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2296 - In der Hölle von Whocain

Titel: 2296 - In der Hölle von Whocain
Autoren: Unbekannt
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die Überlegung, ob eine derartige direkte Schnittstelle für menschliche Gehirne denkbar wäre. Mit den auf der terranischen SERT-Technologie beruhenden VR-Stirnbändern, wie sie die Netzwerk-Jockeys und >Positronenreiter< der Hacker-Community von Vhalaum benutzen, wollte sie sich nicht zufrieden geben."
    Das Thema scheint sie immer mehr in Beschlag zu nehmen. Obwohl sie nur über rudimentäre neurochirurgische Vorkenntnisse verfügt, forscht Filana gezielt in diese Richtung.
    Sie fordert eine Fülle entsprechender Fachliteratur an. Ihre Materialbestellungen deuten ebenfalls darauf hin, dass sie an einer auch für Humanoide verträglichen Koppelung von mechanischpositronischen Steuerleitern und organischen Nervenbahnen arbeitet. Aufgrund ihrer weiter oben aufgezählten Verdienste werden ihr die erbetenen Forschungsmittel gewährt.
    Zwürbal: „Neu an ihrem Ansatz war, dass er auf Posbi-Technologie basierte. Selbige galt ja vor dem Hyperimpedanz-Schock als unzeitgemäß und rückte erst danach wieder langsam in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses anderer Völker. TLD-A Karonadse experimentierte mit modifizierten Biopon-Blöcken, ähnlich den Blockaggregaten, welche die Umwandlung von organischen Impulsen unseres Bioplasmas in technisch nutzbare Steuerschaltungen bewirken.
    Soviel ich weiß, erzielte sie anfangs beachtliche Fortschritte."
    Filana entwickelt Prototypen, die sich jedoch wegen ihrer Größe und des hohen Gewichts nicht als dauerhafte Implantate eignen. Ihren Tätigkeitsberichten zufolge scheitert sie am Problem der Miniaturisierung, trotz intensiver Bemühungen und der Hilfestellungen ihrer Posbi-Freunde.
    Zum Jahreswechsel beantragt sie deshalb die Versetzung nach Terra, wobei sie sich der geringen Erfolgsaussichten durchaus bewusst ist. In der Tat wird ihr Ansuchen mit Verweis auf mangelnde Ferntransport-Kapazität abschlägig beschieden: Für so epochal hält man ihre Arbeiten denn doch nicht.
    Daraufhin nimmt Filana Karonadse unbefristeten, unbezahlten Urlaub. Sie taucht in Vhalaum unter, vermutlich in einem einschlägig berüchtigten Bezirk, der „Splitterland" genannt wird.
    Das Ende der Datei war erreicht. Hajmo sah vom Bildschirm hoch. „Wie hat sie das Größenproblem in den Griff gekriegt?", fragte er. Inzwischen war ihm klar geworden, was er in der Medo-Sektion gesehen hatte. „Das entzieht sich unserer Kenntnis", antwortete Atlan. „Darüber spricht sie nicht. Aber Hayok nahm schon seit der KorraVirKrise auf dem Gebiet der Positronik-Forschung eine führende Rolle ein. In den Kriegswirren mag manches verschollen sein. Gut möglich, dass Filana im Hacker-Untergrund fündig wurde. Als sie Ende März wieder zum Vorschein kam, trug sie jedenfalls bereits die Implantate."
    „Sie hat sich diese Dinger von einem Schattenchirurgen einpflanzen lassen?"
    „Falls sie die Operationen nicht in Eigenregie an sich vorgenommen hat, mit einem ferngesteuerten Medo-Automaten."
    „Am offenen Hirn? - Mutig. Oder eher: verrückt."
    „Selbstversuche erfreuen sich einer langen Tradition in der terranischen Wissenschaft. Ein terranischer Astronom und Universalgelehrter namens Tycho Brahe starb daran, dass er unbedingt herausfinden wollte, wie lange man den Harn verhalten kann."
    „Keine Details, bitte. - Wie seid ihr zu Filana gekommen?"
    „Sie kam zu uns. Wurde auf der LEIF ERIKSSON vorstellig, nachdem sie Näheres über die Verhältnisse im Sternenozean von Jamondi erfahren hatte."
    In diesem Moment fiel bei Hajmo der KredChip, und er begriff, warum Atlan die Frau unbedingt im Einsatzteam haben wollte. „Ich Idiot!", rief er. „Na, na, na. So offensichtlich war das auch wieder nicht."
    „Ich hätte schon längst darauf kommen müssen. Sie hat sich als eine Art Dolmetscherin für die Kybb-Technik angeboten, nicht wahr?"
    „Ja."
    „Weil sie, dank ihrer Implantate, über etwas Ähnliches wie den Trakensinn verfügt!"
    „Im Prinzip, ja."
    Es war Filana Karonadse tatsächlich gelungen, erörterte der Arkonide, positronische Schalt- und Rechenelemente mit ihren Gehirnzellen über die Biopon-Blöcke hypertoyktisch zu koppeln. Sie vermochte nun mittels ihrer drahtlosen Schnittstelle willkürlich eine Verbindung zu geeigneten Rechnern in nächster Umgebung aufzubauen. „Allerdings leidet sie unter stark belastenden Nebenwirkungen. Doch dazu später."
    Um Filana ein Äquivalent des Trakensinns zu verleihen, war ein weiterer Eingriff notwendig gewesen, den Sto-Vauzech auf ihr Drängen hin vor drei
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