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2278 - Brennpunkt Talan

Titel: 2278 - Brennpunkt Talan
Autoren: Unbekannt
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der Vesuv. Sie sahen ein Schiff, das einem ins Riesenhafte vergrößerten Rochen glich, wie die Motana in Jamondi sie flogen. Dieser allerdings war von weißer Farbe und mit einer Länge von 333 Metern deutlich größer. „Perry, ich kann dich hören, hier ist Homer. Was ist geschehen? Kannst du deine Anordnung erläutern?"
    „Aus welchen Gründen auch immer kommt keine Verbindung zustande", meldete LAOTSE. „... auf keinen Fall angreifen", klang dafür wieder die Stimme des Residenten auf. „Hiermit befehle ich den Rückzug der gesamten Heimatflotte gemäß >Karthagos Fall<."
    „Die Stimmanalyse lässt keinen Zweifel zu", ergänzte LAOTSE die Durchsage. „Es handelt sich um einen Befehl des Terranischen Residenten Perry Rhodan."
    Die Kybb-Titanen aus der Paukenwolke griffen das Schiff an. Es transitierte und blieb verschwunden.
    Rhodan hatte seine Warnung abgesetzt und war geflohen.
    Homer sprudelte den geheimen Flottenkode für die zweite Stufe von „Krisenfall Karthago" hervor. Sekunden später erklang seine Stimme in allen flugfähigen Einheiten, die sich im Bereich des Solsystems aufhielten. Der Kybb-Titan hatte vermutlich keine Probleme mit der Entschlüsselung, aber das spielte in dieser Situation nun wirklich keine Rolle. .„Adams an Heimatflotte, ihr habt die Anordnung des Terranischen Residenten gehört oder werdet gerade darüber informiert. Hiermit tritt zum zweiten Mal >Karthagos Fall< ein."
    Genau wie damals am 24. Januar 1304 NGZ verfügten alle Schiffe der Heimatflotte über die Koordinaten des Treffpunkts im Sektor Gamma-Cenix. Den Kommandanten waren übergangslos geheime Kodes zugänglich, mit denen sie alle Informationen zu „Karthagos Fall" abrufen konnten. Adams' Anweisung verschaffte NATHAN Instruktionen aus sonst unzugänglichen Speichern, die speziell auf eine Okkupation Terras zugeschnitten waren.
    Mit versteinerter Miene beobachtete Homer, wie nach und nach alle Lichtpunkte der Ortungsanzeigen erloschen. Jeder symbolisierte einen Kampfverband. Nach weniger als zwei Minuten existierte kein einziger mehr. Die vereinte Flotte hatte sich in alle Winde zerstreut.
    Nur ein einziges Schiff blieb an Ort und Stelle. Die erhöhte Hyperimpedanz verhinderte, dass es aus eigener Kraft oder mit Hilfe von ein paar ENTDECKERN starten konnte - die Solare Residenz. Nach wie vor hing sie über dem Residenzpark, verlassen bis auf augenblicklich zwei Personen, die den Lauf der Dinge nun nicht mehr aufhalten konnten. „Damals habe ich gehofft, wir müssten so etwas nicht noch einmal erleben", sagte Maurenzi Curtiz leise. „Und jetzt ist es schneller eingetreten als befürchtet." 29 Jahre waren vergangen -ein kurzer Abschnitt für Menschen mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich 200 Jahren. Und ein kleiner Augenblick höchstens für einen relativ Unsterblichen wie Homer G. Adams, der dreitausend Jahre auf dem Buckel hatte, geboren 1918 am Ende des Ersten Weltkriegs.
    Homer kam sich vor, als habe ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen.
    Terra war jetzt ohne Schutz.
    Nein, doch nicht ganz, stellte er nach einer Weile fest. Zwei kleine Verbände aus jeweils zwanzig Einheiten waren dem Befehl des Solaren Residenten nicht gefolgt. „LAOTSE", stieß Homer hervor, „die sollen zusehen, dass sie so schnell wie möglich wegkommen!"
    „Ich versuche es schon eine Weile, Homer", lautete die Antwort. „Die Kommandanten ignorieren jeden Kontaktversuch."
    Noviel Residor kam zu Fuß. Im Schutz eines Deflektorfelds hatte er Alpha Karthago über einen Transmitter verlassen, dessen Gegenstation dreihundert Kilometer vor der Stadt mitten im Sand der Gobi versteckt war.
    Von dort aus hatte er ein unauffälliges Sandmobil aus dem unterirdischen Hangar benutzt, es in einem Parkdeck mitten in Terrania abgestellt und die Solare Residenz über eines der Antigravsysteme betreten.
    Dem TLD-Chef sagte man nach, er sei nach einer schweren Gehirnverletzung keiner Gefühle und Regungen mehr fähig. Homer glaubte das nicht ganz. Menschliche Gehirne besaßen die Fähigkeit, sich in bestimmtem Rahmen selbst zu regenerieren, gerade was das Wachstum von Nervenbahnen anging. Die Selbstheilungskräfte schafften es sogar, Umwege in Kauf zu nehmen, bisher brachliegende Gehirnregionen zu aktivieren und entsprechend umzufunktionieren.
    Ganz ohne Emotionen lebte auch ein Noviel Residor nicht, er war vermutlich nur nicht in der Lage oder willens, sie nach außen bemerkbar zu machen. „Wo stecken Mondra und dieser Roboter?",
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