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2296 - In der Hölle von Whocain

Titel: 2296 - In der Hölle von Whocain
Autoren: Unbekannt
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wir dich nicht länger", sagte Atlan. „Kannst du den Kollegen von der Positronischen Abteilung irgendwelche Tipps für die Untersuchung der Datenbänke geben?"
    „Ich fürchte, nein. Sie stammen wahrscheinlich aus vielen verschiedenen Epochen... Tut mir Leid. Ich hätte gerne mehr Zuversicht verbreitet."
    „Tja, da kann man nichts machen. Danke. Du hast heute Großartiges geleistet. Gute Besserung."
    Auch Hajmo sprach Genesungswünsche aus, dann gingen er und Atlan.
    Sto-Vauzech legte Filana das Traktorfeld an und zog sich ebenfalls zurück.
    Endlich allein, sagte die Stimme.
    Filana versuchte sich durch autogenes Training zu entspannen. Doch die lästige Stimme meldete sich immer wieder.
    Ich könnte dich reparieren. Damit du schlafen kannst. Richtig. Das willst du doch, oder?
    Und ob. Sie hätte viel dafür gegeben, sehr viel. Ihre geistige Gesundheit stand auf der Kippe.
    Konnte es sein, dass die neue Stimme, die zum Unterschied von den anderen zu keiner Person aus ihrer Vergangenheit gehörte, eine Manifestation dieses Wunsches darstellte?
    Manifestation kommt ganz gut hin.
    Oder wurde sie schizophren? Waren dies die ersten Anzeichen psychischer Zerrüttung?
    Du bist ein harter Brocken, weißt du das? Gucky war bedeutend leichter von meiner Existenz zu überzeugen.
    Die Stimme schwankte, klang mal weit weg, dann ganz nah, mal wie ein junges Mädchen, mal wie ein brummiger alter Mann.
    Weil ich immer instabiler werde. Mir geht die Energie aus, Filana! Meine Akkus halten höchstens noch ein paar Stunden. Sonst würde ich mich dir ja gar nicht offenbaren.
    Außerdem beeinträchtigte diese Stimme ihre sonstige Wahrnehmung nicht. Wenn die anderen Stimmen erklangen, verlor Filana meist vollkommen die Orientierung. Jetzt aber sah sie ganz normal die Decke des Krankenzimmers, die Bilder an den Wänden, hörte die leise Musik ...
    Mozart, vermutete sie ...
    Nein, Lasky Baty. Hat Rhodan aus Andromeda mitgebracht. Grauenhaft fades Gedudel. Du hörst es auch, während ich rede, nicht wahr?
    Das stimmte.
    Weil ich nicht aus deinem Hirn komme, sondern von außerhalb. Über die Schnittstelle. Weil ich verflixt noch mal real bin!
    Filana verkrampfte sich, winkelte die Beine so ruckartig an, dass das Traktorfeld ansprach und ihre Bewegung sanft bremste.
    Sie führte nicht nur Selbstgespräche, sondern war drauf und dran, dem anderen Ich Glauben zu schenken!
    Sollte sie Sto-Väuzech rufen?
    Bloß nicht!
    Sie hatte dem Ära noch nie von den Stimmen erzählt, die sie heimsuchten. Das war vielleicht ein Fehler gewesen.
    Nein, das ist schon richtig so. Mensch, Filana, mir läuft die Zeit davon. Ich brauche dich. Und du wirst sehen, du kannst mich auch gut brauchen.
    Rechner sind mein Ding. Ich kann nicht leben ohne sie, im wahrsten Sinn des Wortes.
    Es klang so verzweifelt, so echt...
    Einmal angenommen, die Stimme kam tatsächlich von woanders. Wie sollte sie das beweisen?
    Das Hauptproblem bei der Diagnose metakognitiver Phänomene: Wie war die Herkunft verschiedener als Sinneseindrücke wahrgenommener Gedanken-Inhalte zweifelsfrei festzustellen?
    Gar nicht.
    Normalerweise könnte ich mich dir zeigen. Doch ich habe nicht mehr genug Kraft dazu.
    Das wäre sowieso keine Lösung. Ob akustische oder optische Illusion, spielte keine Rolle.
    Du hast mich noch nicht gesehen, gute Frau. Aber egal. Mir ist was eingefallen. Kannst du selbst das Traktorfeld abschalten?
    Dumme Frage. Dann hätte die Vorrichtung ja ihren Sinn verloren. Ausgezeichnet. Was würdest du dazu sagen, wenn ich es desaktiviere?
    Filana lachte auf. Es wurde immer irrer. Sie wurde immer irrer.
    Hör zu, ich kann nur diese eine Handlung setzen. Zu mehr reicht's nicht mehr. Also, wenn ich das Feld ausschalte -glaubst du mir dann? Und wirst du tun, was ich verlange?
    Das kam darauf an.
    Du musst in eine Nebenstelle der Bordpositronik gehen. Dort ist - dort bin ich. Noch.
    Gehen? Sie hatte ein gebrochenes Bein!
    Außerdem hing sie am Tropf und am Medo-Servo. Der würde sofort Alarm schlagen. Dann kam Sto-Vauzech oder ein anderer Dienst habender Arzt.
    Und sie würde endgültig für unzurechnungsfähig erklärt werden.
    Keine Sorge, das pegle ich.
    Vielleicht vermochte sie ja doch wieder zu träumen. In diesem Fall war das einer der schrägsten Träume, die sie je gehabt hatte.
    Filana! Tust du's?
    Müßig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Die Stimme war ein Produkt ihrer überreizten Nerven und der mangelnden Kompatibilität ihres Gehirns mit den positronischen
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