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2281 - Sturm auf Tan-Jamondi

Titel: 2281 - Sturm auf Tan-Jamondi
Autoren: Unbekannt
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stabilisieren, Echophage."
    „Du hast Recht."
    Erleichtert registrierte Zephyda, dass der Druck in ihrem Kopf nachließ. Die Biotronik beruhigte sich offensichtlich. Die Motana bekamen das Schiff wieder unter Kontrolle. „Weiter!", sagte die Epha zu ihren Quellen. Sie lenkten die SCHWERT in die tiefen Schichten der Atmosphäre hinab, während die drei anderen Kreuzer ihnen den Rücken freihielten. „Keine Schiffsbewegungen im Umkreis von zehn Lichtjahren", erklang Sephanas Stimme aus der PFEIL. „Futhorns Oberfläche ist energetisch so gut wie tot. Ihr müsst nicht mit Gegenwehr rechnen."
    Dafür mit etwas anderem, dachte Zephyda. Und das ist viel, viel schlimmer.
    Sie hätten es mit der Ortung „heraufholen" können, ohne bis zur Oberfläche zu fliegen. Aber das war nicht dasselbe, wie es mit eigenen Augen zu sehen.
    Zephyda musste sich vergewissern, dass es keine Sinnestäuschung war und keine Fälschung.
    Echophage, schaffst du es, uns die SCHWERT sicher zum Polkontinent fliegen zu lassen?
    Der Bionische Kreuzer sank tiefer, schraubte sich in weiten Spiralen nach Futhorn hinunter, beschrieb einen weiten Bogen über dem Nebelozean und kehrte dann fast zögerlich zum Polkontinent zurück.
    Epasarr redete ununterbrochen auf die Biotronik ein. Echophage wurde immer kleinlauter, schwieg schließlich ganz. „Wenn du es nicht willst, wir haben damit kein Problem", sagte Zephyda zur Biotronik. „Wir steigen mit Flugaggregaten aus und sehen uns das Gelände >zu Fuß< an."
    „Die Vergangenheit - ich muss wissen, wie es damals war", antwortete Echophage. „Finde ich da unten das Wissen, das mir fehlt?"
    „Vielleicht", wich Zephyda aus. Nein, auf keinen Fall. Die Speicher der Bionischen Kreuzer sind damals alle gelöscht worden. Es ist kein Wissen zurückgeblieben. Echophage wusste das. Der Rechner machte sich etwas vor.
    Zephyda beugte sich nach vorn, als könnte sie die Einzelheiten des Polkontinents dadurch besser erkennen. Nebelschwaden bedeckten den Boden, verhüllten die vorhandene Vegetation. Mitten aus dieser Suppe ragte die glühende Lava der geschmolzenen Festung, ein flackerndes Fanal.
    Von diesem Bauwerk ging keine Bedrohung mehr aus. Für niemanden!
    Zephyda beobachtete zwei Brandherde, die wie Strahlen eines Sterns aufleuchteten und hinaus in das sumpfige Gelände ragten. Dort, wo sie endeten, entzündeten sich Feuer. Nach und nach entfachten sie einen Ring rund um das Gelände, barsten unter gewaltigen Explosionen, schleuderten Trümmerteile empor, viele deutlich größer als die SCHWERT. „Ein Verteidigungsring von gewaltiger Kapazität", sagte Atlan. Zephyda hob überrascht den Kopf. Der Arkonide stand schräg hinter ihr, hielt sich nicht einmal an der Sessellehne fest. Deutlicher konnte er sein Vertrauen in das Schiff nicht zum Ausdruck bringen. „Zum Schutz des Crythumos? Unwahrscheinlich!" Die unterirdischen Abwehrforts bewachten etwas anderes, was sich jetzt als bizarre Flecken unter dem teilweise verdunstenden Nebel abzeichnete.
    Ein Künstler hat ein abstraktes Landschaftsgemälde geschaffen! Zephyda belog sich selbst mit diesem Wunsch. Dort unten wartete die Wirklichkeit auf sie. „Stellare Majestät, ich glaube, wir können es wagen", erklang die Stimme des Beistands. „Echophage, was meinst du?"
    „Epasarr hat Recht."
    „Wenn du es nicht aushältst, starten wir sofort durch!"
    „Einverstanden!"
    Zephyda wandte sich an ihre Quellen. „Bis auf fünfhundert Meter absinken."
    Ein leichtes Ruckein ging durch das Schiff. Diesmal verursachten es die Quellen. Sie spürten das, was dort unten lag. Es erschütterte sie so, dass sie beinahe die Kontrolle über ihre Kräfte verloren. Mit unerfahrenen Quellen wäre die SCHWERT jetzt abgestürzt. So aber verlor sich das Wackeln nach einer Weile. Der Bionische Kreuzer fing an, mit den Schwingen zu rudern.
    Jetzt! dachte Zephyda. Da vorn ist eines. Und dort drüben. Weiter hinten ... „Bei den Sternengöttern", ächzte Atlan. „Wie viele sind das?"
    Die Motana hob ruckartig den Kopf. Da war ein leises Fiepen, fast ein Schluchzen. Sie musterte die Quellen der Reihe nach - nein, von ihnen kam das Geräusch nicht. „Epasarr?"
    „Still, stör sie jetzt nicht."
    Sie? Zephyda benötigte ein paar Augenblicke, bis sie begriff. Echophage besaß zumindest teilweise ein weibliches Selbstverständnis. Epha - der Porlimsche Schatten und Choge, die weibliche Toron Erih, die dem Bionischen Kreuzer einst die Substanz 101 des Porlimschen Schattens eingeflößt
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