Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2326 - Galaktische Dämmerung

Titel: 2326 - Galaktische Dämmerung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Raumschiffe der Völker sind ab sofort unter das Kommando der Terminalen Kolonne TRAITOR zu stellen!
    Zweitens: Jegliche Kolonnen-Einheit, jegliches Kolonnen-Mitglied ist Völkern, Regierungen und Individuen gegenüber zur Weisung berechtigt.
    Drittens: Es ist den Völkern ab sofort untersagt, Rohstoffe über den aktuellen Bedarf hinaus abzubauen oder in unbilliger Weise zu verbrauchen.
    Viertens: Es ist den Völkern ab sofort untersagt, Ressourcen-Bewegungen in großem Maßstab herbeizuführen. Dies gilt für Material und Volk.
    Fünftens: Es ist den Völkern ab sofortuntersagt, Krieg zu führen. Sämtliche kriegerischen Konflikte werden von den Traitanks der Terminalen Kolonne unterbunden.
    Sechstens: Es ist den Völkern ab sofort untersagt, Einrichtungen der Infrastruktur zu beschädigen oder durch Untätigkeit zuzulassen, dass sie beschädigt werden oder verfallen.
    Es ist den Völkern ab sofort untersagt, Einrichtungen der Infrastruktur zu demontieren.
    Siebtens: Es ist den Völkern ab sofort untersagt, Raumschiffe zu entfernen (es sei denn zu Handels- oder Versorgungszwecken) oder zu Schaden kommen zu lassen. Schiffsbewegungen sind ab sofort von Angehörigen der Kolonne zu genehmigen."
    Der Duale Vizekapitän machte eine Pause, um die Worte wirken zu lassen. Er wusste, dass sie auf jedem Planeten, in jeder Stadt und aus jedem Empfänger des Arkon-Systems zu vernehmen gewesen waren. Sie kannten nun die Direktive. „Ihr habt gesehen", fügte er abschließend hinzu, „wie wir eine Zuwiderhandlung im ersten Fall bestrafen. Die Schärfe unserer Reaktion wird sich erhöhen. Es liegt allein an euch, euch mit der Kolonne TRAI-TOR zu arrangieren oder einen entsetzlichen Preis für den Aufstand zu bezahlen."
    Er wusste sehr gut, dass diese Drohung übertrieben war, denn es lag nicht im Sinn der Kolonne, die Flotten und anderen Ressourcen der galaktischen Völker zu vernichten.
    Ganz im Gegenteil: Sie mussten möglichst geschont bleiben, um übernommen werden zu können.
    Denn dies war der Sinn der Direktive.
     
    *
     
    Malikadi wartete auf die Antwort der Arkoniden. Von ihren 15.000 Schiffen, die aus dem System hatten fliehen wollen, waren knapp eintausend vernichtet worden, alle anderen waren entkommen. Das war nicht gut, doch den Dualen Vizekapitän traf keine direkte Schuld - sie waren einfach zu früh geflohen. Nach allem, was Malikadi von Sybstüsch gehört hatte, war es nur eine weitere Welle von bereits mehreren gewesen, mit denen die offenbar gut vorbereiteten Galaktiker ihre Ressourcen hatten in Sicherheit bringen wollen.
    Nun, es würde gleichzeitig die letzte gewesen sein.
    Außerdem wurde in der Kolonne nicht kurz-, sondern langfristig geplant und gedacht. Sie kontrollierte Versorgerstationen und Werften, die wichtigsten Ressourcen, die wichtigste Infrastruktur. Ein gewisses „Ausbluten", bis dies einmal erreicht war, ließ sich nie verhindern. Im Grunde lief noch alles nach Plan, trotz der frühen Entdeckung, trotz der teilweise mangelhaften Informationen aus dieser Galaxis und trotz der Aufsässigkeit ihrer Bewohner.
    Spätestens jetzt hatte es damit ein Ende.
    Die erwartete Antwort kam genau eine Minute, nachdem der Vizekapitän die 484 Traitanks des Forts hatte ausschleusen lassen, um ihre Positionen im System einzunehmen. Aber sie fiel nicht so aus, wie er es erwartet hatte.
    Es meldete sich nicht der Imperator von Arkon, nicht einmal ein Mitglied der imperialen Regierung. Auf den Schirmen und in den Holos war das hagere, auf den ersten Blick selbst für Malikadi brutal wirkende Gesicht eines kräftigen, großen Mannes zu sehen, mit dünnem, langem weißem Haar und stark hervorstehenden Wangenknochen. Die buschigen weißen Brauen waren in der Mitte zusammengewachsen, die Haut sah beinahe grau aus. Am ungewöhnlichsten aber waren die Augen des Arkoniden selbst, der einen langen schwarzen Mantel aus geschupptem Leder trug, wie andere Holos zeigten, in denen er ganz zu sehen war. Diese Augen waren vollkommen weiß; sie besaßen keine Pupillen und strahlten eine solche Aufmerksamkeit aus, dass selbst Malikadi im ersten Moment beeindruckt war.
    Der Fremde hatte sich mit dem Namen Shallowain gemeldet und wartete etliche Sekunden, als wolle er den Geschöpfen an Bord des Forts Zeit geben, sich ihn genau einzuprägen.
    Dann sagte er langsam, gedehnt und mit kalter, gefühllos klingender Stimme: „Ich, Shallowain, erkläre dem Befehlshaber des Kolonnen-Forts gegenüber hiermit die Übernahme des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher