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2349 - Wurmloch ins Solsystem

Titel: 2349 - Wurmloch ins Solsystem
Autoren: Unbekannt
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und gar nicht. Terra hatte immer noch Glück, balancierte am Rand eines Abgrunds dahin.
    Die Seitenblöcke Bug und Nord waren stark beschädigt. Für dreiundzwanzig BOXEN wurde ein längerer Werftaufenthalt unumgänglich. Schlimmer wogen die Menschenleben und die Hunderte zum Teil schwer Verletzten.
    Material ließ sich ersetzen. Leben nicht.
    Die Verluste der Heimatflotte waren extrem. Innerhalb weniger Minuten hatte der Traitank mit seinen überlegenen Waffensystemen 387 Schiffe aller Größenklassen zerstört.
    Und doch gab es keine Alternative. Die Menschheit war gezwungen, den eingeschlagenen Weg bis zum Ende zu gehen, denn niemand konnte einfach umdrehen. Das galt erst recht für Perry Rhodan, der sich die Zukunft anders vorgestellt hatte.
    Die Unsterblichkeit stumpfte nicht ab, wie manche behaupteten. Im Gegenteil. Er hatte das Gefühl, dass sich alles anstaute.
    Freude und Leid, Hoffnung und Verzweiflung lagen seit Jahrzehnten dichter beieinander als jemals zuvor.
    Irgendwann, fürchtete er, würden sie sich mit unwiderstehlicher Gewalt Bahn brechen. „Weder die TERRANOVA-Flotte noch der Nukleus konnten verhindern, dass der Kristallschirm zum zweiten Mal durchlässig wurde. Was wird aus Terra?"
    Langsam wandte Rhodan sich um. „Es wird allerhöchste Zeit, dass Daellian die zwölf neuen LORETTA-Tender in Einsatz bringen kann", beantwortete er Pasteurs Frage. „Den nächsten Angriff werden nicht mehr nur sechs Traitanks fliegen, sondern vielleicht schon sechshundert. Dann ist aber nicht nur Terras Ende gekommen, das wird auch das Ende der Milchstraße sein, wie wir sie kennen, völlig egal, wie viele VRITRA-Kanonen wir bis dahin schon im Einsatz haben werden ..."
     
    *
     
    „Dafür sind wir nicht verantwortlich!"
    Aufgebracht und schrill reagierte Aulgorién Saulgador auf den Vorwurf des Dualen Vizekapitäns. „Unsere Aufgabe war es, die Traitanks durch den Kristallschirm zu bringen, das haben wir in jeder Hinsicht geleistet. Was innerhalb des Systems geschehen sein mag, liegt nicht in unserer Verantwortung. Die Schiffe haben den Schirm überwunden, das wurde von den Ortungen dokumentiert. Die Lücke und der Zeitraum waren dafür groß genug."
    „Dennoch steht der Schirm so undurchdringlich wie zuvor!", stieß der Vizekapitän zornig hervor. „Nennt mir wenigstens die Gründe dafür!"
    „Du hast deine Kampfschiffe den falschen Besatzungen anvertraut, Zarmaur", sagte die Matriarchin der Koryphen. „Sie waren nicht in der Lage, den Terranern zu widerstehen. Darüber solltest du dir Gedanken machen, nicht über unsere angebliche Unfähigkeit. Wir wissen es, und du weißt es ebenso: Deine Ganschkaren würden ohne unser Eingreifen nach wie vor banale Messungen anstellen, die dich der Lächerlichkeit preisgeben könnten. Sie wissen nicht, wie man mit solchen Dingen umgeht."
    Den Kopf hoch erhoben, blickte sie Zarmaur entgegen, der sie mit einem seltsamen Ausdruck in beiden Gesichtern anstarrte. Sie wusste seine Regung nicht zu deuten, aber sie hörte die Männer hinter sich furchtsam raunen. Alle drei fürchteten um ihr Leben. „Vielleicht hast du sogar Recht", sagte der Duale Vizekapitän überraschend. „Ich kann deine Argumentation nicht sofort als schlecht verwerfen. Allerdings erkenne ich darin nur eine einzige Forderung: Ich darf nicht allein sechs Traitanks durch den Schirm schicken, sondern der Schirm muss für eine sehr viel größere Truppenstärke durchlässig werden."
    Der bleiche Schädel, mit dem Zarmaur zu ihr redete, beugte sich ein Stück weit zu ihr herab. „Du selbst, Aulgorién, hast es gesagt", zischte der Vizekapitän. „Du wirst mir innerhalb kürzester Frist eine praktikable Lösung bieten - oder ihr fliegt gemeinsam nach Hangay zurück. Ich werde dem Terminalen Herold mitteilen lassen, wie unbrauchbar seine Koryphen sind."
    „Du weißt, dass dem nicht so ist, Zarmaur", protestierte die Matriarchin. „Ich weiß es", antwortete der Vizekapitän spöttisch. „Du weißt es ebenfalls. Aber wessen Wort wiegt schwerer? Mich interessiert nicht, ob die Koryphen eine Generation eher aussterben. Es liegt allein an dir und deinen Männern, ob ihr fähig seid, das zu verhindern."
    Die Matriarchin schwieg. In dem Moment fühlte sie sich zu schwach, Zarmaurs Nähe länger zu ertragen. „Ich warte auf deine Antwort!", herrschte er sie an.
    In hilflosem Zorn schloss Aulgorién Saulgador die Augen. „Der Anfang wurde gemacht", brachte sie schroff über die verhornten Lippen. „Beim
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