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2355 - Die Ressourcen-Welt

Titel: 2355 - Die Ressourcen-Welt
Autoren: Unbekannt
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er sich allerdings nicht. Seine Erfahrungen als Agent des Energiekommandos ließen ihn in dieser Beziehung im Stich. „Und was sollen wir jetzt tun?" Hevror ta Gosz machte Anstalten, sich dem Nebel zu nähern.
    Taje hielt ihn hastig zurück. „Für lebensgefährliche Versuche ist es zu früh."
    Sie machten sich auf die Suche nach einem Gegenstand und fanden ein Stück Plastikrohr, das vermutlich ein Fahrzeug verloren hatte. Taje trat dicht an die Wand.
    Mit ausgestrecktem Arm schob er das Rohr in die diffuse Masse. Sie setzte dem Versuch sofort Widerstand entgegen. Es war, als handle es sich um dicken Gummi, den er zu durchstoßen versuchte. „Auf einen Versuch mit dem Energiestrahler möchte ich vorerst verzichten", fuhr Taje fort. „Das heben wir uns für später auf, als letzte Hoffnung gewissermaßen."
    Sie beratschlagten, was sie tun könnten.
    Vom Ratsplatz mit dem Dunklen Obelisken waren sie abgeschnitten. Dort konnten sie nichts mehr ausrichten. Die chaotischen Phänomene ließen sich ebenso wenig beeinflussen, sie mussten Tag und Nacht versuchen, ihnen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen.
    Die dritte Möglichkeit war bisher noch nicht eingetreten, das Eintreffen von Fahrzeugen und Soldaten der Terminalen Kolonne.
    Egal, welchen Schwerpunkt sie setzten, es blieb ihnen nur eine Wahl: warten. Warten darauf, dass irgendwann ein Fahrzeug die Nebelbarriere durchdrang und landete, ein Gefährt wie diese seltsame Nussschale, die sich als Beule in der Nebelwand ankündigte, sie dann blitzartig durchstieß ...
    Die fünf sprangen gemeinsam auf. Taje bedeutete ihnen mit der Hand, still zu sein.
    Noch konnten sie nicht mit Gewissheit sagen, dass es sich um eine reale Erscheinung handelte. Dann aber sahen sie den Rauch, der aus dem Fahrzeug quoll, gefolgt von Stichflammen. Die Nussschale hatte Mühe, ihren Flug zu stabilisieren. In deutlicher Schieflage fing sie immer stärker an zu brennen und stürzte auf die Stadt zu. „Hinterher!", zischte Taje. „Umgeht gefährliche Phänomene! Wir treffen uns beim Wrack!"
     
    *
     
    Der Bahnberechnung seiner Positronik nach stürzte das Fahrzeug auf das Fabrikgelände in der Nähe. Taje kannte die Position. Unter der Fabrik lag eine der Minen versteckt.
    Damals, als das Energiekommando die Minen hatte deponieren lassen, hätte sich kein Akone träumen lassen, wozu diese eines Tages einmal gut sein könnten.
    Taje Karoon-Baal kniff die Augen zusammen. Er konzentrierte sich stärker, sein stelziger und leicht unrhythmischer Gang wurde geschmeidiger. Er fiel in Trab, verschwand in einer Seitenstraße, die ihn zu einem der kleineren Plätze von Kon-Osar brachte. Von da zweigten sternförmig Straßen ab. Drei standen ihm zur Auswahl, auf denen er die Peripherie der Fabrik erreichte. Die mittlere löste sich soeben auf, wich einem lichtlosen Schlund, in den nach und nach die Gebäude stürzten.
    Taje änderte die Richtung. Er betrat eines der wenigen Gleitbänder, die noch existierten. Dort, wo es in der Tiefe des Gebäudekomplexes verschwand, sprang er ab. Nur im Freien kamen er und die Gefährten einigermaßen sicher über die Runden.
    Die mittlere Straße tauchte wieder auf. Die Gebäude links und rechts blieben verschwunden. Die Akonen, die sich darin aufgehalten hatten, wussten inzwischen vermutlich mehr über das Ziel der Reise.
    Wenn es eines gab.
    Anfangs hatte der Vergleich mit den Faktordampf-Elementen des Heliotischen Bollwerks ihm Mut gemacht. Aber damals waren ganze Stadtviertel auf einmal versetzt worden. Hier in Kon-Osar herrschten Zustände wie in einer defekten Maschinenkammer, wo alles und nichts zu immer neuen, unmöglichen Rezepturen zusammengemischt wurde. Manche Gebäude verschwanden und kehrten zurück. Andere tauchten nie wieder auf.
    Manche wurden durchscheinend, verloren ihre materiellen Komponenten, bei ihrer erneuten Verfestigung schrumpften sie oder sahen um Jahrhunderte gealtert aus.
    Taje war froh, dass er die Zahl der Opfer nicht kannte. Vier Millionen Akonen lebten ungefähr in Kon-Osar. Mit etwas Glück würden neunzig Prozent von ihnen das Chaos überstehen.
    Taje rannte weiter. Akonen mit Waffen kamen ihm entgegen. Sie achteten nicht auf ihn, drangen durch ihn hindurch, als sei er gar nicht vorhanden. Ein Stück weiter rechts gerieten sie in eine andere Wahrscheinlichkeitszone, entsicherten ihre Waffen und schossen auf Gegner, die Taje von seiner Position aus nicht sehen konnte.
    Er sah die Energiestrahler, die Häuserfassaden zum Glühen
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