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2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang

Titel: 2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang
Autoren: Unbekannt
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peitschenden Wind schützten und damit gute Arbeitsbedingungen boten. Photon-City war einer der wenigen Orte des Planeten, wo man zwischendurch fast idyllische Wetterphasen erlebte, mit einer fast geisterhaft scheinenden Stille und golden schimmernder Sonne.
    Zum Tee bei Jonas Untergang ... hoch oben auf einem Gipfel, im sanften Schein des Zentralgestirns ... mit ihr ...
    Er verdrängte den Gedanken. Für seinen Geschmack traten diese Schönwetterphasen viel zu selten auf. Der ewige Wind, die Kälte, der Regen und Schnee, der Mikro-Neutralisator und die Wetterkleidung ... das alles zehrte nicht nur an seinen Nerven, sondern nagte an seinem Körper, fraß an seiner Kraft.
    Endlich kam die Gondel. Geräuschlos senkte sich der Verbund aus fünf busgroßen, transparenten Einheiten.
    Delmar trat ein und mit ihm die zahlreichen anderen Fahrgäste, die an der Haltestelle warteten. Er nahm den erstbesten Sitzplatz; von jedem hatte man einen prachtvollen Blick auf die Berggipfel und die beiden Täler, die bald tief unter ihm liegen würden, viel zu tief für seinen Geschmack. Aber bislang war es noch zu keinen Zwischenfällen oder Störungen gekommen, obwohl die Gondeln nicht von Piloten, sondern nur von Positroniken gesteuert wurden.
    So geräuschlos, wie die Gondel gelandet war, hob sie auch wieder ab. Eigentlich hätte Delmar sich schon längst daran gewöhnt haben müssen, doch er spürte, wie ihm bei der ersten Bewegung des Gefährts wieder der Schweiß ausbrach.
    Er sah nach oben. Hätte er nach unten gesehen, ins Tal, hätte er wohl das Bewusstsein verloren.
    Photon-City, ich liebe dich, dachte er.
    Die Stadt hatte mittlerweile alle vier Täler für sich eingenommen: Alfan im Norden, Dakour im Südwesten. Athermarn im Nordosten und Ol-Sholom im Nordwesten.
    Alfan und 01-Sholom hatten jeweils einen Durchmesser von 25 Kilometern, die beiden anderen einen von
     
    50.
     
    Maximal 500 Höhenmeter trennten sie voneinander, wobei Ol-Sholom mit etwa 1000 Metern über Normalnull das tiefste und Dakour mit 1500 Metern das höchstgelegene war.
    Dakour und Athermarn waren fast ausschließlich den Forschungs- und Produktionsstätten vorbehalten, in Alfan fand in erster Linie unter direktem Zugriff der Wissenschaftler technische Experimental-Konstruktion statt.
    Ol-Sholom bot den Wohnstätten der Wissenschaftler Platz, deren Großteil sich in Terrassenbauweise gegenüber dem Photon-Tower über die nördlichen Hänge. zog. Außerdem war dieses Tal Sitz der Verwaltung, die als Schnittstelle zwischen den Wissenschaftlern und der Infrastruktur ringsherum gigantische Arbeit leistete.
    Sein Zentrum war der weithin sichtbare Turm, entstanden aus einem um- und ausgebauten LFT-BOX-Modul von 1500 mal 500 Metern Grundfläche und 1000 Metern Höhe am Südrand des Stadtteils, am Fuß des 5075 Meter hohen Wasoo.
    Delmar lachte leise auf. Da die Größe der Strukturaugen der Charonii auf einen kugelförmigen Bereich von etwa vier Kilometern Durchmesser beschränkt war, hatten sie die LFT-BOXEN mit ihren drei Kilometern Kantenlänge und einer Raumdiagonale von etwa 5200 Metern nicht in einem Stück in die Charon-Wolke transportieren können. Sie hatten die Schiffe in ihre Einzelmodule mit Kantenlängen zwischen 500 und maximal 1500 Metern zerlegt. Delmar hatte nachgerechnet. Bei einer kompletten Zerlegung in 500-Meter-VVürfel wären bei 40 LFT BOXEN insgesamt 8640 Einheiten herausgekommen. Die Charonii hatten also eine beachtliche Anzahl von Flügen absolvieren müssen, so dass erst Ende Dezember 1344 NGZ sämtliche Einheiten Jonathon erreicht hatten. Dabei betrug die reine Flugzeit vom Rand der Charon-Wolke bis Jonathon bei einem Überlicht-Faktor von 400 etwa einen Tag.
    Doch nun stand er da, der Photon-Tower, ein hässlicher Quader inmitten einer Landschaft, die bis vor wenigen Wochen noch ein Paradies gewesen war. Die einheimische Flora und Fauna, die durchaus artenreich vorhanden war; war zwar von Beginn an wo immer möglich geschont oder nach der ersten Bauphase wieder angesiedelt worden. Allerdings auch in diesem Fall nur, soweit es machbar gewesen war, denn das Vielvölkergemisch, das hier angesiedelt worden war, brachte zahlreiche Unverträglichkeiten in Bezug auf Flora und Fauna mit sich. Die Exo-Biologen hatten insbesondere auf Räuber und giftige Pflanzen geachtet. Ein einheimisches Raubtier, das für Terraner keine Bedrohung darstellte, konnte an Swoon durchaus Gefallen finden. Nein, die Ökologen hatten noch viel zu tun in
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