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2331 - Die Eisstadt von Vaccao

Titel: 2331 - Die Eisstadt von Vaccao
Autoren: Unbekannt
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geschehen, wenn irgendeine überlegene Macht entdeckt, dass wir Solaner die letzten Überlebenden der Besatzung getötet haben?"
    „Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Aber alles zu seiner Zeit ... Tess, lass die provisorische Apparatur mit aller Vorsicht abbauen und zur SOL fliegen. Wenn es uns gelingt, das Flickwerk zu reparieren, können wir damit Funksprüche der Unbekannten abhören, vielleicht sogar selbst welche aussenden."
    „Es ist nicht gesagt, ob wir das Ding je wieder in Betrieb nehmen können."
    „Aber versuchen werden wir es. Und genau nach solchen Schätzen suchen wir hier an Bord. Informiere mich sofort, wenn ihr noch etwas findet."
     
    *
     
    Selbst in den Wohnkabinen des Wracks wimmelte es von Wissenschaftlern und Spezialisten, die akribisch jeden zugänglichen Zentimeter absuchten. Diese Bereiche waren die Domäne der Exo-Biologen und -Psychologen, die Holoaufnahmen zur späteren Auswertung anfertigten. Wie waren die Fremden eingerichtet? Spartanisch, luxuriös, zweckmäßig? Wie sahen ihre alltäglichen Gebrauchsgegenstände aus? Wie gestalteten sie ihre Freizeit? Gab es Datenträger mit Texten oder Filmen? Jedes winzige Fundstück konnte wichtige Rückschlüsse ermöglichen.
    Der Techniker hatte Tekener mit Prioritätsruf informiert, und der Gegenstand, den er in der größten der Wohnkabinen gefunden hatte, war eher winzig, kaum so groß wie ein Handteller.
    Er wirkte primitiv: Auf der Oberfläche waren zwei große runde und sechs kleinere viereckige Schalter angebracht. „Was ist das?", fragte Tekener.
    Statt einer Antwort drückte der Techniker auf einen der runden Schalter.
    Augenblicklich übertrug das Außenmikrofon von Tekeners Helm ein Geräusch.
    Eine ... Stimme, die eine fremde Sprache benutzte? „Wir halten das für einen Stimmrecorder", bestätigte der Techniker, „auf dem anscheinend ein Besatzungsmitglied spricht. Das Gerät enthält anscheinend mehrere Stunden Text."
    „Gut, dass du mich informiert hast", sagte Tekener. „Das ist ein Fund von unschätzbarem Wert. Bring es zur sofortigen Auswertung unter Laborbedingungen unverzüglich in die SOL."
    Als der Techniker sich umdrehte, meldete sich Tekeners Mehrzweck-Armbandgerät erneut. Aber diesmal war es kein Prioritätsruf aus dem Wrack, sondern eine Nachricht aus der SOL. „Blo Rakanes Zustand hat sich gebessert", sagte Hery-Ann Taeg.. „SENECA geht davon aus, dass er überleben wird. Viel für ihn tun können wir jedoch nicht. Den Rest müssen die Selbstheilungskräfte erledigen... und Algor."
    „Danke, Hery-Ann." Tekener atmete auf.
    Trotz aller erstaunlichen Funde im Wrack war das die beste Nachricht, die er seit 36 Stunden erhalten hatte. Blo Rakane war mehr als nur ein äußerst fähiger Wissenschaftler. So unnahbar Haluter manchmal sein mochten, er war ihm in den letzten Jahren zu einem Freund geworden.
     
    *
     
    „Ich habe leider keine besseren Nachrichten", sagte Tangens der Falke verdrossen. Die Enttäuschung war ihm deutlich anzumerken; der Blick seiner eng beieinander stehenden, lidlosen Augen wirkte noch starrer und unfreundlicher als sonst. „Keine technologischen Geheimnisse, keine Mysterien, keine Offenbarungen. Wir haben jetzt über einhundertfünfunddreißig Container untersucht und nicht annähernd das gefunden, was wir erwartet haben." Der Korphyre reichte Tekener einen Datenspeicher. „Im Unterschied zu den technischen Anlagen im Inneren des Schiffes sind die Inhalte der eigentlichen Container allerdings praktisch unversehrt."
    Insgesamt 140 dieser Container hatte das Schiff transportiert, jeder davon etwa 75 mal 25 mal 25 Meter groß. „Die Container haben ja auch nichts mit dem Dominoeffekt zu tun, der schließlich zum Absturz des Schiffs führte ... falls deine Theorie stimmt. Aber wenn sie so stabil gebaut sind, dass sie diese Havarie überstanden haben, sollte man doch davon ausgehen können, dass sie eine höchst wertvolle Ladung enthalten. Wie viele sind bei dem Absturz beschädigt worden?
    Zwölf? Das sind nicht einmal zehn Prozent."
    Tangens der Falke nickte knapp. „Das bestreite ich auch gar nicht. Aber wir können nicht besonders viel damit anfangen."
    Tekener warf einen Blick auf die Liste. 28 Container enthielten rötliche Erzbrocken, deren Metall an Ynkelonium erinnerte, 28 weitere waren mit Metallbarren gefüllt.
    Neben Kupfer, Eisen, Nickel und Molybdän hatten Tangens' Leute auch Titan, Platin, Gold und Wolfram entdeckt.
    Wiederum 28 weitere Container waren mit
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