Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2377 - Escher

Titel: 2377 - Escher
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Augen – er war einem Angehörigen dieses Volkes schon einmal begegnet. Wann war das nur gewesen?
    Endlich zog sich der andere zurück.
    Savoire trat näher. „Wie kann ich helfen?", drang eine Stimme aus dem Terminal. „Dr. Laurence Savoire", identifizierte er sich. „Bitte sprich lauter."
    Er beugte sich näher an die Sprechöffnung. „Dr. Laurence Savoire, Direktor des Geheimprojektes ESCHER. Ich muss sofort Perry Rhodan persönlich sprechen."
    Dann sackte er zusammen und blieb reglos liegen.
     
    *
     
    Das Erste war Licht.
    Das Zweite waren Geräusche; Worte:„Es müsste gleich wirken. Savoire sollte in wenigen Sekunden das Bewusstsein wiedererlangen."
    Eine andere Stimme, angespannt und doch ein wenig amüsiert: „Mach dir keine Gedanken darum, mir die Zeit zu stehlen.
    Dein Anruf hat mich aus einer Besprechung befreit. Du verstehst?"
    Die erste Stimme antwortete mit einem Lachen, glockenhell und so charmant, dass Savoire unwillkürlich das Auge öffnete, um die Frau zu sehen, die es ausstieß.
    Der Anblick entsprach nicht dem, was Savoire erwartet hatte. Eine glatzköpfige, schlicht hässliche Person mit verrunzeltem Gesicht und blutleeren Lippen stand vor ihm. Ihre Kleidung wies sie als Medikerin aus. Der Kopf war unnatürlich weit nach vorn gebeugt – erst auf den zweiten Blick sah Savoire, dass die Alte einen leicht verkrümmten Rücken besaß.
    Auf solche äußerlichen Merkmale gab Laurence nichts. Gemessen am Norm-Terraner war er selbst schließlich genau das, was Jonathas im Residenzpark gesagt hatte: ein Freak. Allerdings sprach das kaum jemand aus, denn an genetische oder umweltbedingte Varianzen in der körperlichen Erscheinung war jeder gewöhnt, der mit klarem Verstand durch Terrania ging. Zwar nannten ihn auch seine Kollegen wegen seines einen Auges einen Zyklopen, doch keiner meinte das abfällig.
    Oder fast keiner. Einer schon. Gerade der, auf den es ankam. Anfangs hatte Direktor Rodin Kowa ihm sogar mit dem Zeigefinger auf die Stirnmitte getippt und behauptet, sein Auge müsse dort sitzen, damit er wenigstens einen ordentlichen Zyklopen abgäbe.
    Savoire verzog das Gesicht, als er sich daran erinnerte. Es war peinlich gewesen und verletzend. Wochen- und monatelang hatte er immer wieder daran gedacht, vor allem abends, wenn er nach einem anstrengenden Arbeitstag im Bett lag und einzuschlafen versuchte.
    Die Bewegung bewirkte einen stechenden Schmerz im Hinterkopf. Er stöhnte.
    Das verrunzelte Gesicht der Alten beugte sich über ihn. „Keine Angst. Du bist in einer Medostation, und ich habe dich behandelt. Es wird dir bald besser gehen."
    Savoire öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch als er die Zunge bewegte, fuhr stechender Schmerz durch die Kehle. Dennoch presste er hervor: „Karikin," Die Medikerin lächelte. „Ich weiß. Ich habe dir bereits mehr als 100 Milliliter Karikin injiziert, und du hängst immer noch an einem Tropf, der dir das Mittel zuführt. Du kennst dich gut aus."
    „Wundert ... dich das?" Er saugte scharf Luft ein und versuchte, seine ausgetrocknete Mundhöhle zu befeuchten.
    Die Alte hielt einen Becher an Savoires Lippen. „Nimm einen kleinen Schluck.
    Aber sei vorsichtig."
    Es tat unendlich gut, die kühle Flüssigkeit zu spüren, und am liebsten hätte Savoire alles auf einmal getrunken, doch er beherrschte sich und nahm nur wenig in den Mund, hielt das Wasser lange, ehe er es schluckte. „Danke."
    Seine Stimme klang immer noch sehr leise.
    Kein Wunder. Die Überdosis Arimal-3 hatte nicht nur seine Leber, sondern auch Herz und Stimmbänder schwer beschädigt.
    Hätte er kein Karikin erhalten, wäre er bereits tot. Aber es hatte keine andere Wahl gegeben, denn Arimal-3 zog nicht nur den Körper in Mitleidenschaft, sondern auch den Geist. Und das war absolut notwendig gewesen.
    Endlich gelang es Dr. Savoire, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Er erinnerte sich daran, dass die Medikerin eine Unterhaltung geführt hatte. Er rief sich die Stimme ihres Gesprächspartners ins Gedächtnis und atmete erleichtert aus. Es war geschafft - die Stimme gehörte ihm.
    Savoire hob den Kopf leicht an und drehte ihn, um an der Medikerin vorbeisehen zu können. Tatsächlich stand hinter ihr ein schlanker, hochgewachsener Mann mit dunkelblonden Haaren. Dieses Gesicht kannte jeder auf Terra ... Perry Rhodan, der Terranische Resident und eine lebende Legende. Savoire sah Rhodan direkt in die graublauen Augen; der Resident erwiderte den Blick. „Du wolltest mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher