Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
allein war, zog ich mich erneut zwischen die Aufbauten zurück. Ich aktivierte Aqüatinel. Meine Finger zitterten, ich machte mehrere falsche Eingaben. Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte mir den Zugriff auf seine Daten verweigert.
    Die Antwort war da. Allerdings hatte der unbekannte Empfänger nicht sofort geantwortet, sondern erst eine Stunde später.
    So lange haben die Kybb also gebraucht, um ihre Taktik festzulegen. Sie werden sich wundern.
    Dass sie misstrauisch blieben, verstand ich nur zu gut. Aber sie würden bald erkennen, worum es mir ging.
    Der Plan funktionierte nur, wenn beide Seiten mit offenen Karten spielten.
    Mein Puls beschleunigte. Die Kiemen bewegten sich so heftig, dass sie deutlich sichtbare Wellen erzeugten.
    Verräterische Wellen. „Mode/Kode/2626", begann die Antwort. „Mod/Fließtext. Sind zu Verhandlungen bereit. Nenne uns deine Konditionen, sofern du selbst zu Verhandlungen berechtigt bist. Mod/Kode/2627, Mod/Fließtext/Ende."
    Wenn es sich lediglich um eine untergeordnete Funkzentrale handelte, besaßen mögliche Vereinbarungen keinerlei Wert.
    Die Kybb mussten deutlicher mit der Sprache herausrücken. „Mod/Kode/2626", gab ich ein. „Mod/ Fließtext. Submarin-Architekt Schandor Aquist vom Planeten Graugischt. Wir machen ein Friedensangebot. Wir liefern euch die Shoziden mit ihrer Schwadron sowie Carya Andaxi aus, wenn ihr dafür den Planeten Graugischt und seine Bewohner verschont. Von unserer Welt wird ab sofort keine Gefahr mehr für Tagg Kharzani und die Kybb ausgehen. Mod/Kode/2627, Mod/Fließtext/Ende, Mod/Respond."
    Diesmal zögerte ich. Meine Finger schwebten über der Eingabefläche des Rechners.
    Noch konnte ich es mir überlegen. Eine leise, ferne Stimme in mir meinte, es sei besser, zunächst mit anderen Submarin-Architekten sowie der Schutzherrin darüber zu sprechen.
    Nein, ich hielt es nicht für sinnvoll. Es hätte unsere Welt keinen Flossenschlag weitergebracht.
    Vertraue dich Perry Rhodan oder der Medialen Schildwache an, wenn du nicht mit Kämpfern wie Zephyda oder den Shoziden sprechen willst, überlegte ich.
    Es war zu spät. Meine Fingerkuppe hatte die Sensorfläche berührt und den Impuls ausgelöst. Das Angebot war unterwegs
     
    9.
     
    Aus unmittelbarer Nähe erinnerte der Motoklon an eine plumpe Tonne, der man auf ziemlich grobe Weise zwei Paar Extremitäten angeflanscht und ein paar Oberflächengravuren verpasst hatte, den Rückenkamm, die Augenhöhlen und die Nasenlöcher. Die Krallen an den vierfingrigen Händen erwiesen sich bei näherem Hinsehen als außergewöhnlich scharf. Der dicke Schwanz vervollständigte das Bild vom plumpen Spielzeug aus irgendeiner Billigwerkstatt.
    Es war die perfekte Täuschung, wie Remo Quotost fand. Den Motoklon hätte man in jeden billigen Park oder auf einen Spielplatz einer der Schattenwelten stellen können, er wäre kaum aufgefallen. In der Unterwasserwelt von Graugischt hätte man ihn als missglückten Versuch eines Bildhauers angesehen.
    Wer nicht wusste, worum es sich in Wirklichkeit handelte, wäre nie auf eine überlegene Kampfmaschine gekommen, die in Sekundenschnelle Städte oder Landstriche entvölkern konnte. „Das Ding ist zwei Meter breit, zwei Meter neunzig hoch und einen Meter und fünf dick", betete Gnedar Holst die exakten Maße herunter. „Bei einem Gravo Standardgravitation wiegt der Koloss eins Komma fünfundneunzig Tonnen."
    Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte... Das Gewicht verriet die Kampfmaschine, nicht den harmlosen Hohlkörper. Im Innern arbeiteten komplizierte High-Tech-Maschinen, schnelle Rechengehirne und einiges mehr.
    Remo schwebte näher heran. Der Motoklon hing auf halber Höhe zwischen dem Boden und der Decke der dritten Etage. Aus den Wänden ragten Desintegratorkuppeln wie neugierige Zuschauer. Ihre Gegenwart versprach Sicherheit auch in kritischen Situationen. Sie nahmen der Metallechse viel von ihrer Gefährlichkeit.
    Remo Quotost wagte sich noch näher heran. Der armlose Torso drehte sich langsam um seine Längsachse. Hoch empfindliche Optiksysteme beobachteten jeden Quadratzentimeter seiner Oberfläche, achteten auf Veränderungen und Abweichungen vom bisherigen Zustand. Winzige Öffnungen für Energiewaffen konnten sich in Bruchteilen eines Augenblicks bilden, zu kurz für die Toron Erih, um zu reagieren.
    Der Submarin-Architekt entdeckte merkwürdige Fetzen und Plättchen zwischen den Beinen und am Hals. Sie schimmerten gelbgrau, erinnerten an die Netzgewebe von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher