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2349 - Wurmloch ins Solsystem

Titel: 2349 - Wurmloch ins Solsystem
Autoren: Unbekannt
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rechnete.
    In der Schirmfeldstruktur zeichnete sich eine ausgedehnte Störzone ab. Innerhalb weniger Augenblicke färbte sich dieser Bereich dunkel, wurde schwarz und schien sich aufzulösen wie eine eigens geschaltete Strukturlücke.
    Die Kantorschen Ultra-Messwerke der anderen Schiffe erfassten in unmittelbarer Schirmnähe eine Streitmacht von 484 Traitanks.
    Ein komplettes Chaos-Geschwader. Gegen eine solche Zahl von Angreifern, die vermutlich in wenigen Sekunden den Kristallschirm durchdringen würden, hatten die terranischen Schiffe nicht einmal mit den VRITRA-Kanonen eine Chance.
    Bislang waren zu wenige der großen Kampfraumschiffe, deren Aggregate die nötige Energieversorgung gewährleisten konnten, mit dem monströsen Geschütz ausgerüstet.
    Pasteur löste für das Solsystem den Katastrophenalarm aus. Vielleicht war noch Zeit für die Bevölkerung, die Bunkerbuchten aufzusuchen. Er wusste es nicht. Er wusste nicht einmal, ob die Tiefbunker wirklich Schutz bieten konnten.
    Falls die Traitanks kamen, um zu vernichten, spielte das alles keine Rolle mehr...
    Die PRAETORIA-Blöcke und nahezu die gesamte Heimatflotte Sol nahmen Kurs auf den durchlässig werdenden Abschnitt des Kristallschirms. Alle wussten, dass sie auf verlorenem Posten standen, dass die wenigen wirkungsvollen Kanonen zwar einige Dutzend Traitanks vernichten würden, aber die anderen Diskusraumer den Weltuntergang entfesseln konnten.
    Sie waren Terras letztes Aufgebot. Sie ahnten, dass sie dem Tod entgegenflogen, trotzdem würden sie nicht fliehen.
     
    *
     
    Malcolm S. Daellian war schon einmal gestorben. So jedenfalls empfand er den Unfall, der von ihm nicht mehr übrig gelassen hatte als das seitdem in Nährflüssigkeit schwimmende Gehirn und einige Nervenstränge.
    Der Wissenschaftler fürchtete den Tod seitdem nicht mehr. Und der war nahe, nachdem von PRAETORIA Katastrophenalarm für das System ausgelöst worden war.
    Unbewegt verfolgte Daellian den Start der zwölf fabrikneuen LORETTA-Tender aus dem Luna-Orbit und zugleich die Bilder, die von PRAETORIA kamen und nicht nur die sich ausweitende Lücke im Kristallschirm zeigten, sondern zugleich die Traitanks. Das Schicksal der Erde hing nicht mehr von Minuten ab, sondern vielleicht nur von wenigen Sekunden.
    Er brauchte die zwölf neuen Tender, um mit ihrer Unterstützung das Leck in dem systemumspannenden Schutzschirm zu schließen. Aber die Flotte der LORETTA-Tender stand fünf Millionen Kilometer über der Sonnenoberfläche. Die neuen Tender waren viel zu weit entfernt.
    Daellian gab den Impuls, die Sonnenzapfung umgehend zu beginnen.
    Das Risiko, alles zu verlieren, war groß.
    Doch es gab nur eine einzige Möglichkeit.
    Jedes Zögern wäre tödlich gewesen. Ein Versagen der Sonnenzapfung ebenfalls.
    Für Daellian machte es keinen Unterschied, welche der beiden Möglichkeiten das Ende herbeiführen würde. Die Chance zählte, nichts sonst.
    Aus Erddistanz, beinahe über 150 Millionen Kilometer hinweg, griffen die überlichtschnellen Zapfstrahlen der Tender nach der Sonne und entrissen ihr die Energien, die benötigt wurden, den Verbund der TERRANOVA-Flotte zu erweitern. Der optische Eindruck würde auf Terra erst acht Minuten später entstehen.
    Mit aktivierten Aufriss-Glocken jagten währenddessen die ersten Traitanks dem Durchbruch im Kristallschirm entgegen.
     
    *
     
    Der fremde Raumfahrer schien zum Greifen nahe zu sein, aber zugleich unendlich weit entfernt. Er machte eine Geste, die Perry Rhodan als hilflos empfand, danach hob er beide Schulterarme und legte sich die Hände an die Schläfen. „Er will Kontakt aufnehmen!"; sagte Elhen Vantull. „Offensichtlich über Funk.
    Warum versucht er nicht einfach, an Bord zu kommen?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete Rhodan. „Zack, hast du mehr im Funk außer den Störungen der Strangeness?"
    „Wir bringen keine verständlichen Signale rüber", antwortete Karabin. „Nicht einmal auf diese lächerliche Distanz."
    „Vielleicht Lichtsignale", schlug die Pilotin vor. „Das Medium scheint zwar sehr stark zu streuen, aber ..."
    „Ich steige ebenfalls aus!", entschied Perry Rhodan. „Das ist die beste Möglichkeit, unserem unbekannten Freund auf gleicher Ebene entgegenzutreten."
    Er nahm den schweren Schutzanzug, in dem ihn Strangeness-Einflüsse nicht sofort in Bedrängnis bringen würden.
    Schon während er in den Anzug hineinstieg, registrierte er ein Aufblitzen in der optischen Außenbeobachtung. Er schaute genauer hin.
    Da war
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