Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2359 - Das Stumme Gesicht

Titel: 2359 - Das Stumme Gesicht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aufwachen zu müssen
     
    24.
     
    Kirmizz Er hatte die Auseinandersetzung verloren; und das, ohne sich einen Vorwurf machen zu können.
    Wir haben die Friedensfahrer trotz aller Vorsicht unterschätzt, kommentierte Untha Myrre, während sie gemeinsam ihren schmerzenden Körper wegschleppten.
    Was aus Cosmuel Kain geworden war, spielte keine Rolle mehr. Es ging bloß noch ums Überleben.
    Dieses Wesen unter dem Gesicht des Friedensfahrers - es hatte ihn mit einer Melange aus Furcht und Aggression überschüttet. Ein namenloses Nichts lauerte dahinter. 'Nicht er, Kirmizz, hatte sich aus dem Verderben lösen können. Der Friedensfahrer war irgendwann erschöpft zu Boden gesunken, das irrlichternde Wesen hatte sich zurückgezogen und ihn freigegeben.
    Schritte näherten sich. Andere Friedensfahrer kamen herbeigeeilt. Seine schwachen Attacken gegen ihre Bewusstseine wehrten sie mühelos ab.
    Versager!, dröhnte es durch seinen Kopf.
    Versagersagersager ...
    Sie würden ihn gefangen setzen und ihn neuerlich mit dem Maskenmann konfrontieren; so oft und so lange, bis sie alle Informationen aus ihm herausgezogen hatten. All sein Wissen über die XIX.
    Kosmität und die Pläne der Chaotarchen würde damit auf Wesen niederer Ordnung übergehen. Was für eine Schande!
    Oder handelte es sich bei den Friedensfahrern um direkte Handlanger der Kosmokraten? Würde er dem Feind in die Hände fallen?
    Ausgeschlossen!, behauptete Untha Myrre.
    Kämpfer der Ordnung hätten, sobald sie von unserer Existenz wussten, nicht nur den Planeten Vibe-Lotoi vernichtet, sondern nötigenfalls den gesamten Lazaruu-Haufen ausgelöscht. Die moralische Unfähigkeit dieser Friedensfahrer, zu derart drastischen Mitteln zu greifen, beweist, dass sie auf Seiten einer dritten Partei wirken.
    Der Pilot rutschte auf seinen Knien weiter.
    Handbreit über Handbreit zog er sich vorwärts. Sein Gesicht schmerzte. Die Nut klappte weit auseinander, als wäre das darunter liegende Fleisch geschwollen und ließe sich nicht mehr schließen. Er besaß keinerlei Kontrolle über diesen Teil seines körperlichen Daseins.
    Selbstmord muss die einzige Konsequenz sein!, schoss es ihm durch den Kopf.
    Ja, das war es. Er würde einfach aufhören, zu denken und zu atmen. Und zwar jetzt, solange er noch die Möglichkeit besaß, seine Existenz selbst zu beeinflussen ...
    Etwas berührte ihn.
    Mentale Kräfte fuhren suchend über Kirmizz hinweg, streichelten seinen Geist und prüften ihn...
    Atheon! Einer der Roboter der BANDA SARI!
    Die Jacht der XIX. Kosmität war gekommen, um ihn abzuholen
     
    25.
     
    Friedensfahrer Ejdu Melia stand auf verlorenem Posten.
    Die OREON-Kapseln, deren LICHT-Generatoren sie koordinierte, wurden von unsichtbaren Gewalten beiseitegeschoben.
    Als wären sie billiges Spielzeug.
    Ein Gebilde aus zwei konischen, aneinander gefügten Körpern drängte herab, senkte sich über die Festung der Hauri. „Bringt euch in Sicherheit!", funkte sie zum Bodentrupp hinab, der von Kantiran angeführt wurde. „Wir bekommen Besuch.
    Und ich befürchte, die OREON-Kapseln haben diesem Ding nicht allzu viel entgegenzusetzen." Sie schickte erste Bilder und Daten hinab, während sie sich von Bord ihrer ESONA aus verzweifelt bemühte, das fremde Schiff abzudrängen.
    Der Gebrauch von schweren Waffen schied von vorneherein aus. Zu niedrig hingen sie über der Stadt. Ihr Gegner schien ähnlich zu denken. Er trachtete wohl danach, Kirmizz in Sicherheit zu bringen. „Nicht jetzt!", entgegnete Kantiran mit rauer Stimme.
    Ejdu erfasste die unruhigen Bilder seiner Anzugkamera. Sie zeigten Cosmuel Kain und Alaska Saedelaere. Beide lagen auf dem Boden eines verwüsteten, kaum beleuchteten Ganges. Beide waren ... tot?
    Ein akustisches Alarmsignal schreckte sie aus ihren Überlegungen. Das gegnerische Schiff, dessen Rumpf seltsam glasig wirkte und violett glänzte, sandte einen irrlichternden Desintegratorstrahl hinab zur Festung. Wie durch Butter zerschnitt er Metall und Gestein, hinterließ Staubwolken, die vom Wind über La Untique getragen wurden.
    Erst jetzt registrierten die Stadtbewohner die Gefahr. Das fremde Schiff - handelte es sich tatsächlich um die BANDA SARI?
    - zeigte sich offen, während die OREON-Kapseln bislang hinter ihren Deflektorschirmen verborgen geblieben waren. Panik brach allerorten aus. Schiffe und Gleiter starteten, Wesen liefen kreuz und quer, jeglicher Bild- und Sprachverkehr kollabierte.
    Ejdu Melia durfte sich nicht ablenken lassen. In erster Linie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher