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2331 - Die Eisstadt von Vaccao

Titel: 2331 - Die Eisstadt von Vaccao
Autoren: Unbekannt
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präsentieren wollte.
    Und genau das war nun geschehen. „Ich übernehme nun gemeinsam mit Algor die weitere Behandlung", erklang SENECAS weiche Stimme im Hangar.
    Hery-Ann Taeg zögerte, aber nur kurz. Ihr widerstrebte es, die Behandlung so schwerer Verletzungen der Hyperinpotronik und dem Bordrechner des Haluterschiffs zu überlassen, doch sie sah keine Alternative. SENECA hatte ihr versichert, über die nötigen Informationen zur Behandlung zu verfügen.
    Die Chefmedikerin der SOL lächelte schwach. Es sah Blo Rakane mit seiner vorsichtigen Mentalität ähnlich, dass er SENECA für den Fall der Fälle auf die Behandlung eines Haluters seiner Konstitution vorbereitet hatte.
    Einer der Exo-Mediker sah vom Körper des Haluters auf. „Rakanes Verletzungen sind fast alle äußerlich, durch Strahlfeuer verursacht. Der Zusammenbruch des Herz-Kreislauf-Systems ist in erster Linie auf den Schock zurückzuführen. Die Erblindung der beiden verletzten Augen ist dauerhaft. Ich empfehle eine Neuzüchtung, doch das kann warten. Vorrang hat ..." Der Mediker verstummte, als sich aus dem Schott der ZHAURITTER ein gewaltiger Tank von vier mal zwei Metern Kantenlänge senkte und sanft auf dem Boden des Hangars aufsetzte. „Ich stimme mit deiner Diagnose überein", teilte SENECA mit. „Algor hat einen Regenerationstank mit spezieller Nährlösung vorbereitet. Wir werden Blo Rakane nun hineinlegen."
    Der über 30 Zentner schwere Körper wurde von einem Antigravstrahl erfasst und glitt langsam in den Tank. Prallfelder sorgten dafür, dass kein Tröpfchen der darin befindlichen Flüssigkeit überschwappte.
    „Die medizinische Abteilung möge sich bereithalten", fuhr die Hyperinpotronik fort, „vor allem das Laborpersonal. Wir werden die Nährlösung optimieren müssen und neue Komponenten benötigen, die zum Teil so schnell wie möglich von Genetikern und Biologen gezüchtet werden müssen."
    Der Tank schwebte in die Schleuse und verschwand aus Hery-Ann Taegs Blickfeld. „SENECA", sagte die Chefmedikerin, „wie sieht deine Prognose aus?"
    „Blo Rakanes Zustand ist ernst, aber den Umständen entsprechend. Heute Abend werde ich mehr sagen können."
    Hery-Ann Taeg seufzte leise. Wie sie diese traditionelle Floskel der Mediker doch hasste. Sie konnte nichts und alles besagen
     
    2.
     
    Ein Kreuzer der SOL stoppte gerade auf der Parkbahn in fünfhundert Metern Höhe, während ein anderer beschleunigte und sich in den schwarzen Himmel über Rothger hob. Er brachte erbeutetes Gerät zum Mutterschiff und damit in relative Sicherheit.
    Ein Tag, dachte Ronald Tekener. Fast vierundzwanzig Stunden waren vergangen, seit das Wrack gesichert war und er per Funk die Techniker und Wissenschaftler der SOL zum Großeinsatz mobilisiert hatte. Praktisch die kompletten wissenschaftlichen und technischen Abteilungen, allen voran Tangens der Falke, Tess Qumisha und Benjameen da Jacinta, waren im Wrack des Containerschiffs ausgeschwärmt.
    Lediglich das Hantelschiff selbst befand sich nach wie vor auf Ultrablau. Tekener konnte zum einen keineswegs sicher sein, dass von dem Wrack tatsächlich keine Gefahr mehr ausging, und wollte jegliche Gefährdung für die SOL ausschließen. Und zum anderen musste er jede Minute damit rechnen, dass derjenige, dem der SOS-Ruf des Wracks gegolten hatte, über dem Mond auftauchte und nach dem Rechten sah.
    Wenn sie praktisch in flagranti bei der Untersuchung und Ausschlachtung des Wracks erwischt werden sollten, war alles vorbei. Der Auftritt der Fremden bei Sonnenlicht-18 ließ keine andere Schlussfolgerung zu. „Hier entlang, Tek." Tess Qumisha führte ihn durch einen der zahlreichen Risse in der Hülle des Wracks. Das 50 Meter lange Bugsegment enthielt, wie sie mittlerweile aufgrund ihrer Untersuchungen wussten, die Zentrale, Unterkünfte und weitere mannschaftsdienliche Räume, das Hecksegment dagegen den Antrieb und die Energieversorgung, während das 350 Meter lange, 150 Meter breite und 25 Meter hohe Verbindungssegment durchgehend mit hochintegrierten Maschinenanlagen ausgestattet war.
    Wohin Tekener auch sah, machte er nur Zerstörungen aus. Aufgerissene Wände, eingebrochene Decken, die ganze Räume und Sektionen unpassierbar machten, zerrissenes Metall. Mehrmals musste er scharfkantigen Verstrebungen ausweichen, die wie Speerspitzen in den Gang ragten. „Habt ihr mittlerweile mit den Geräten mehr Glück gehabt?", fragte er.
    Da Tess geheimnisvoll tat und ihm nur gesagt hatte, sie wolle ihm etwas zeigen,
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