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2392 - Die vergessene Stadt

Titel: 2392 - Die vergessene Stadt
Autoren: Unbekannt
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musste angesichts der Attacke auf die AHUR neu interpretiert werden.
    Domo Sokrat öffnete den Helm, atmete die Luft. Sie war stickig, dünn und schmeckte ... verbraucht. Ein Alarmsignal eierte in grässlichen Tonfolgen. „Das Gebilde ist riesengroß", sagte er. „Fora Nam und ich machen uns auf den Weg in Richtung Zentrum des Wrackteils.
    Die anderen Mitglieder des Einsatzteams sichern diesen Ort und sehen sich in der unmittelbaren Umgebung um. Wichtig wäre es, Informationen aus bordinternen Systemen zu gewinnen."
    Domo Sokrat marschierte einen Gang parallel zu Nam entlang, ließ die Umgebung auf sich einwirken. Vieles hier wirkte schmuddelig und veraltet. Überall waren Spuren von Ausbesserungen und Improvisationen zu sehen. An allen Ecken und Enden wurde gespart. Lichtquellen waren rar, die verwendeten Materialien von dürftiger Qualität. Die Temperatur hingegen lag weit über dem für Lemurer angenehmen Bereich. „Wir hätten längst einem Wachkommando begegnen müssen", rief Domo seinem Begleiter zu, den er wenige Meter neben sich auf der anderen Seite 'der rechten Lagerreihe wusste.
    Fora Nam schwieg. Auch er schien verwirrt zu sein, die Ungereimtheiten hier nicht zu verstehen. „Wir müssen in Bälde die Distanz zur Stadt vergrößern, wollen wir nicht endgültig aller Energievorräte verlustig gehen", meldete sich Dinko Hemot.
    Domo Sokrat ließ sich die relevanten Daten auf seinen Armbandkom übertragen, rechnete die Parameter durch und sagte schließlich: „Es bleibt uns eine Stunde, bevor die Lage prekär wird. Bis dahin bitte ich Sie, an Ort und Stelle zu bleiben."
    „Sollen wir angesichts der Größe der Stadt weitere Einsatzkommandos ausschwärmen lassen?"
    „Nein. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Kürze Antworten erhalten."
    Das Ende der Halle war erreicht; es ging eine flache Rampe hinauf, auf ein Schott zu. Es war kaum groß und breit genug, um ihn in aufrechter Haltung durchzulassen.
    Fora Nam trat zu Domo Sokrat, deutete auf sein Armbandgerät. „Ich messe mehrere Vitalimpulse auf der anderen Seite des Schotts an", sagte er. Er sog Luft ein, äußerte dadurch sein Unbehagen. „Sie bewegen sich langsam, schleppend.
    Manche von ihnen stehen umher Seltsam ..."
    „Sie bleiben bitte vorerst hier. Ich gehe alleine."
    Nam bestätigte, wandte sich interessiert der näheren Umgebung zu.
    Domo Sokrat drückte vorsichtig gegen den Öffnungsmechanismus, ohne Wirkung zu erzielen. Der Zugangsmechanismus war von außen versperrt. „Wir haben erste Informationen aus dem internen Bordnetz filtern können", meldete sich ein weiterer Haluter des Einsatzkommandos zu Wort. „Die wenigen Lemurer, die einsatzbereit sind, wissen über unsere Anwesenheit Bescheid, können sie aber verstandesgemäß nicht verarbeiten. Wir finden keinerlei Hinweise auf eine gesteuerte Gegenmaßnahme, die mit dem Energieentzug in Zusammenhang stehen könnte."
    „Definieren Sie bitte >die wenigen Lemurer, die einsatzbereit sind<." Domo Sokrat zog die Klauen seiner beiden Oberarme aus den Handschuhen, schob sie zwischen die ineinander verklemmten Schotttore und drückte diese versuchsweise auseinander. Sie gaben leicht nach, würden seinen Kräften nicht widerstehen können. „Wir interpretieren die Informationen derart, dass sich der Großteil der sogenannten Inkar-Durner an ausgiebigen Feiern beteiligen. Exzessiver Drogenmissbrauch ist nur eine Facette, die wir erkennen konnten."
    Die Lemurer waren, so wie ihre Abkömmlinge, Rauschgiften aller Art besonders aufgeschlossen. Ihre schmalen und schwächlichen Körper reagierten äußerst empfänglich auf Zusatzreize.
    Er drückte die Tore auseinander.
    Knirschend und kreischend verkeilten sie sich. Domo Sokrat tat einen vorsichtigen Schritt in den Gang hinein.
    Gegröle und Gelächter erwarteten ihn, das ganz plötzlich verstummte. „Fürchtet euch nicht", flüsterte Domo Sokrat in Rücksichtnahme auf die empfindlichen Ohren der Lemurer. Er schob seine vier Arme in einer weit ausladenden Geste zur Seite.
    Seit seiner Zeit als Orbiter Atlans wusste er die Mimik Humanoider ausreichend zu interpretieren. Hier begegnete er ausgelassener Freude und Wollust, die sich rasch, viel zu rasch, in Angst verwandelten.
    Dünnes Gekreische hob an. All jene Lemurer, die kreuz und quer über die Breite des Ganges gesessen und gelegen hatten - nicht wenige davon paarweise -, kamen mit unerwarteter Flinkheit auf die Beine. Sie rannten, hüpften, stolperten davon. Manche mit in den Knien
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