jonglierte der Diakater gerade mit drei Bällen. Ungelenker als sonst – kaum hatte er zu sprechen begonnen, fiel ihm ein Ball hinunter.
    Savoires Auge war blutunterlaufen, die ohnehin blässliche Haut wächsern bleich.
    Ihn hatte es also auch erwischt. „Nach allem, was ich sagen kann, hat ESCHER eine längere Analysephase in Angriff genommen. Die Stabilzonen entstehen und vergehen so schnell, dass das Modell weiter verfeinert werden muss."
    „Na toll."
    „Nichts zu danken." Der Erste Kybernetiker bückte sich, hob den Ball vom Boden auf und kam nur mit Mühe wieder hoch.
    „Verausgabe dich nicht zu sehr", ermahnte Atlan. „Leg dich zur Ruhe, ich verspreche dir, dich in den nächsten Stunden nicht mehr zu bedrängen. Melde dich erst wieder, wenn ESCHER ein Ergebnis ausgeworfen hat."
    „Danke." Das Holo erlosch.
    Domo Sokrat tippte behutsam auf Atlans Armlehne, sodass der ganze Sessel erzitterte wie bei einem mittleren Erdbeben. „Wie lange willst du noch hier verweilen, mein Ritter? Hast du vor, tatenlos zuzusehen, wie unsere Leute dahinsiechen? Selbst ich bemerke eine wenngleich nur geringfügige Verschlechterung meiner Befindlichkeit."
    Gänzlich unbeeinträchtigt war wohl nur Atlan selbst, dank seines Zellaktivators. Doch er spürte, dass der Chip in seiner Schulter heftiger pulsierte, als arbeite er gegen etwas an.
    „Soll ich vielleicht umkehren lassen, um das Leben der Besatzungen zu retten?", fragte er den Haluter und sich selbst. „Falls das mit dem Rückweg so einfach funktioniert."
    „Wir sind bisher davon ausgegangen, dass der Grenzwall nicht allzu dick ist", erinnerte sein ehemaliger Orbiter. „Was aber, wenn ESCHER danebenliegt? Oder wenn, entgegen den Annahmen der Friedensfahrer, doch ganz Hangay vom Diskontinuum erfüllt ist?"
    „Mal den Teufel nicht an die Wand."
    Es würde für die Mannschaften das Ende bedeuten, schlussfolgerte, gnadenlos wie immer, Atlans Extrasinn. Du hingegen überlebst noch eine Weile. Mit acht Geisterschiffen, bemannt von seelenlosen Robotern, durch Hangay zu kreuzen – gefällt dir die Vorstellung, Kristallprinz?
     
    *
     
    Während ESCHER rechnete, viele bangten und niemand wusste, ob und wann sie eine dritte Stabilzone finden würden, in der Linearflug möglich war, forschte Dr. Indica nach Signalen der Raum-Zeit-Router.
    Irgendeine Möglichkeit zur Kommunikation mussten sie auch im Grenzwall besitzen. Sonst ließen sie sich wohl kaum als Wegweiser der einfliegenden Kolonnen-Einheiten nutzen. Das dafür benutzte Medium konnte weder Hyper- noch Kolonnen-Funk sein, so viel wusste man nun.
    Indica und ihren Mitstreitern fielen immer wieder die Augen zu, obwohl sie längst zu den ausgelieferten Aufputschmitteln gegriffen hatten. Die Nexialistin war hart daran, aufzugeben.
    Da gelang es endlich, auf einer UHF-Frequenz des Hyperspektrums modulierte Signale aus dem Hintergrundrauschen zu filtern. Die Modulationen erwiesen sich als ein Kode der Terminalen Kolonne TRAITOR.
    Zur großen Genugtuung Indicas und der des Positronikers Ishero Baskis kam man bei der Dechiffrierung tadellos ohne ESCHER aus. Die Berechnungen wurden von der Hyperinpotronik der RICHARD BURTON durchgeführt und erfolgreich beendet.
    „Pfeif auf die überkandidelte, strunzdumme Hyperdim-Matrix!", meckerte der Hasproner, dessen zotteliges Aussehen stark an einen irdischen Faun gemahnte.
    Sein für die Größe von nur 135 Zentimetern außergewöhnlich muskulöser Oberkörper ähnelte dem menschlichen, die untere Körperhälfte hingegen dem Hinterteil einer Ziege.
    Die von
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