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2379 - ESCHERS Liste

Titel: 2379 - ESCHERS Liste
Autoren: Unbekannt
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Gewissheit. Deshalb hatte Perry inzwischen die Anweisung gegeben, das ESCHER-Gebäude zu stürmen.
    Vom Korridor her ertönten Schritte.
    Augenblicke später trat Marc London ein. „Hast du seit Neuestem Metallabsätze an deinen Stiefelchen, oder warum hört man dich schon kilometerweit, wenn du kommst?", erkundigte sich Gucky mit einem schelmischen Grinsen. „Ich ...", begann der Psi-Korresponder entschuldigend, aber dann gab er sich einen Ruck. „... habe keine Zeit für solche Albernheiten. Perry, zu welchem Ergebnis bist du in Bezug auf den Nukleus gekommen?"
    „Gerade in Krisenzeiten sollte man auf Albernheiten nicht verzichten", belehrte ihn Gucky und ließ ein Glas Wasser so dicht vor Londons Nase vorbeischweben, dass dieser unwillkürlich zurückzuckte. „Bisschen dünn, der Karottensaft."
    Rhodan wandte sich zu Marc und Gucky um. „Ich habe mir bisher kein endgültiges Urteil gebildet, das wäre vorschnell. Den Verdachtsmomenten müssen wir allerdings schnellstmöglich nachgehen."
    „Notfalls drehen wir dem Kerl einfach den Saft ab, indem wir ihm die Tankstellen schließen. Und dann kümmert sich der Retter des Universums um dieses Nachwuchs-ES", verkündete Gucky und schickte das Glas Wasser zurück an seinen Platz.
    Rhodan kratzte sich mit dem Zeigefinger am rechten Nasenflügel. Die kleine Narbe juckte. Als er den Finger wieder wegnahm, sah Gucky, dass sie schneeweiß leuchtete, ein Zeichen der starken inneren Erregung des Freundes.
    Marc sah Hilfe suchend zwischen den beiden Unsterblichen hin und her. „Nein, bitte. Der Nukleus ist der beste Freund der Menschheit, den ich kenne."
    „Und du kennst sie ja alle, nicht wahr?"
    Gucky kicherte leise. „Diese körperlosen Mächte neigen zu Besserwisserei und Geheimniskrämerei. Wir müssen in Erfahrung bringen, woher ESCHER über die Transmitterstraße nach Hangay Bescheid weiß. Und wieso er aus der Entstehung der Hyperdim-Matrix ein Geheimnis macht."
    Es waren zentrale Fragen, die die Verantwortlichen der LFT zum Handeln zwangen, allen voran den Terranischen Residenten. „Ich weiß das alles nicht", stieß Marc gequält hervor. „Es liegt vielleicht daran, dass er etwas vollkommen Neues ist. Und wir haben doch mittlerweile gelernt, nicht gleich auf alles zu schießen, was wir nicht kennen."
    „Netter Versuch, Kleiner", sagte Gucky. „Aber trag du mal die Verantwortung für das ganze Universum, wie ich, oder zumindest für ein paar Planeten, wie unser guter Resident hier. Dann wirst du auch vorsichtiger werden."
    „Entschuldigt die Störung", meldete sich LAOTSE. „Die beiden Avatare halten sich nicht mehr in der Solaren Residenz auf. Sie sind offenbar hinausteleportiert, nachdem sie dir begegneten."
    „Das waren nicht einmal zwei Minuten", sagte Gucky.
    Perry fügte hinzu: „Der Verschlusszustand für die Solare Residenz bleibt erhalten.
    Keiner darf herein oder hinaus."
    Niemand konnte mit Sicherheit sagen, ob es die einzigen Spione ESCHERS in der Stahlorchidee gewesen waren oder ob sie trotz der Schutzmaßnahmen mit weiteren Überraschungen rechnen mussten.
    Auf keinen Fall darf jemand zu Laurence Savoire vordringen, überlegte Gucky. Das Verschwinden von Pal Astuin und Merlin Myhr erschien ihm durchaus logisch. Sie waren zu spät gekommen und hatten die Aussage des Wissenschaftlers nicht verhindern können. Damit war ihr Auftrag hinfällig. Hätten sie Savoire töten wollen, wären sie in seiner Nähe geblieben. „Es ist jetzt 22 Uhr", verkündete der Servo in der linken Seitenwand des Konferenzraums. Gucky wusste, was das bedeutete: Der Angriff auf das ESCHER-Gebäude begann.
     
    *
     
    Der Schlüssel zu allem, was sich im ESCHER-Gebäude abspielte, lag nicht bei Laurence Savoire. So viel wussten sie inzwischen.
    Nein, der Schlüssel lag bei Rodin Kowa, dem ursprünglichen Chef des ESCHER-Projekts. Das war Gucky völlig klar.
    Kowas physische Existenz aber war vorüber, während sein Bewusstsein wie viele andere in den Speichern der Parapositronik ESCHER weiterexistierte.
    Das Projekt selbst war dem alten „Projekt Gedankenturm" entlehnt, das die Tefroder um das Jahr 17.200 v. Chr. in Andromeda hatten verwirklichen wollen, damals im Auftrag der Meister der Insel.
    Rodin Kowa war es gewesen, der im Jahr 1324 NGZ, lange vor dem Hyperimpedanz-Schock das Kunststück vollbracht hatte, in Andromeda ein paar Pläne dieses Projekts auszugraben, mit dessen Hilfe die Meister der Insel ihre Herrschaft über die Andromeda-Galaxis weiter hatten
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