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2296 - In der Hölle von Whocain

Titel: 2296 - In der Hölle von Whocain
Autoren: Unbekannt
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Wochen ausgeführt hatte. Da es sich bei den Implantaten um hochkomplexe experimentelle Module handelte, hatte sich der Ära erst kürzlich dazu durchgerungen, die Operation als gelungen zu deklarieren.
    Darum hat Atlan die Sache auch nicht an die große Glocke gehängt, dachte Hajmo. Zumal nach wie vor fraglich ist, wieweit wir uns auf Filana und ihre „Errungenschaften" verlassen können.
    Freilich würde uns ihr Pseudo-Trakensinn einen beträchtlichen Vorteil verschaffen...
    Kybb-Traken besaßen einen Organcluster, der elektrische Ströme und elektromagnetische Felder registrierte. An rund dreißig Stellen des Körpers angeordnete Rezeptor-Ampullen erzeugten Nervensignale, die im Gehirn zu einem Bild zusammengesetzt wurden.
    Dazu musste ein Kybb-Trake bewusst „umschalten". Er nahm seine gewöhnlich hoch technisierte Umgebung dann vollständig verändert wahr.
    Optische Wahrnehmung und Trakensinn schlössen einander aus; beides zusammen war nicht möglich.
    In diesem Modus vollbrachten die Traken erstaunliche Leistungen - und verfassten einen Großteil ihrer Aufzeichnungen, welche für Angehörige energetisch „blinder" Fremdvölker entsprechend schwer zu entschlüsseln waren. „Verstehe ich das richtig", fragte Hajmo: „Unsere Wunderdame aus der Gruselklinik ist diesbezüglich sogar, äh, hellsichtiger als ein Posbi?"
    Atlan runzelte kurz die Stirn, wohl wegen Hajmos vor Aufregung flapsiger Ausdrucksweise, dann nickte er. „Bei aller Unterschiedlichkeit scheint ein humanoides Gehirn dem der Kybb doch verwandter zu sein als das Bioplasma von der Hundertsonnenwelt."
    „Bleibt nur zu hoffen, dass sie rechtzeitig fit wird. Was kann ich inzwischen tun?"
    „Eine detaillierte, dennoch leicht fassliche xenopsychologische Expertise über die Kybb auf Tan-Eis zusammenstellen, für die restlichen Mitglieder des Einsatzkommandos. Dich ordentlich ausschlafen; grins nicht, das kann lebenswichtig werden. Diesen Iant Letoxx nochmals genau unter die Lupe nehmen, über ihn ebenfalls ein Dossier anfertigen."
    „Er soll dabei sein? Willst du etwa auf seine Forderungen eingehen?"
    „Können wir es uns leisten, auch nur die geringste Chance auszusparen? - Eben."
    „Wenn du in die Hölle gehst, nimm einen Teufel mit... Der durchtriebene Kerl versucht ganz bestimmt, sein eigenes Süppchen zu kochen."
    „Es wird hauptsächlich Filanas und deine Aufgabe sein, ihn im Auge zu behalten."
    Hajmo rieb sich die juckende Nase. „Toll. Und wer passt auf uns auf?"
     
    2.
     
    Zwei Krieger Die Erde bebte.
    Von Westen näherte sich ein Wirbelsturm. Die Sandmassen, von der Urgewalt des Orkans viele Kilometer hoch emporgerissen, verdunkelten die rote Sonne.
    Aus den brodelnden Chliitpflanzen-Sümpf en stiegen kochend heiße Dämpfe auf. Binnen Sekunden kondensierten sie in der eiskalten Luft zu gif tigern Schnee, der von den Windböen über die zerklüftete Hochebene geweht wurde.
    Aus einem der Vulkane der nahen Gebirgskette ergoss sich glutflüssige Lava zu Tal. Würgföhren und Ätzginsterhecken gingen in Flammen auf.
    Explodierende Büsche verschossen unterarmlange, pfeilspitze Dornen Dutzende Meter weit in alle Richtungen. Die Elemente waren in Aufruhr.
    Ein herrlicher Tag.
    Drei, vier Blitze schlugen fast gleichzeitig unweit von Gorm Goya ein.
    Knapp daneben, dachte er. Schade.
    Seiner guten Laune tat das keinen Abbruch. Der Donner grollte. Wolkenbruchartiger Regen setzte ein. Die fetten Säuretropfen prasselten, durchmischt mit scharfkantigen Sandkristallen, auf Gorms nackte Körperoberfläche. Konnte es etwas Erfrischenderes geben?
    Eine achtbeinige, doppelt mannsgroße, grob geschätzt fünf Tonnen schwere Raubechse sprang aus einer Doline und stürzte sich auf Gorm.
    Fröhlich balgten sie eine Weile herum.
    Da wurde das Heulen des Sturms schlagartig leiser und von einem hohen Piepsen übertönt.
    Immer, wenn's am schönsten ist, maulte Gorm in Gedanken, dann schob er das Tier beiseite, warf einen Blick auf sein Armband-Chronometer und joggte zum Ausgang.
    Er streifte seine Borduniform über, die er in der Gravo-Schleuse zurückgelassen hatte. Mit jedem Schritt aus dem Extremweltler-Trainingsareal hinaus in den allgemeinen Freizeitbereich wurde er leichter, bis er unter terranischer Standardschwerkraft nur mehr 750 Kilogramm wog.
    GoAn Goya benötigte weder Mikrogravitator noch Atemmaske, um sich überall in der LEIF ERIKSSON uneingeschränkt bewegen zu können.
    Obwohl auf seiner Heimatwelt fast fünffache Schwerkraft und ein
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