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2335 - Das Geheimnis der Enthonen

Titel: 2335 - Das Geheimnis der Enthonen
Autoren: Unbekannt
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Angriff; dem Effekt haftete nichts Bedrohliches oder gar Feindseliges an.
    Aus dem Himmel über Nest Inggaran fielen leuchtende Punkte, Sternschnuppen gleich, mehr und immer mehr. Mir standen die Haare zu Berge. Elmsfeuer flackerte auf den Zinnen der Burg. Sprühende Funkenbälle kamen von überall her geflogen; nahmen Kurs auf die restaurierte Ruine; durchdrangen Fenster, Türen und Mauern, als wären sie nicht vorhanden.
    Hinter Alaskas Maske blitzte es viel heftiger als gewöhnlich. Ejdu und andere psibegabte Friedensfahrer schwankten, nur mit knapper Not die Beherrschung wahrend. Auch mich erfasste Schwindel.
    Ich musste mich an der Balustrade anklammern.
    Der Druck, der undefinierbare Ausdruck einer enormen mentalen Macht, die sich mitten unter uns manifestierte, nahm weiter zu. Dann, als alle Leuchterscheinungen im Inneren des Gebäudes verschwunden waren, schlug die Beklemmung um in eine Art warmes, beruhigendes, ja tröstliches Summen.
    Ohne nachzudenken, wie an unsichtbaren Schnüren gezogen, eilten wir in die große Halle. Dort schwebte, den ganzen Raum so erhellend, dass nicht der kleinste Schatten entstand, eine zwei Meter durchmessende Kugel aus gelblich weißem Feuer.
     
    *
     
    Ihr könnt euch natürlich denken, dass sich dieser so spektakulär erschienene Gast als Nukleus der Monochrom-Mutanten entpuppte. Den meisten Friedensfahrern hingegen war diese Wesenheit unbekannt - ausgenommen diejenigen, die sich in jüngerer Vergangenheit mit Andromeda beschäftigt hatten.
    Der Nukleus sprach zu uns, auf mentalem wie auch akustischem Wege. Was er sagte, verstand ich im Kopf als Arkonidisch, während ich zugleich hörte, wie eine tiefe, kräftige Stimme dieselbe Botschaft auf Thonisch formulierte. Erstaunlicherweise irritierte mich diese Doppelgleisigkeit nicht im Geringsten, und meinen Kameraden schien es ebenso zu ergehen.
    Die endgültige physikalische Entstehung einer Negasphäre, teilte der Nukleus mit, sei eine Sache von Jahrzehntausenden.
    Jedoch bestand deshalb kein Grund zur Erleichterung oder Entwarnung. Denn die gigantische Kriegsmaschinerie TRAITORS würde schon in den kommenden Jahren die Lokale Galaxiengruppe gnadenlos ausrauben.
    Nicht aus Lust an der Zerstörung, sondern um alle greifbaren Ressourcen für den Kampf gegen die Ordnung zu requirieren.
    Die Terminale Kolonne würde keine einzige fortgeschrittene Zivilisation verschonen. Davon musste man ausgehen; desgleichen, dass weder von den Kosmokraten noch der eigentlich „zuständigen" Superintelligenz ES rechtzeitig Hilfe zu erwarten war.
    Daher fühlte der Nukleus, obwohl keinesfalls mit ES auf einer Stufe stehend, die Verpflichtung, sich des bedrohten Umfelds anzunehmen. Insbesondere der Milchstraße, dem Volk der Terraner und ihrem Heimatsystem kam aus zwingenden Gründen eine Schlüsselrolle zu. „Welchen Gründen?", wollte ich zwischenfragen. Alaska Saedelaere war schneller, nahm mir die Worte aus dem Mund.
    Doch der Nukleus der Monochrom-Mutanten ging nicht darauf ein. Früher oder später würde die gesamte Milchstraße fallen, sagte er, wie auch die übrigen Galaxien rings um Hangay; dies sei unvermeidbar, würde dem Chaos nicht Einhalt geboten. Das Solsystem aber müsse unter allen Umständen gehalten werden.
    Der Lamuuni erhob sich von Alaskas Schulter in die Luft und war plötzlich verschwunden. Er führte eine Niveau-Teleportation durch - und rematerialisierte keinen Meter vor dem intensiv strahlenden Funkenball!
    Saedelaere ergriff mich schmerzhaft fest am Oberarm. „Hol den Vogel zurück!
    Schnell, das überlebt er nicht."
    Ich verstand. Der Lamuuni versuchte, Alaska zu verlassen und sich stattdessen dem Nukleus anzuschließen. So, wie es das Tier schon mehrfach gehalten hatte, wenn überlegene Geistesgaben im Spiel waren.
    Mich allerdings hatte der Lamuuni bislang nicht für würdig befunden ... Ich konzentrierte mich, streckte meine parapsychischen Fühler aus, trotz der hinderlichen mentalen Präsenz des Nukleus.
    Der sprach währenddessen unbeirrt Weiter.
    Jemand müsse die Menschheit im Solsystem schützen. Er habe beschlossen, dass er selbst diese Aufgabe übernehmen würde. Doch damit konnte es nicht getan sein. Er benötigte Mitstreiter, Rückendeckung, Verstärkung.
    Ich spürte, wie mir der Schweiß ausbrach.
    Es gelang mir, den Lamuuni zu erreichen und eine telepathische Verbindung zu etablieren. Mit allem, was ich an psionischer Energie aufbringen konnte, suggerierte ich dem Vogel, vom Nukleus abzulassen und zu
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