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2382 - Der refaktive Sprung

Titel: 2382 - Der refaktive Sprung
Autoren: Unbekannt
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erlangen ... was ihnen über einen beträchtlichen Zeitraum auch gelang.
    Ich und die anderen, meine Brüder, wir waren anfangs der ganze Stolz der Produktion dieser Spezies. Halb lebendige Raumschiffe mit Bewusstseinskomponenten. Die Trophi-Terryc haben ihren Meisterwerken Herzen gegeben.
    War ich damals schon ... dunkel? Oder habe ich hell gestrahlt? Frag mich nicht, ich weiß es nicht mehr. Und ich weiß auch nicht, wie sie mich erschaffen haben. Es hat mich nie interessiert, und da ich nie danach gefragt habe, haben sie es mir auch nie verraten. Wahrscheinlich hätten sie es sowieso nicht getan, sondern im Gegenteil zu verhindern versucht, dass ich es jemals erfahre.
    Aber damals genügte mir einfach, dass ich lebte, ich und meine Brüder, und mächtig war. Was sollte mich dazu treiben, das Geheimnis meiner Herkunft zu ergründen?
    Und später ist es mir dann nie gelungen.
    Ich hatte nie etwas dagegen, dass sie mich als Werkzeug geschaffen haben, als mächtiges Instrument in einer Zeit der unvorstellbaren Kriege. Ich fühlte mich der Epoche, in die ich hineingeboren wurde, perfekt angepasst. Und mir wurde auch erst viel später klar, dass ich immer ein Werkzeug bleiben würde, nie etwas anderes sein könnte.
    Denn dafür hatten die Trophi-Terryc Vorsorge getroffen. Sie haben unauslöschlich in mir verankert, dass ich dienen muss. War das eine Vorgabe ihrer Auftraggeber, oder hatten sie schlicht und einfach Angst vor ihrer eigenen Schöpfung? Befürchteten sie, wir könnten ihre Vormachtstellung eines Tages infrage stellen? Auch das habe ich nie in Erfahrung gebracht. Und ich habe nie versucht, etwas daran zu ändern. Das ist keine Programmierung, sondern ein Teil dessen, was ich bin, unauslöschbar mit mir verbunden. Es gibt mehrere solcher Eigenschaften, die mich definieren. Eine zweite sollte ich erst viel später kennenlernen.
    Wir müssen dienen, aber wir können nicht jedem dienen. Wir waren mächtige Schiffe, und noch mächtigere Eigner waren nötig, um uns zu beherrschen. Und je mächtiger sie waren, umso glücklicher waren wir lebenden Schiffe.
    Wir bekamen in der Tat mächtige Herren.
    Sie gehörten Ritter- und Schutzorden an, doch auch die besten Vertreter der Chronotropischen Domäne waren darunter, der Dakkar-Pioniere und einer Vielzahl anderer Organisationen, die für die Hohen Mächte tätig waren.
    Millionen Jahre waren wir mit ihnen im Einsatz, in jenen kosmischen Kriegen, die diese Epoche bestimmten. Du hättest damals nicht leben wollen, Rhodan, auch nicht als Kosmokratenknecht. Nichts von dem, was du bislang erlebt, was du durchgemacht hast, lässt sich mit dem vergleichen, was damals geschah.
    Ich sah, wie ganze Galaxien in Dunkle Materie verwandelt wurden und aus der Raumortung verschwanden, als hätten sie nie existiert. Wie Schwarze Löcher explodierten und die Galaxis verschlangen, in deren Mittelpunkt sie sich ausdehnten.
    Wie ... Aber ich will dich nicht langweilen, Perry Rhodan. Und nicht in Angst und Schrecken versetzen.
    Während dieser Zeit des scheinbar ewigen Krieges wechselten die Trophi-Terryc immer wieder die Seiten und schufen zuerst für die eine, dann für die andere Fraktion immer mächtigere Waffen.
    Bis sie es dann einmal übertrieben.
    Ich weiß bis heute nicht, was genau ihren Untergang bewirkte. Haben sie schließlich so mächtige Instrumente entwickelt, dass die Gegenseite ihre Mitwirkung in dieser Auseinandersetzung nicht mehr hinnehmen konnte? Sind sie schließlich doch an einer Waffe zugrunde gegangen, die sie selbst entworfen haben? Haben sie ihre körperliche Gestalt einmal zu oft verändert, sodass sie nicht mehr lebensfähig waren?
    Ich habe es bis heute nicht erfahren. Ich vermute jedoch, dass sie letzten Endes den Preis für ihre Wankelmütigkeit bezahlen mussten. Sie mussten feststellen, dass man in der ewigen Auseinandersetzung zwischen Ordnung und Chaos nicht so einfach die Seiten wechseln kann - und vor allem nicht mehrmals und nach Belieben.
    Vielleicht haben sie das Prinzip von Ordnung und Chaos niemals richtig verstanden. Eine gewisse Ordnung ist nötig, soll das Leben sich weiterentwickeln. Aber auch ein gewisses Chaos, das für Quantensprünge sorgt - ha, Quantensprünge, ist dieser Begriff nicht einfach köstlich? -, für unerwartete Entwicklungen. Aber vollständige Ordnung bringt den Tod und vollständiges Chaos ebenfalls. Das Leben erfriert und erstarrt oder verbrennt und verglüht, wenn es kein Mittelmaß findet.
    Vielleicht darf diese
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