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2383 - Avatare ESCHERS

Titel: 2383 - Avatare ESCHERS
Autoren: Unbekannt
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Stunden, bis sie einen Koda Ariel enttarnt und den Sicherheitskräften auf Luna übergeben hatten. Bei ESCHER, so würde es sein!
    Er entmaterialisierte vor den verschleierten Augen des Logistikers.
     
    *
     
    Es war kein Albtraum gewesen! Er war sich ganz sicher!
    Alles in Piston-Whill schrie danach, die letzten Augenblicke zu vergessen. Oder waren es Stunden gewesen, in denen er wie in einer Zeitschleife gefangen die immer gleichen Gedanken dachte, unaufhaltsam, ohne Anfang und ohne Ende, sich hineinversenkte in etwas, das sinnlos und ohne Grund war, nur um keine echten Überlegungen, Fragen oder gar Antworten zuzulassen?
    Seine Kabine wirkte wie ein Gruselkabinett - ein seltsamer Dämmerschein, den er sich nicht erinnern konnte, angeordnet zu haben, lag gespenstisch auf allem. Ein merkwürdiger Geruch hing in der Luft, wie von elektromagnetischer Statik kurz vor dem Übersprungsblitz.
    Und der Schädel dröhnte ihm, während fette und satte Gedanken sich wie feiste Sungadar-Raupen durch seine Gedankengänge bohrten APOLLO ... Ringwulstmontage...
    Er rümpfte die fein geschuppte Nase und starrte einen Moment vor sich hin. Dann wechselte er, so schnell es ging, in seine Tageskleidung und steuerte die Tür an. Er hielt es in seiner Kabine nicht mehr aus.
    Und er brauchte Rat. Den Rat eines Freundes.
    Soopa würde ihm zwar kein Wort glauben.
    Aber einen anderen Freund hatte er nicht.
    Er hatte bereits den halben Weg zur Logistikabteilung zurückgelegt, als er es sich anders überlegte und beim nächsten Korridor rechts abbog. Er hatte noch einen Freund, genauer: eine Freundin. Er war es nur noch nicht gewohnt, in dieser Kategorie von Freundschaft an sie zu denken. Zudem wusste er bereits, wie sinnlos es war, Soopa von seinem Erlebnis zu berichten. Er würde nur darauf bestehen, NATHAN Meldung zu machen.
    Sarah hingegen wüsste vielleicht Rat.
    Er erinnerte sich dunkel, dass von einem Spion die Rede gewesen war, der irgendetwas über die Werft herauszufinden versuchte. Immer wieder hatte der Fremde ihn danach befragt, beinahe selbst wie ein Spion. Oder das genaue Gegenteil. Ein Anti-Spion oder wie man sagte: ein Agent des Terranischen Liga-Dienstes.
    Piston-Whill beschlich ein mulmiges Gefühl. Der Geheimdienst hatte ihn für einen Spion gehalten!
    Was würde Sarah dazu sagen? Er würde ihr berichten, was geschehen war, und sie würde eine Antwort wissen.
    Als der Logistiker abermals um eine Ecke bog, sah er vor sich einen Schatten. Noch immer unter nervlicher Anspannung, zuckte er zurück in dem Glauben, es könnte sich um den Fremden handeln, der so plötzlich aus seiner Kabine verschwunden war.
    Aber es war nicht der fremde Suggestor.
    Es war ein stämmiger Mann mit tiefschwarzem Haar, der leicht vorgebeugt und ein wenig gereizt wirkend durch den Gang schritt.
    Piston-Whill hätte jede Wette gehalten, dass dieser Mann eine fahle, etwas braunfleckige Haut hatte und eine kreuzförmige Narbe auf der linken Wange, die ihm ein Sogajar-Stichling beim Schnorcheln in den Unterwasserhöhlen von Karan beigebracht hatte.
    Soopa, dachte er. Wieso bist du nicht bei deiner Arbeit?
    Der Logistiker wusste genau, wann sie gemeinsam den Frachtdienst regelten, wann sie einzeln ihren Mann standen und wann Hilfspersonal ihren Platz einnahm.
    Zu dieser Stunde- hätte Soopa eigentlich allein Dienst schieben müssen.
    Bis zur Kabine seiner Freundin war es nicht mehr weit. Er hätte nur noch in den nächsten Korridor zu wechseln brauchen.
    Aber Piston-Whill beschloss, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Er wollte wissen, was den Techniker um diese Zeit von seiner Arbeit entfernte.
    Konnte es sein, dass Soopa der Spion war?
    Piston-Whill lachte auf. Sein nächtlicher Besuch hatte ihn sichtlich angesteckt, eine solche Vermutung wäre ihm früher nie in den Sinn gekommen. Und gerade das entsetzte ihn. War er wirklich so naiv gewesen? Wenn die JULES VERNE ein geheimes Forschungsprojekt war, musste man dann nicht zwangsläufig mit Werksspionage rechnen?
    Wie hatte er nur so blind sein können!
    Sein neuer Verdacht erhärtete sich, als er sah, dass Soopa in Richtung Großbaustelle ging, als schliche er sich an, möglichst unverdächtig. Natürlich war das Quatsch.
    Er deutelte etwas hinein. Allein dieser Gedanke ...
    Aber dann mündete der Gang auf eine Schleuse, die sich bei Soopas Annäherung automatisch öffnete. Und als er gleich darauf selbst hindurchschlüpfte, stellte er fest, dass er sich in einer fertig gestellten Sektion des Rohbaus
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