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2391 - Die Schwarze Zeit

Titel: 2391 - Die Schwarze Zeit
Autoren: Unbekannt
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Technosphäre ein bisschen."
    „Du weißt schon, was ich meine: keines der Geräte, wie sie Terraner zur Not auch ohne Algorrian bauen könnten. Eine andere Zeitmaschine. Ein anderes System."
    „Ja", sagte Tifflor. „Daellian und die Algorrian wollen den Einzug der Terminalen Kolonne in die Milchstraße ungeschehen machen!"
    Tifflors spontaner Gedanke war: Dazu brauchte man mehr als nur eine Zeitmaschine. Schließlich bestand die Kolonne aus unzähligen Elementen. Was sollte man ihnen in den Weg legen? Man müsste Myriaden von Raumminen im Kosmos streuen, Waffen, die außerdem absolut wirkungsvoll getarnt werden müssten, denn sie dürften weder von den Ortungsgeräten der Kolonne noch von denen der Liga - der Liga vor der Zeit - geortet werden. Es sei denn, man nähme ein Zeitparadoxon unvorstellbaren Ausmaßes in Kauf. Oder besser: Man nähme es nicht in Kauf, sondern plante es ein. Beabsichtigte es. „Ein strategisches Problem", murmelte Tifflor und dachte nach. Gesetzt, er verfügte über eine Zeitmaschine: Wohin würde er zurückreisen? Wo würde er angreifen?
    Im Anbetracht der gewaltigen Maschinerie TRAITORS müsste man punktuell vorgehen. Das Nervenzentrum der Kolonne treffen, die Kommandoebene. Ein Attentat auf Antakur von Bitvelt. Man müsste tief in der Zeit eine Flotte bauen, eine Streitmacht entwickeln, die mit ungeheurer Wucht und Präzision die Dienstburg CRULT traf und vernichtete.
    Oder würde er versuchen, gegen die Superintelligenz KOLTOROC vorzugehen? Einen Bund der Superintelligenzen zu schmieden, ES, ESTARTU, THERMIOC ... oder sogar eine eigene Superintelligenz zu züchten, ein Jahrhunderttausendprojekt mit dem einzigen Ziel, KOLTOROC Paroli zu bieten?
    Aber hinter KOLTOROC stand ein Chaotarch Tifflor lehnte sich zurück und rieb sich die Nasenwurzel. Wie weit würde er, die technischen Mittel vorausgesetzt, gehen?
    Würde er einen künstlichen Chaotarchen erschaffen, um dem Chaotarchen zu begegnen? Hatte er es - hatte die Liga es vielleicht bereits getan, ausgerüstet mit Waffen, entworfen und gebaut in den Abgründen der Zeit, in die sie mithilfe der Algorrianschen Zeitmaschine vorgestoßen war?
    Und war diese Strategie vielleicht auf grauenvolle Weise gescheitert? War eine Zeitschleife entstanden, hatte die Liga, hatte die Menschheit den Chaotarchen erzeugt?
    War sie der Chaotarch?
    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehen, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird.
    Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.
    Tifflor schüttelte sich. „Nein", sagte er.
    Ihm war kalt geworden im Gleiter. „Kein Mensch würde ..."
    „Sie sind keine Menschen", unterbrach ihn da Urengoll. „Sie sind weder Terraner noch Arkoniden. Sie sind Algorrian. Sie sind uns nicht weniger fremd als die Kreaturen, die TRAITOR gebaut haben und steuern. Sie denken anders als wir. Sie denken in anderen Dimensionen."
    Die Worte andere Dimensionen klangen in Tifflor nach. Er überlegte: Dann muss ich auch in anderen Dimensionen denken.
    Wenn ein Einsatz einer Zeitmaschine in der Milchstraße nicht sinnvoll ist - wo hätte sie ihren strategischen Wert? Was hätte eine algorriansche Dimension?
    Hangay!, fiel ihm ein. Vielleicht wollen die Algorrian und Malcolm die Blockade um die entstehende Negasphäre zeitlich untertunneln. Vielleicht ... „Vielleicht sollten wir uns zunächst um Photon-City kümmern", warf Aktakul da Urengoll ein.
    Das Wetter schlug um. Schneller Nebel jagte die Hänge des Gebirges hoch.
    Tifflor nickte. Er sah den Arkoniden an und spürte das Vertrauen, das zwischen ihnen beiden gewachsen war, das stumme Einverständnis zwischen ihnen. Wieder erriet Aktakul seine Gedanken. „Wenn wir Bilanz ziehen, dann haben wir das ganz gut gemacht, Aktivatorträger, oder?"
    „Ziemlich gut. Was wirst du als Nächstes machen?"
    „Ich werde Orpheus frisches Wasser hinstellen."
    Tifflor blickte ihn fragend an. „Die Echoschnecke in meinem Büro", erinnerte der Arkonide ihn. „Orpheus? Hast du nicht behauptet, du hättest dich nie mit altterranischer Mythologie befasst?"
    „Habe ich das?" Aktakul schüttelte nachdenklich den Kopf. „Merkwürdig."
    „Morgen, nachdem du deinen Job als Tierpfleger erledigt hast, sollten wir uns bei jemandem bedanken", schlug Tifflor vor Aktakul lachte. „Bei dem einzigen Mann auf der Farm, der halbwegs bei Verstand ist."
     
    *
     
    Am späten Abend erhielt Tifflor einen Anruf von Curcaryen Varantir. In der rechten Ecke des Holokubus blinkte ein
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