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2379 - ESCHERS Liste

Titel: 2379 - ESCHERS Liste
Autoren: Unbekannt
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Suzuke auf der Isla Bartolomé", forderte Marc. „Fawn ist zurzeit nicht erreichbar", meldete sich LAOTSE.
    Marc London sprang auf. „Gucky, lass uns gehen. Wir teleportieren hin. Ich muss Fawn suchen."
    Der Ilt griff nach der Hand des Jünglings und drückte sie. „Bleib ruhig, schau zu und lerne von den besten Rettern des Universums. Unsere Anwesenheit hier ist im Augenblick wichtiger. Vertrau uns."
     
    *
     
    Die Erste Terranerin erschien als Letzte.
    Begleitet von zwei Protokollrobotern, denen sie Anweisungen diktierte, kam sie herein. Ein kurzer Blick in die Runde, ein Nicken, dann saß sie an ihrem Platz, während die Roboter davonstoben.
    Tamira Sakrahan trug eine eng anliegende Kombination mit weißen und silbernen Streifen. Das kurz geschnittene rote Haar hob sich grell davon ab, es saß wie eine Art Warnleuchte auf dem Kopf der gebürtigen Plophoserin. Mit 95 Jahren stand sie in der Blüte ihres Lebens, auch wenn sie derzeit erschöpft wirkte. Die Frau, die zu Beginn der TRAITOR-Offensive völlig unvorbereitet gezwungen gewesen war, den Platz des überaus beliebten Maurenzi Curtiz einzunehmen, arbeitete von früh bis spät als Erste Terranerin für die Menschheit. Sie wirkte manchmal noch stärker als Perry wie die fleischgewordene Manifestation der zentralen Parole des Solsystems: Terra darf nicht fallen! „Wenn ESCHER sich unserer Kontrolle entzieht", sagte sie mit müder Stimme, „kann er den Untergang der Menschheit verursachen. Ich sehe keine andere Möglichkeit, als diese Synthese aus Positronik und Bewusstsein zu zerstören.
    Und zwar um jeden Preis."
    Die Militärs bekundeten Zustimmung.
    Admiral Shaizeff, der kleine Mann mit der schwarzen Stirnlocke, erinnerte Gucky ein wenig an die Bilder von Napoleon, die er vor Jahrtausenden angeschaut hatte.
    Damals hatte der Ilt sich zum ersten Mal intensiv mit der Geschichte der Menschheit befasst.
    Neben Shaizeff saßen General. Trabzone von der Bodenverteidigung - man hätte ihn für einen aus einem Felsen gehauenen Riesen halten können -, Geschwaderkommodore Manzinata von der Raumflotte, Konteradmiral Tigasawa und Oberst Castro vom technischen Bataillon als Verbindungsoffizier zwischen der Flotte und der Regierung.
    Gucky sah, wie Marc London das Gesicht in den Händen barg. „Diese Befürchtung und die daraus entstehende Forderung sind nicht von der Hand zu weisen. Aber bedenkt, dass es vor allem die Potenzierung des menschlichen Geistes ist, die euch Angst macht", sagte Rhodan. „Bei den ursprünglich anvisierten 64 Beteiligten entspricht das Potenzial bereits dem 262.144-Fachen eines einzelnen Bewusstseins."
    „Es macht uns keine Angst, denn es war ja wohl die ursprüngliche Absicht des Projekts", sagte Castro kalt. „ESCHER sollte helfen, in der Zeit nach dem Hyperimpedanz-Schock die technologische Stellung der Menschheit in der Milchstraße zu sichern und nach Möglichkeit auf eine breitete Basis zu stellen."
    „Danke, Oberst", gab Rhodan freundlich zurück. „Genau aus diesem Grund stehe ich nach wie vor zu ESCHER. Das Ziel des Projekts darf nicht aus den Augen verloren werden."
    „Dazu ist es zu spät, Resident!", sagte Shaizeff in seiner typisch näselnden Art. „Wir empfehlen, das Gebäude aus dem Untergrund zu lösen, ins All zu transportieren und dort zu vernichten. Am besten sofort!"
    Trabzone grollte eine Bestätigung. Als sich aller Blicke auf ihn richteten, gab er mit tiefer, stockender Stimme zu verstehen: „Inzwischen ist wohl klar, dass ESCHER nach der totalen Kontrolle strebt. Er ist nicht nur mit externen Rechnern der Umgebung vernetzt, sondern kann sie im Ernstfall auch kontrollieren. Irgendwann wird die Parapositronik alle Rechner Terras übernehmen - und schließlich sogar NATHAN. Wollen wir das wirklich zulassen, indem wir nicht handeln?"
    „Es leben Menschen in der Hyperdirn-Matrix", entgegnete Rhodan mit leichter Nachsicht in der Stimme. „Auch wenn es nur Bewusstseine sind und ihre Körper längst verwesen, bleiben es ebenso Menschen wie jene Verstorbenen, die in ES oder anderen Wesenheiten aufgegangen sind."
    Tamira Sakrahan nickte, sie hatte diese Reaktion des Residenten offenbar erwartet. „Was schlägst du vor?"
    „Wir bringen ESCHER zur Vernunft. Von allein wird er seinen Irrtum nicht einsehen.
    Wir brauchen den Nukleus dazu. Wenn das nicht klappt, bleibt uns allerdings nichts anderes übrig, als die Parapositronik ins All zu schaffen. Wir vernichten sie nicht, das wäre ein Fehler, dessen Tragweite wir
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