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2359 - Das Stumme Gesicht

Titel: 2359 - Das Stumme Gesicht
Autoren: Unbekannt
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Erde. Niemand konnte sagen, wie die Kommandanten der Traitanks reagieren würden.
    Möglicherweise radierten sie Vibe-Lotoi aus, vielleicht auch den Planeten Hallie-Loght, auf dem Kirmizz als Sklave gehalten worden war.
    Das konsequente Verhalten der Chaotarchen-Knechte war hinlänglich bekannt.
    Kantiran blinzelte eine Träne weg. Die persönlichen Konsequenzen, die sich aus dem Kampf gegen den Piloten ergeben hatten, würden für manche von ihnen traumatisch bleiben.
    Er blickte auf das blasse, eingefallene Gesicht Cosmuel Kains hinab. Das weißblonde Haar umgab sie wie ein Heiligenschein. Sanft streichelte er darüber weg, spürte die Kälte unter seinen Fingern. „Es geht mir gut", sagte sie mit matter Stimme. „Du bist eine lausige Lügnerin." Er konnte es nicht fassen, dass sie den Stummen Schrei Kirmizz' und den Anblick von Alaska Saedelaeres Fragment überlebt hatte und bei heilem Verstand geblieben war.
    An Wunder glaubte er nicht. Das Cyno-Erbe, das in ihr steckte, musste sie geschützt haben. Darüber hinaus barg sie Willenskraft in sich, die ihresgleichen suchte. „Haben wir es geschafft?", fragte sie. „Ist jetzt alles in Ordnung?"
    „Ja", log Kantiran. Für die Vibe-Lotoier würde niemals wieder alles in Ordnung sein. „Was hältst du von Chyndor?"
    „Ich verstehe nicht." Er fuhr mit dem Zeigefinger zwischen ihre Naturlocken und verwirbelte sie noch mehr. „Meinst du, dass ein Friedensfahrer wie er auch mal irren kann?"
    „Hundertprozentig." Kantiran atmete tief ein, nahm den typischen Cosmuel-Geruch in sich auf, beugte sich zu diesem wunderschönen Geschöpf hinab und küsste es sanft, aber bestimmt. „Er hat ja keine Ahnung, wie sehr er sich irrt", murmelte er.
     
    *
     
    Man schrieb den 8. August 1345 NGZ.
    Wieder einmal verstreuten sich die Friedensfahrer in alle Richtungen.
    Alaska, der nach der Auseinandersetzung mit Kirmizz Gewicht verloren wirkte, verabschiedete sich in Richtung Milchstraße. Er wollte Perry Rhodan auf der Erde einen weiteren Arbeitsbesuch abstatten, wie er es in seiner üblichen steifen Art kundtat.
    Den starren Shala und Polm Ombar zog es zurück nach Ellegato, um Bericht zu erstatten. Ejdu Melia und Auludbirst würden weiterhin die unsichtbare Grenze nach Hangay abfliegen. Kantiran und Cosmuel Kain - nun, sie gönnten sich eine Auszeit. Die Erhebung der Terranerin zur Friedensfahrerin war beschlossene Sache, wie ihnen Polm Ombar offiziell mitteilte.
    Die Mitglieder der kleinen Runde behandelten sie bereits jetzt so, als wäre sie einer der Ihren. Ein reiner Formalakt wartete auf sie.
    Nicht einmal der Revisor sagte ein Wort, als sie sich händchenhaltend in die THEREME zurückzogen, um „Wunden zu pflegen". Scheinbar hatte auch er eingesehen, dass er nicht gegen die Natur ankonnte.
    Auludbirst hinterließ ihnen als Abschiedsgeschenk eine Duftwolke, die Aphrodisiaka enthielt, „wie sie das Universum noch niemals gerochen hat"
     
    28.
     
    Ushekka
     
    Niemand sprach mehr über die Geschehnisse, die Vibe-Lotoi und insbesondere die Hauri der Ay'Va über lange Tage hinweg in Atem gehalten hatten.
    Fremde Schiffe waren Stunden nach dem Verschwinden Naigons unvermittelt aufgetaucht, hatten mehrere Feuerstöße in ein Tal des Südgebirges abgegeben und waren anschließend verschwunden. Was sie suchten, blieb ungewiss. Sie hinterließen Unsicherheit und Angst, die sich erst mit den Jahren legen würde.
    Der Wiederaufbau begann. Der Oberste, der die Schlacht weitgehend unbeschadet überstanden hatte, leitete die Organisation nach wie vor mit eiserner Hand. Gegner, die die Situation in der Hauri-Festung zu nützen gehofft hatten, wurden ausnahmslos beseitigt. „Du hast mir das Leben gerettet", ächzte er in Richtung Ushekkas, der von mehreren Mitgliedern der neu gegründeten Zimmerwache umgeben war. „Dafür hast du Dank und die Beförderung in den Innersten Kreis der Organisation verdient."
    Ein glänzendes Signet flog auf Ushekka zu und ließ sich auf dem Revers seiner neuen Uniform nieder. Er hatte es geschafft, er hatte sein ursprüngliches Lebensziel über seltsame Umwege erreicht! „Leider hast du dich während des Kampfes um die Festung nicht gemäß dem Kodex der Ay'Va-Hauri verhalten. Deine Sucht und dein emotionelles Gebaren sind strengstens zu bestrafen."
    Mit seinen feisten Fingern gab er den Zimmerwachen das Kommando, ihn abzuführen. Dann schaltete er seine Trivid-Holos zu und kümmerte sich nicht weiter um Ushekka.
    Die Frauen, hübsch, hager und jung
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