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2361 - Traumspuren

Titel: 2361 - Traumspuren
Autoren: Unbekannt
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im Schlaf darüber geredet. Er sprach von seinen Träumen und der Ferne, von den unbegrenzten Möglichkeiten, frei von diesem Körper überallhin zu gelangen, wohin er wollte. Vielleicht hat er jetzt diese Freiheit. Lange wird sie aber kaum anhalten."
    „Das verstehe ich nicht", meinte Pikkas.
    Die Algorrian legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihm auf. „Er war süchtig, wenn du weißt, was das heißt. Wir wollten es nicht wahrhaben, aber der Alte hat es als Erster gemerkt und ihn gewähren lassen. Carzon Felvedir war auf der Suche nach der ultimaten Erfahrung. Vielleicht bekommt er sie ja jetzt."
    Curcaryen Varantir traf ein, er kam aus dem Projektorhallen, in denen er zusammen mit Dutzenden QuinTechs die reibungslose Funktion des Paros-Schattenschirms beaufsichtigte. Die Anwesenden sprachen ihm und seiner Familie Glas Beileid aus. Le Anyante trauerte in der Savanne bei den übrigen Kindern. Für die Letzten des einst großen Volkes stellte es durchaus eine Belastung dar, eines ihrer wenigen Kinder zu verlieren und damit auch ein Stück der genetischen Vielfalt für die Zukunft.
    Angesichts der akuten Bedrohung durch die Fabrik und die Traitanks beeilte sich der Alte, seine Unterstützung bei der Lösung des Problems zuzusagen. „Du hast uns schon unterstützt", sagte Pikkas. „Dass der Paros-Schattenschirm seit wenigen Minuten aktiv ist, verdanken wir vor allem dir. Unsere Sonden weit draußen können ihn nicht orten, also dürften auch die Traitanks weiter weg nicht dazu in der Lage sein. Übrigens, die alte Sonde an vorderster Front hat sich eigenmächtig von unserem Netz abgekoppelt und wurde von einem Schiff der Kolonne eingeholt. Wenig später traf eine letzte Botschaft Carzons ein."
    Aus den Lautsprechern erklang die Stimme des jungen Algorrian, von MAJESTÄT moduliert, aber dennoch lebensecht. „Ihr Alten und Geschwister, ich mag euch und werde euch immer mögen. Aber mein Weg ist ein anderer. Vergesst mich nicht."
    Fast gleichzeitig mit dem Ende seiner Worte flammten überall die Bildschirme auf, traten die Holoprojektoren in Aktion.
    Sie zeigten die Aufnahmen der Sonden von der Kolonnen-Fabrik, die weit draußen vor dem Kanal hing. „Ich glaube es nicht", stöhnte Quincy. „Wollt ihr behaupten, das ist er?"
    Die Fabrik fing von innen heraus an zu glühen, als seien gleichzeitig alle Energiespeicher und Konverter außer Kontrolle geraten. Mehrere Minuten dauerte dieser Vorgang der Aufheizung, dann zerplatzte das Gebilde wie glühende Lava, die bei einem Ausbruch aus dem Kraterkessel schoss. „Ja, das ist Carzon Felvedir", gab Abcarine Dar zur Antwort. Pikkas fiel auf, dass sich ihr Fell bei dem Anblick sträubte und ihre Augen glasig wirkten. „Er hat die ultimate Erfahrung gesucht und sie gefunden."
     
    *
     
    „Die Untersuchung aller Phänomene und Spuren ist abgeschlossen", berichtete MAJESTÄT. „Die Fähigkeit des jungen Algorrian lässt auf eine Psi-Begabung ähnlich der schließen, wie sie der Zeroträumer Benjameen da Jacinta besitzt. Allerdings gibt es gewisse Unterschiede. Carzon Felvedir hat nicht geträumt, wenn sein Bewusstsein den Körper verließ. Es war eher eine Art Trance, Traumspuren gewissermaßen, die er bei seinen Wanderungen hinterließ. Es war ziemlich schwierig, die psionischen Partikel als unterschwellige Störungen in den Datenströmen zu lokalisieren. Später dann erfolgte jeder Wechsel in die Datenströme Quinto-Centers bei vollem Bewusstsein. Mir ist in der Geschichte Terras nur ein ähnlich gelagerter Fall bekannt, als die Synergistiker mit Hilfe einer Maschine in den syntronischen Mikrokosmos von NATHAN eindrangen.
    Die Paragabe des jungen Algorrian könnte man daher am ehesten noch als die eines Metalysators bezeichnen."
    „Danke", sagte Monkey kalt. „Vermutlich können wir die Akte jetzt schließen."
    Ein Blick auf die Orterschirme zeigte den Versammelten, dass die Traitanks die Untersuchung der verglühten Fabrik abschlossen. Nach einer Weile zogen sich die ersten Diskusse der Chaos-Geschwader von ihren Positionen zurück. Den Funksprüchen war zu entnehmen, dass sie die Vernichtung der Kolonnen-Fabrik nicht auf äußere Einflüsse zurückführten. Kurz darauf entmaterialisierten sie auf Befehl ihres Kommandanten hin. Wenig später meldeten die Orter ein einzelnes Schiff, das aus dem Nichts materialisierte und Kurs auf den Kanal nahm. „Ich schaltete den Paros-Schirm ab, damit die Zwerg-Einheit uns findet", meldete MAJESTÄT. „Die Kennung weist das
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