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2407 - Aufbruch nach Tare-Scharm

Titel: 2407 - Aufbruch nach Tare-Scharm
Autoren: Unbekannt
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aus eigenem Antrieb, sondern von Kolonnen-Motivatoren beeinflusst – aber darauf Rücksicht zu nehmen, eröffnete Pothawk dem Terraner schließlich, hätte bedeutet, sich mit dem herrschenden Zustand abzufinden und diesen zu tolerieren.
    „Das wiederum ist völlig ausgeschlossen", sagte der Hightech-Dieb. „Wir waren zu lange ahnungslos und dürfen uns nicht weiter mitschuldig machen am Untergang unserer Zivilisation. Der Falschheit zusehen, ohne zu handeln, ist die schlimmste aller Optionen."
    Die Besatzung der JULES VERNE und die Laosoor rüsteten zum Sturm auf das Mark-Kastell und den Garde-Stützpunkt.
    Perry Rhodan sah angespannte Mienen. So weit konnte er die Mimik der Laosoor inzwischen deuten. Nie hatten die Herren der LAOMARK im direkten Kampf gegen Morgoth’Daer und Guschkaren gestanden, im Gegensatz zu der Besatzung der JULES VERNE. Die Laosoor wussten von den Erfahrungen der Terraner mit der Terminalen Kolonne, ohne jedoch Hintergründe oder gar Einzelheiten zu kennen.
    Ist es wirklich richtig, was wir tun?
    Wiederholt hatte sich Perry Rhodan diese Frage gestellt. Mit der Antwort drehte er sich im Kreis, je nach Gefühlslage fiel sie unterschiedlich aus. Nicht einmal Icho Tolots Planhirn kannte eine zutreffende Antwort.
    Die JULES VERNE befand sich zwanzig Millionen Jahre in der Vergangenheit.
    Ihre Besatzung war mit dem Plan aufgebrochen, höchst vorsichtig zu sein, nur als Beobachter zu agieren, um das Risiko eines Paradoxons zu minimieren. Diesem Plan war es ergangen wie den meisten Plänen: Er war an der Realität gescheitert. Perry Rhodan war praktisch umgehend in das Geschehen verwickelt worden. Die Frage war nur, ob das den Fluss der Zeit beeinflusste oder gar umleitete.
    Wäre nicht Rhodan entführt worden, sondern die Generalin, hätte lediglich ein Austausch von Personen stattgefunden, nicht von Ereignissen. War ARCHETIM damals also ohne den GESETZ-Geber nach Tare-Scharm aufgebrochen und deswegen gestorben, oder war Kamuko die Rückführung des goldfarbenen Kugelgiganten gelungen und die Superintelligenz dennoch zu Tode gekommen?
    Oder war es gar nicht gelungen, die Generalin zu entführen, sodass der Diebstahl schon im Ansatz gescheitert war?
    Im einen Fall standen sie im Begriff, die Vergangenheit zu verändern, im anderen, sie zu bewahren. Vieles sprach ihrem Wissensstand nach für die zweite Variante. Oder vielleicht gehörte das alles längst zum Lauf der Geschichte, den die Menschen erst in dem Moment durchbrechen würden, in dem sie sich den Geschehnissen verweigerten?
    Die Wahrheit würden sie erst nach der Rückkehr in ihre eigene Zeit erkennen – wenn es noch ihre Zeit und ihr Universum waren.
    Rhodan hoffte es. Die Menschheit brauchte alle Informationen, wie die Retroversion einer Negasphäre zu bewirken war, selbst wenn sich bis dahin ein Teil in die Fernen Länder von ES geflüchtet haben mochte.
    Die Zeit an sich war unberechenbar.
    Sie war die stärkste Kraft des Universums überhaupt – Perry Rhodan glaubte, dass sie eines Tages sogar Chaotarchen und Kosmokraten besiegen würde.
    Die Zeit war Gift – aber sie war auch Heilmittel ...
    „Perry", hörte der terranische Resident Mondra sagen, „wenn es Schwierigkeiten gibt ..."
    „Ich hoffe nicht." Rhodan schwieg sofort wieder, weil Commander Pothawk gerade jetzt das Wort ergriff.
    „Ich mache keine langen Vorreden", sagte der Laosoor. „Die letzten Stunden wurden ausgiebig für Situationsanalysen genutzt. Einen Teil dieser Zeit konnte ich mir an Bord der JULES VERNE ein Bild vom Vorgehen unserer terranischen Freunde machen. Sie sind Perfektionisten wie wir. Deshalb bin ich überzeugt: Wir schaffen es!"
    Perry Rhodan registrierte sehr wohl, dass der Hightech-Dieb die kurze Pause einlegte, um den anderen Laosoor Gelegenheit zur Äußerung zu geben. Aber keiner dämpfte die Zuversicht. Sie hatten keine andere Wahl.
    „Wie gefährlich ist es, Seite an Seite mit Laosoor zu kämpfen, die wissen, dass sie nichts zu verlieren haben?", raunte Mondra ihm zu.
    Rhodan zuckte nur die Achseln. Jeder Kommentar konnte falsch sein. Andererseits hatte er zumindest von Pothawk und seinen Brüdern nicht den Eindruck gewonnen, dass sie zu Fatalismus neigten.
    „Die größte Bedrohung für uns sind die Traitanks der Pressor-Garde!", fuhr Pothawk fort. „Wir wissen vom Graph Avalthani, dass dreitausend Kampfraumschiffe der LAOMARK folgen. Vorerst ist es ihre Aufgabe, den GESETZ-Geber zu sichern. Sobald CHEOS-TAI an den avisierten
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