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2278 - Brennpunkt Talan

Titel: 2278 - Brennpunkt Talan
Autoren: Unbekannt
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Mondra zurückzupfeifen, Homer!"
    Adams stimmte Residor zu. Er aktivierte das Funkgerät und justierte es auf die aktuelle Geheimfrequenz.
    Mondra Diamond meldete sich augenblicklich. „Es ist Zeit. Wo steckt Scorchy?"
    „Ich bin unsichtbar hinter ihr oder glaubst du, ich hätte meinen Einsatzbefehl vergessen? Homer, Homer!", krähte es im unverkennbaren Tonfall des Roboters, ehe Mondra antworten konnte. „Kehrt über Neonapoli in die Stahlorchidee zurück. Wenn Gon-Orbhon sein Schiff verlässt, dürfte es schwierig werden, euch vor seinem Zugriff zu schützen."
    „Ich bin deine einzige Chance, alles live und aus nächster Nähe zu erleben, Homer."
    „Tut mir Leid, deine Gesundheit und dein Leben sind mir wichtiger als sensationelle Eindrücke. Vergiss nicht, du hast den Traum gehabt, aber Gon-Orbhon hat dich abgelehnt. Er wird dich als Gegnerin einstufen. Es besteht Lebensgefahr für dich, sollte er dich erkennen."
    „Ich komme."
    Homer konnte Mondra nicht erkennen, aber er sah, wie sich in der zweiten Reihe unterhalb des Loches die Menschen bewegten. Perry Rhodans ehemalige Gefährtin und Mutter seines Sohnes Delorian zog sich zurück. Die Situation an der Peripherie von Neapel eskalierte. Aufgebrachte Menschen begannen sich gegenseitig mit blanken Fäusten zu bearbeiten. Im Eiltempo schwebten Roboter herbei. Sie benutzten Paralysatoren, um die Kämpfenden zu trennen. Aber sie waren zu wenige. „Gon-Orbhon muss jetzt erscheinen", sagte Noviel Residor, „bevor die Unruhe die versammelten Jünger am Berg erfasst."
    Erste Tumulte weiteten sich bis zur Flanke des Vesuv aus. Homer war überzeugt, dass sich ein paar Stimmungsmacher des TLD darunter befanden, die stur ihrem Auftrag folgten, die Prozedur nach besten Kräften zu stören.
    Aber die Agenten machten die Rechnung ohne den Wirt. Übergangslos verloren die Menschen vom Vesuv bis hinein nach Neapel ihre Aggressivität. Sie ließen voneinander ab, starrten in Richtung des Berges und dann nach oben zu dem gewaltigen Fleck, der ihren Landstrich in abendliches Dämmerlicht tauchte, obwohl noch immer Nachmittag war.
    Wie die Lämmer stehen sie da und glotzen!, schoss dem Aktivatorträger ein Gedanke durch den Kopf. Hat Gon-Orbhon in diesem Augenblick Besitz von ihnen ergriffen?
    LAOTSE meldete einen zweiten Kybb-Titanen im Landeanflug. Er kam vom östlichen Horizont und fiel steil dem italienischen Stiefel entgegen. Die Anhänger Gon-Orbhons reagierten nicht auf das Jaulen in der Luft, das schnell zu einem Tosen und Donnern anschwoll. Gewaltige Luftmassen wurden da verdrängt. Wenn der Kybb-Titan nicht bald verzögerte, blieb um den Vulkan herum nicht viel übrig.
    Endlich reagierte der Gigant. Er reduzierte seine Geschwindigkeit auf zwanzig Prozent des bisherigen Wertes.
    Wer immer da kam, hatte es verdammt eilig. „Der Kommandant aus der Paukenwolke legt Wert darauf, Gon-Orbhons Ankunft mitzuerleben", vermutete Residor. „Auf die Konstellation bin ich gespannt."
    Die beiden Kybb-Titanen unterhielten keinen Funkverkehr. Der zweite kam vierzig Kilometer südlich in hundert Kilometern Höhe zum Stillstand. „Unser Gott Gon-Orbhon ist mit der Standortwahl zufrieden!" Laut hallte die Stimme des Propheten über den Berghang und die Ebene. „Ein ehemaliger Vulkan, der Blick auf das Meer, die Nähe einer Großstadt, alles ist wie in der Heimat. Gon-Orbhon fühlt sich hier zu Hause."
    Jubel brandete auf, unbeschreiblicher Jubel. Die bisher unterschwellig vorhandene Beklemmung wich erlösendem Beifall.
    Eine Projektion Gon-Orbhons entstand über dem Loch in der Bergflanke. Den Propheten am oberen Rand würdigte er keines Blickes, sondern richtete seinen Blick nach oben auf sein Schiff, wo sich eine Öffnung bildete.
    Ein mit stärken Lampen markiertes Gebilde glitt ins Freie. Vorsichtig, fast im Zeitlupentempo sank es herab zur Bergflanke. Homer konnte in der fast vollständigen Dunkelheit nicht genau erkennen, was es war, dennoch hatte er den Eindruck, ein solches Gebilde schon einmal gesehen zu haben. Nicht in dieser Form, sondern als größeres Ganzes. Aber er kam nicht darauf, was es war. „Gon-O! Gon-O!", intonierte die Menge. Die Menschen blickten abwechselnd zum Gott am Loch und zu dem Gebilde, das noch immer extrem langsam durch die unteren Schichten der Atmosphäre nach unten sank. „Natürlich!", rief Homer. „Ein Nocturnenstock! Was bei Bulle und Bär ist hier los?
    Wo kommt der her?"
    „Es handelt sich um einen Hyperkristall von starker Strahlung",
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