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2271 - Station im Hyperraum

Titel: 2271 - Station im Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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verlassen?, wollte ich fragen. Das ist unmöglich! Aber ich hielt - ausnahmsweise einmal -die Klappe.
    Issart schluckte. Sein Fell sträubte sich leicht. Diese Antwort hatte ihn völlig aus dem Konzept gebracht. Ich kannte ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass er verzweifelt um passende Worte rang. Doch seinem Blick entnahm ich, dass er keine fand. Seine Niederlage war vollständig.
    In Atlans Augen blitzte es, und sein Gesicht verzog sich zu etwas, das bei den Humanoiden wohl ein Grinsen war. „Warte!", sagte er. „Deine Klaue hat die meine gewaschen, und ich bin dir etwas schuldig. Du willst gegen die Xipatio vorgehen, damit alle anderen auf TIMBA-DOR in Frieden leben können?"
    Issart straffte sich wieder ein wenig. „Ja."
    „Und dir käme es gelegen, wenn unsere Krieger dich dabei unterstützten?"
    Der Xamar rang sich erneut ein leises „Ja!" ab.
    Atlans Grimasse wurde noch ausgeprägter. Er berührte das Band über seinem linken Handgelenk. „Rorkhete bitte in die Zentrale", sagte er. „Ebenfalls die Eisernen. Ihr wisst schon, Tremotos Abteilung der Todesgruppe."
    „Ich soll das Kommando führen?", fragte das gedrungene Kraftpaket, das Rorkhete genannt wurde. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!" Die anderen Kraftpakete standen wie erstarrt da. Hätten Blicke töten können, hätte sich Rorkhete wie vom Überschlagblitz gefällt auf den Rücken gerollt und mit den Armen auf den Brustkorb getrommelt.
    Atlan lächelte schwach. „Ich will sehen, was du gelernt hast. Keine Panik, sobald es hart auf hart kommt, wird Tremoto übernehmen. Aber bis dahin ..."
    „Und unser Auftrag?"
    Der weißhaarige Humanoide deutete, als wäre es das Normalste auf der Welt, auf Issart. „Er kennt sich hier am besten aus. Er wird euch führen. Und ich erwarte keine Verlustmeldungen."
    Den direkten Weg konnten wir nicht nehmen. Immer wieder mussten wir Absperrungen der Isogher umgehen, auch wenn die Todesgruppe darauf zu brennen schien, sich mit den Mechs anzulegen. Aber Rorkhete sagte immer wieder: „Keine Verluste! Keine unnötigen Risiken!"
    Wir zwängten uns durch Versorgungsröhren und verborgene Schleusen. Issart kannte anscheinend jeden Winkel der oberen Station. Seine Kenntnisse waren unbezahlbar. Mir wurde schlagartig bewusst, dass wir ohne ihn keine Chance gehabt hätten - zumindest, wenn wir auf ein Blutbad verzichten wollten. Die Eisernen hätten wahrscheinlich sogar die Taphero con Choth in den Hyperraum gejagt.
    Das Labyrinth der Röhren und Gänge war für mich undurchschaubar, wir hätten überall sein können und unser Ziel nie gefunden.
    Schließlich erreichten wir eine große Kuppel aus einem durchsichtigen Material. „Beschädigt sie ja nicht!", sagte Rorkhete. „Dann kommt es zum Atmosphäreverlust!"
    Eine Frau der Todesgruppe lachte nur.
    Ich sah die Taphero über uns hinwegziehen. Ihre mächtigen Körper glitten durch den Weltraum. „Ich wusste nicht, das es so viele sind. Sie sind überall!" Niemand hörte auf mich. Ich kam mir furchtbar überflüssig vor und fragte mich, wieso Rendri und ich bei diesem Wahnsinn überhaupt mitmachten.
    Rendri hauchte an das glasähnliche Material der Kuppel. Ihr Atem hinterließ einen leichten Dunst. „Ja, sie sind überall. Doch sie haben nicht bemerkt, was sich in der Station abspielt. Ihre Welt ist da draußen, ihr Leben spielt sich in den Weiten des Universums ab."
    Ich liebte Rendri, aber sie war so naiv, unschuldig wie ein neugeborener Taphero.
    Issart stand neben ihr. Sein Blick wirkte fern und verletzlich. Er war viel kleiner als Rendri.
    Die körperliche Größe sagt nichts über den Geist aus, dachte ich. Auch wenn viele Xipatio klein im Geist sind, so klein wie sie selbst.
    Ich hatte jede Orientierung verloren, vertraute nur noch auf Issart, Rorkhete und die Todesgruppe. Mit einem Zischen öffnete sich eine Schleuse, wohl die, die uns von der Landeplattform trennte. Rorkhete hob den rechten Arm, und wir alle verharrten.
    Ein Xipatio befand sich auf der Plattform, blickte auf, als wir die Kuppel betraten.
    Durch sein Fell konnte man schon rosige Haut erkennen. Er musste sehr alt sein, doch in seinen dunklen Augen glitzerte es lebendig und warm. „Issart, mein Lieber, du hattest Recht! Sie gehen in ihren Untergang."
    Während Rorkhete nicht wusste, ob er den Schussbefehl geben sollte, trat Issart mit gehobenen Armen vor. Es war für mich seltsam anzusehen, wie der uralte Xipatio den Bastard in die Arme nahm. Der kräftige Xamar, der fast ein
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