Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2315 - Kampf ums Salkrit

Titel: 2315 - Kampf ums Salkrit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ansehe."
    „Ich wiederhole mich ebenso - aber die Größe allein macht's nicht aus." Kempo schob das Kinn trotzig nach vorne."
    „Also gut", sagte Atlan zögernd. „Ich habe schon größeren Blödsinn in meinem Leben unternommen." Er schloss die Augen, atmete tief durch und sagte schließlich: „Die VERACRUZ wird dich unterstützen, soweit es im Rahmen unserer Möglichkeiten steht. Ich selbst werde dir und den anderen verfügbaren Piloten des Charon-Korps in den nächsten Tagen einen Crashkurs in Sachen Taktik und Kampfverhalten verpassen. Auch die Psychologie spielt in der Kriegführung eine große Rolle. Mit ein paar kleinen Kniffen können wir möglicherweise Großes bewirken. Lass mir ein paar Stunden Zeit, um das vorhandene Datenmaterial über die Charnaz Bakr zu sichten und mich vorzubereiten."
    „Geht in Ordnung. Ich rühre mich bei dir gegen Abend." Er nickte Atlan grüßend zu und kappte die Verbindung.
    Der Arkonide griff nachdenklich zu seiner Tasse Kaffee, die mittlerweile kalt geworden war, und trank die ungezuckerte Brühe in einem Zug aus.
    Er spürte die Blicke Alysha Saronns, der venusgeborenen Kommandantin, die soeben ihren Schichtdienst begann. „Probleme?", fragte sie und trat näher an ihn heran. „Einige", murmelte Atlan, verschränkte die Finger seiner Hände ineinander und seufzte. „Gib Alarm für das ganze Schiff.
    Bereitschaftsstufe Zwei. In einer halben Stunde will ich alle Führungsoffiziere hier haben, ebenso die Befehlshaber der Beibootflottillen. Dazu Marc London und den Mausbiber; den fähigsten Logistiker an Bord, einen Xenologen, Doktor Gregorian und Marya Delazar. Dazu irgend]emanden, der sich mit der Auswertung unserer Unterlagen über die Charnaz Bakr beschäftigt."
    „Darf ich vielleicht wissen, was los ist?"
    Alysha stemmte ihre Fäuste in die Hüften.
    Atlan sah der temperamentvollen Frau an, dass sie sich nicht so einfach abspeisen lassen wollte. „Wir ziehen in den Krieg", murmelte Atlan. „Und dieses Mal ist der Vergleich David gegen Goliath wirklich angebracht."
     
    *
     
    Zwischenspiel:
    Sie kamen rasch voran. Da und dort gab es Schwierigkeiten, doch die Schwerkraftfelder arbeiteten wie vorausgesehen. Die Schranke war überwunden, die Systeme für die hiesigen Bedingungen adaptiert.
    Ain Dekka fühlte sich ausgezeichnet, wie neugeboren. Alles war in Ordnung; alles in seinem Leben fiel so zusammen, wie es sein musste. Rot, die in seinem Leben so dominante Farbe, umwaberte ihn auch jetzt und erzeugte wohlige Gefühle.
    Das Salkrit lockte und weckte weitere Begierden. Nicht mehr lange, und sie würden ernten können.
    Alles war schön
     
    6.
     
    Der Arkonide war ein bewundernswerter Mann. So, wie sich eigentlich alle Wesen, die von außerhalb der Weltenwolke stammten, ganz anders als meine Landsleute benahmen. Sie betrachteten die Dinge von mehreren Seiten und erlaubten sich Freiheiten, denen ich weder auf Ijordan noch auf einer der Pilotenstädte jemals begegnet war.
    Ich tat mich unendlich schwer, mit dieser geistigen Beweglichkeit Schritt zu halten. Die Prägung, die ich zeit meines Lebens erfahren hatte, war einfach zu stark.
    Doch zurück zu meinen Plänen.
    Pläne!
    In den 12.000 Jahren unserer Geschichtsschreibung war nichts passiert, was einem Vergleich mit dem Heute standhielt. Wir mussten kämpfen. Unsere Kräfte gegen eine Bedrohung von außen anwenden. Mit der Mentalität fremder Völker umzugehen versuchen.
    Was für ein Wahnsinn! War es doch schon schwer genug, sich als auf Ijordan Geborener mit einem Erenesae anzufreunden. Oder gar Vertreter des anderen Geschlechts zu verstehen.
    Was beneidete ich in diesem Moment Atlan und die Terraner, die solche Probleme sicherlich schon für sich gelöst hatten.
    Das Grübeln machte mich schwermütig; gerade jetzt, da ich im Begriff war, die Initiative vollends an mich zu reißen, durfte ich mir keine Unsicherheit, keinen Selbstzweifel mehr erlauben. Handeln war das Gebot der Stunde.
    Hastig trommelte ich die Frauen und Männer der DORYNA zusammen und machte den Bericht Leililas offiziell. Ich wollte das Gesicht jedes Einzelnen sehen, während ich die Nachricht verkündete.
    Auch mit dem Hintergedanken, Aufschlüsse aus dem Verhalten einzelner Besatzungsmitglieder ziehen zu können.
    Zeigte dieser hier Gefühlsregungen, die über kreatürliche Angst hinausgingen?
    Wollte sich jener mit meinem Entschluss, Widerstand zu leisten, nicht anfreunden? „Jetzt ist eure letzte Chance, auszusteigen", endete ich.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher