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2379 - ESCHERS Liste

Titel: 2379 - ESCHERS Liste
Autoren: Unbekannt
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Haltung NATHANS in dem soeben bewältigten Konflikt zu bewerten?"
    Die Antwort traf nach weniger als einem Atemzug ein. „Es besteht eine Wahrscheinlichkeit, dass die Fehlsteuerung des HÜ-Schirms der Waringer-Akademie von NATHAN gezielt herbeigeführt wurde. Somit besteht eine identische Wahrscheinlichkeit, dass NATHAN eigene Ziele verfolgt oder über eine geheime Zusatzprogrammierung verfügt. Als Täter kommen nur wenige übergeordnete Instanzen infrage."
    „Der Nukleus?", fragte Rhodan. „Negativ. Die Wurzeln des Projekts ESCHER reichen bis in eine Zeit zurück, als der Nukleus noch gar nicht im Solsystem tätig war. Der Nukleus ist auch weniger der Initiator für eine Lösung des TRAITOR-Problems, sondern mehr Teil der Lösung."
    „Dann fällt mir nur ES ein", rief Gucky. „Es wäre nicht das erste Mal."
    „Es spricht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür", bestätigte LAOTSE. „In diesem Fall wäre der Nukleus eine Art Kanonenfutter, weil ES sich nach den Erfahrungen ARCHETIMS nicht selbst dem Risiko aussetzen will. Was NATHAN angeht, ist ihm natürlich auch weiter zu trauen. Er wird nie gegen die Interessen der Menschheit handeln."
    Rhodan erhob sich. „Die Aufzeichnung dieser Sitzung wird gelöscht. Behaltet die Gedanken im Hinterkopf, aber teilt sie niemandem mit. Auf keinen Fall dürfen sie TRAITOR in die Hände fallen. Und denkt immer daran, dass wir über Wahrscheinlichkeiten gesprochen haben."
    Es konnte genauso gut umgekehrt sein, dass es keine Pläne höherer Mächte gab, dass niemand auf der Seite der Menschheit stand, dass man mehr hineininterpretierte als drinsteckte ... „Und jetzt?", fragte Gucky, als sie beide gemeinsam die nächste Cafeteria aufsuchten. „Kehren wir jetzt einfach so zum Alltag zurück?"
    „Vorerst zumindest. So lange, bis neue Erkenntnisse vorliegen."
    „Darauf trinke ich einen doppelten Karottensaft mit Zitrone!"
     
     
    Schlaglichter 5
     
    Die beiden Avatare standen draußen neben der Hecke. Die Thora Road und die Gebäude links und rechts der Straße lagen friedlich da. Von den Ereignissen des Vortages war nichts zurückgeblieben. keine Spur auf dem Boden, keine Schramme an den Fassaden, nur ein paar abgerissene Blätter der Hecke.
    Pal Astuin zog die alte Liste mit den Namen jener Prozessoren hervor, die sie in den letzten Tagen abgeliefert hatten. Beim dritten Namen von oben hatte er ordnungsgemäß ein Häkchen gemacht zum Zeichen, dass sie diesen Auftrag abgearbeitet hatten. Der Lange fuhr mit der Daumenkuppe über das Häkchen, danach war es verschwunden.
    Die beiden ungleichen und doch so gleich aussehenden Gestalten setzten ihren Weg fort. In Zukunft würde es schwieriger sein, aber sie waren überzeugt, es würden sich genug Freiwillige für das neue Leben in der Unsterblichkeit interessieren.
     
    *
     
    Denk Minthoven schlug erst das linke, dann das rechte Auge auf. Er sah ein Mädchen stehen, blass und mit Sommersprossen, erwachsen und doch kindlich. Sie lächelte freundlich und forschend zu ihm herab, aber gleichzeitig erkannte er in ihrem Gesicht einen Anflug von Schüchternheit. „Hallo!", sagte sie. „Wie geht es dir?"
    Ihre Worte kamen wie aus der Pistole geschossen. „Ich weiß nicht ... Bis vor ein paar Augenblicken ging es mir besser. Wo bin ich?"
    „In deinem Kokon-Behälter!"
    „Wieso denn das?"
    „Es gibt da ein paar Probleme!"
    Denk wollte sich aufrichten, aber er sank mit einem Seufzer zurück. Sein Körper schmerzte vom Scheitel bis zur Sohle. „Warte eine Weile, bis das Medikament sich gleichmäßig verteilt hat. Ich bin übrigens Fawn Suzuke."
    Deshalb war sie ihm gleich irgendwie vertraut vorgekommen. Er hatte ihr Bild etliche Male in den Terrania-News gesehen. „Ich will nicht erwachen", sagte er. „Warum hat man mich geweckt? Ich erinnere mich genau an meine Zeit in der Hyperdim-Matrix, die Jahre voller Staunen in einer endlosen Welt. Ich habe die ultimate Freiheit genossen, erfüllte gleichzeitig meine Aufgabe für die Gesamtheit und war unsterblich. Wieso bin ich jetzt wieder in meinem Körper? Weg mit dem Ding!"
    „Es waren keine Jahre, nur zwei Tage. Und es gab da ein paar Probleme mit ESCHER, die inzwischen behoben sind", klang es sanft und mit größtmöglicher Rücksicht.
    Inzwischen stand das Mädchen auf der anderen Seite des Behälters. „Dr. Carapol zum Beispiel sollte zu den Prozessoren stoßen, aber diesen Gedanken hat ESCHER inzwischen fallen lassen.
    Dadurch musste er völlig neue Berechnungen für die
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