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2313 - Das Goldene System

Titel: 2313 - Das Goldene System
Autoren: Unbekannt
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auch in den äußeren Gesteinsschichten kleinere Einschlüsse von Salkrit, aber wir waren von Anfang an entschlossen gewesen, schnellstmöglich bis an das vermutete große Vorkommen zu gelangen. Mittlerweile kam die latente Bedrohung durch die unbekannten Beobachter hinzu.
    Hiram Beida war mit dem Epsaler Kernetz an Bord zurückgeblieben. Beide würden sofort Alarm schlagen, sobald die Ortungen Außergewöhnliches erfassten.
    Nichts deutete darauf hin, dass es in unserer Nähe eine physikalische Anomalie erster Ordnung gab. Spuren von Bergbau oder vergessene Gerätschaften wie. auf GoSy-A entdeckten wir ebenso wenig.
    Wäre auf Target nach Salkrit geschürft worden, gäbe es den Hotspot nicht mehr, bemerkte mein Logiksektor. Achte lieber darauf, dass die Desintegratoren rechtzeitig abgeschaltet werden.
    „Hier gibt es nichts, was einen Archäologen interessieren könnte", kommentierte Friedreich Solas. Während der letzten acht Stunden hatte er die Bohrung geleitet und nun an Quis van Goon übergeben. „Wenn die Tiefenmessungen exakt sind, stehen wir nur knapp fünfzig Meter über dem Hotspot."
    Unser Trupp war durch das Höhlensystem eingedrungen und nur hin und wieder gezwungen gewesen, gewaltsam den Fels zu durchbrechen. Nun befanden wir uns beinahe eineinhalb Kilometer tief. Zugleich war die Schwammstruktur merklich fester geworden, sonderlich große Hohlräume gab es in dem Gestein nicht mehr.
    „Je tiefer wir vorstoßen, desto komprimierter erscheint die Materie", stellte die Planetengeologin fest. „Folglich dürfen wir nicht davon ausgehen, dass die Asteroiden die Überreste eines zerborstenen Planeten sind. Ihr struktureller Aufbau spricht dagegen."
    „Was sind sie dann?", fragte ich.
    Mona Testar schüttelte den Kopf. „Ich muss eingestehen, ich habe keine brauchbare Erklärung."
    „Wir müssen die Materialproben unter biologischen Gesichtspunkten untersuchen", schlug der Archäologe vor. „Diese Schwammstruktur könnte aus Bakterienkolonien entstanden sein. Oder es handelt sich um eine anaerobe Lebensform."
    Ich hatte das ebenfalls in Erwägung gezogen. Jedoch änderte das nichts an meinem Entschluss, möglichst viel von dem vermuteten Salkrit zu bergen und zur VERACRUZ zu bringen. Abklären, was diese Asteroiden wirklich waren, konnten wir später immer noch. Mehr denn je war ich davon überzeugt, mit Salkrit den Schlüssel für die galaktische Zukunft in der Hand zu halten. Und dafür war ich bereit, fehlerhafte Entscheidungen in Kauf zu nehmen.
    Die Desintegratoren arbeiteten wieder. Schichtweise lösten sie das Material auf.
    Immer vorsichtiger ging es weiter. Zumindest im Labor, im Bereich von wenigen Gramm der Substanz, hatten sich Desintegratorfelder als deutlich deflagrationsfördernd erwiesen. Keiner von uns wollte unvermittelt mit leeren Händen dastehen.
    Mario Saats und Quis van Goon wurden von Eryn Glady und Julius Guck von SKARABÄUS-2 abgelöst. Im Verlauf der nächsten vier Stunden wechselte die Mannschaft komplett.
    Ich vermisste Dr. Gregorian. Wahrscheinlich machte es für ihn keinen Unterschied, ob er sich an Bord der VERA-CRUZ oder auf einem SKARABÄUS aufhielt - er stürzte sich in irgendwelche Berechnungen und vergaß Zeit und Raum.
    Noch gingen die Arbeiten einigermaßen schnell voran.
    „Wir kennen die Lage des Vorkommens bis auf zehn Meter genau", erinnerte ich. „Immer vorausgesetzt, die Messungen und Hochrechnungen des Kantor-Sextanten wurden nicht von unbekannten Faktoren beeinflusst. Unter Berücksichtigung eines entsprechenden Sicherheitsabstands können wir demnach einen kugelförmigen Bereich von zwanzig Metern Durchmesser freilegen, ohne große Risiken fürchten zu müssen.
    Danach müssen wir die Materialprüfer einsetzen."
    Ich zog mich ebenfalls für mehrere Stunden zurück.
    Wirklich schlafen konnte ich nicht, obwohl ich lange Zeit kein Auge mehr geschlossen hatte. Aber zwei Stunden Ruhe, unterstützt von der belebenden Wirkung des Aktivatorchips , erzielten annähernd dieselbe Wirkung.
    Kurz nach 22 Uhr meldete sich Dr. Gregorian.
    Diesmal warfen nicht nur seine buschigen Brauen Schatten um die Augen, diesmal hatten sich tatsächlich tiefe Ringe eingegraben. Ich wusste nicht, warum, aber ich gewann den Eindruck, dass der Hyperphysiker seit unserem Aufbruch von der VERACRUZ nicht mehr geschlafen hatte - und wer weiß wie lange vorher ebenfalls nicht.
    „Ich habe Berechnungen angestellt", eröffnete er ohne jede Begrüßung. „Die Einrichtungen von
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