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2313 - Das Goldene System

Titel: 2313 - Das Goldene System
Autoren: Unbekannt
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SKARABÄUS-2 sind dilettantisch alt. Sie machen es schwer, verwertbare Ergebnisse zu erzielen."
    „Das sollte allgemein bekannt sein", sagte ich.
    Auf gewisse Weise reizte es mich, diesen Mann herauszufordern. Schon um herauszufinden, was an dem Mythos tatsächlich dran war, der sich um ihn aufbaute. War er wirklich so unnahbar, wie er sich gab - oder kaschierte er seine eigene Verwundbarkeit? Darüber hatte die Personalakte geschwiegen.
    Er ließ mir keine Zeit dazu, mich weiter zu äußern. Mit beiden Armen ruderte er durch die Luft.
    „Der Flug mit dem Beiboot hat mir mehr verwertbare Daten gebracht, als sie von der VERACRUZ aus erfasst werden können. Die Staubkonzentrationen innerhalb des Goldenen Systems sind erstaunlich."
    Wartete er jetzt auf eine Erwiderung?
    Jedenfalls hob er die Schultern, als ich schwieg.
    „Alles ist erstaunlich", fuhr er fort.
    „Der Staub ist keineswegs ein Überrest aus der Entstehungszeit dieses Systems; er war weder am Wachsen des Planeten noch der Asteroidenschwärme beteiligt.
    Vielmehr wird er von außen angesogen , respektive er materialisiert aus undefinierbarer Quelle.
    Die Schwerkraft des Roten Riesen ist dafür nicht ursächlich, das würde Konzentrationen wie vorgefunden niemals ermöglichen. Zudem konzentriert sich der Staub in der Umlaufbahn der Asteroiden. Die größten Schwärme sind, verlässliche Ortungsdaten vorausgesetzt, von den ausgedehntesten Wolken umgeben. Auch das lässt sich nicht mit Gravitationseinfluss erklären."
    „Ich bin sicher, du wirst mir die Erklärung sofort liefern", sagte ich.
    Gregorians Schnauzbart bebte. „Das Ganze ist rätselhaft", stellte er fest und schaltete ab.
    Hiram Beida schnarchte in seinem Sessel, als ich die Zentrale betrat. Er schien völlig übermüdet zu sein, denn er bemerkte nicht einmal, dass der Leiter der Schiffsverteidigung neben ihm stand und mit Friedreich Solas und Blaine Terracina redete, deren Konterfeis von den Schirmen blickten.
    Sie sind fündig geworden!
    Major Cornidor blickte mir entgegen. „Etwas hat sich ereignet, mit dem niemand gerechnet hat."
    Das Bild schwenkte um auf Dr. Testar.
    Die Planetengeologin kniete vor einem Gesteinsblock, dessen Oberseite deutlich Desintegratorspuren erkennen ließ. Mit Skalpell und Pinsel hatte sie eine gut zwei Meter messende Struktur freigelegt.
    Das sind Knochen, wisperte der Extrasinn.
    „Wir haben ein Fossil entdeckt", sagte Friedreich Solas. „Was immer das sein mag, es beweist, dass auf diesem Asteroiden vor langer Zeit Leben existiert hat."
    „Können die Knochen anderweitig hierher gelangt..,?"
    „Auf keinen Fall", wehrte der Archäologe entschieden ab. „Zum einen scheint es sich um eine Sedimentschicht zu handeln, zum anderen haben wir nicht nur ein paar Knochen entdeckt. Wenn nicht alles tauscht, liegt ein vollständig erhaltener Fund vor uns."
    „Ich nehme an, mehr lässt sich dazu noch nicht aussagen?"
    Solas nickte knapp. „Wir setzen alles daran, schnell und dennoch gründlich zu sein. Bis zum Mittag wissen wir mehr." 19. Juli 1334 NGZ Mit einem Mal schien das Salkrit nebensächlich geworden zu sein. Unsere Wissenschaftler arbeiteten, als wäre es das Letzte, was sie in ihrem Leben tun würden. Ich registrierte, dass Dr. Testar ein Stimulans einnahm; eben noch hatte sie kaum mehr die Augen offen halten können, Minuten später erschien sie wieder topfit.
    Dabei hätte ich lediglich anordnen müssen, das versteinerte Skelett mit den Desintegratoren zu beseitigen. Ich konnte es dennoch nicht, und das nicht nur, weil wir möglicherweise zu nahe am Hotspot waren. Dieses Lebewesen konnte durchaus mit dem Goldenen System zu tun haben. Mir erschien nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Intelligenz gehandelt hatte.
    Es war ornithoid - das zweite der Völker, von denen Kempo Bildnisse gefunden hatte? Gut dreißig Meter lang von der Schnabelspitze bis zu den miteinander verwachsenen Schwanzwirbeln, dem großen Pygostyl, wie Eryn Glady erklärte. Die sehr lange Wirbelsäule lag gerade ausgestreckt; der Rumpf war zwar zusammengedrückt, aber dennoch gut erhalten; das Flügelskelett wirkte im Vergleich zum Körper jedoch unterproportioniert.
    Auf mich machte dieses Wesen den Eindruck eines altertümlichen Überschalljägers. Sehr schnell und wendig mochte dieses Geschöpf gewesen sein, und wahrscheinlich hatte es den Luftraum beherrscht.
    Endlich war alles dokumentiert und in die Positroniken beider Skarabäen übertragen. Mit aller gebotenen Vorsicht
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