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2377 - Escher

Titel: 2377 - Escher
Autoren: Unbekannt
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anvertrauen: Wurde sein Fall weitergemeldet, war es aus. „Er ist krank", drang eine schrille Stimme zu seinem Verstand durch. „Warum hilft ihm niemand?"
    „Es geht mir gut!", schrie Savoire - zumindest wollte er es. Nur ein Wispern drang über seine ausgedörrten Lippen, das außer ihm wohl niemand hörte.
    Aus dem konturenlosen Nebel schälte sich ein Gesicht - die Züge einer jungen Terranerin mit leuchtend grünen Augen, grell geschminkten Wangen und seltsam farblosen Lippen. „Brauchst du einen Mediker?"
    „Was soll die Frage? Sieh ihn doch an, dieser Freak ist so gut wie tot", sagte jemand, den Savoire nicht sah. Er sprach mit sich überschlagender Stimme, die nach einem Terraner im Stimmbruch klang. „Nicht ... Hilfe"; flüsterte Savoire. Das fehlte ihm gerade noch, dass er in irgendein Krankenhaus gebracht wurde.
    Die Gegenseite würde davon erfahren. „Geht mir gut. Es geht mir gut."
    „Der hat sich ins Grab geknallt mit irgendeinem Happytown-Zeug und weiß nur noch nicht, dass er tot ist", behauptete dieselbe männliche Stimme, die von Wort zu Wort schriller wurde. Zweifellos ein junger Mann im Stimmbruch. „Selbst dran schuld."
    Die grünen Augen verengten sich, und der farblose Mund lächelte ihm zu. „Hör nicht auf Jonathas, der meint immer, er wäre brillant. Dabei hat er keine Ahnung, war wahrscheinlich niemals selbst in Happytown. Er bildet sich ein, er hätte dasselbe fantastische medizinische Wissen wie sein Vater. Es wird dir sicher bald besser gehen. Ich heiße Hammah, und ich rufe einen Mediker für dich."
    „Fass den Kerl bloß nicht an", sagte Hammahs Begleiter, der offenbar weit weniger hilfsbereit war als die junge Frau. „Sieh dir nur die ekligen Ausschläge an, und wie trübe der mit seinem einen Auge glotzt ... Wer weiß, was der intus hat. Sieht nach einem verdammten Virus aus. Und wie der wispert. Seine Stimme hat es wohl auch erwischt. Vielleicht das junkarianische Retrovirus, von dem in den letzten Wochen überall ..."
    „Kein Virus", beeilte sich Dr. Savoire zu sagen, so laut er konnte. Jonathas' Gedanken waren so intensiv, dass Savoire sie unwillkürlich mit seiner schwachen telepathischen Begabung erfasste - der andere war nahe daran, einen Seuchenspezialisten zu rufen. „Und ich brauche keine medizinische Hilfe, danke.
    Ich bin selbst Mediziner."
    Zumindest verfügte er über größere medizinische Bildung als seine beiden Gegenüber gemeinsam. „Bist du sicher, dass ich keine Hilfe ..."
    „Komm, Hammah., lass doch den Freak in Ruhe. Wenn er nicht will, dann soll er doch krepieren."
    „Still jetzt!", fuhr die Grünäugige ihren Begleiter an. „Du bist unmöglich!" Dr. Laurence Savoire murmelte eine platte Dankesbekundung und ging weiter. Jeder Schritt fiel ihm schwer, obwohl sich seine Gedanken weiter klärten und auch seine Körperbeherrschung wieder zunahm. Er sah deutlicher und warf einen Blick über die Schulter zurück.
    Die beiden Terraner entfernten sich, maßen der Begegnung offenbar keine weitere Bedeutung bei. Sie eilten in Richtung einer Gleiter-Haltestation, wo gerade ein weißes Standardmodell für knapp hundert Passagiere niederging. Da nur wenige Parkbesucher zu dieser frühen Tagesstunde auf einen Flug aus dieser paradiesischen Feuchtbiotop-Zone warteten, würden sich Hammah und Jonathas wohl noch einige Zeit gedulden müssen.
    Ebenso wie Dr. Savoire, obwohl die Zeit drängte. Jede vergeudete Stunde konnte eine zu viel sein. Wegen des Unheils, das ganz in der Nähe seinen Lauf nahm, ebenso wie für ihn selbst. Seine Gedanken waren klar genug, um zu erkennen, wie schlecht sein körperlicher Zustand war.
    Er hätte sich einen Gleiter nehmen können, um schneller zur Solaren Residenz zu gelangen - aber er befürchtete, dass er in diesem Fall sein Ziel nie erreicht hätte.
    Denn der Gleiterverkehr wurde überwacht. Dr. Laurence Savoire sah sich um.
    Niemand schien ihn zu beachten. Gerade wollte er erleichtert aufatmen, als ihm ein massiger, in ein schreiend buntes Gewand gehüllter Insektoide auffiel, dessen Kopf ein wenig zu lange in seine Richtung gewandt war.
    Savoires Atem ging schwer, und ihm wurde schwindlig. Wenn es so weiterging, brauchte es gar keinen Verfolger, um ihn außer Gefecht zu setzen; seine allzu effektiven Fluchtvorbereitungen würden das schon von allein erledigen. Er konnte sich vielleicht noch zwei, maximal drei Stunden auf den Beinen halten, dann würde er ohne die rettende Injektion sterben.
    Der Insektoide breitete kurze,
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