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2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe
Autoren: Unbekannt
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alle Proteste waren umsonst gewesen. Er machte sich die allergrößten Vorwürfe, es zugelassen zu haben, dass er zu Dhatone und seiner Truppe ging.
    Seit über zwei Stunden war die Todesgruppe nun schon im Blockadefort. Zwei Stunden, in denen er jede Minute gezählt hatte. General Traver hatte anfangs versucht, ihm zuzureden, aber schnell geschwiegen, als er den Blick seiner Augen gesehen hatte. „Funk ihn an!", verlangte der Arkonide, wohl schon zum zehnten Mal. „Dhatone. Ich will wissen, wie weit sie sind."
    Der Shozide fluchte und ging zum nächsten Hufeisenpult. Atlan stand mit verschränkten Armen und ausdruckslosem Gesicht vor der Holokugel und starrte auf den Ausschnitt des Forts. Tot und schweigend lag es da, dunkel vor der Schwärze des Alls.
    Etwas kam auf sie zu. Er konnte danach greifen. Es war, als würde ein Vorhang ganz langsam zugezogen.
    Der Arkonide versuchte, die Beklemmung abzuschütteln. Traver kam zurück und meldete, dass Dhatone die Zentrale 4es Forts eingenommen habe, aber noch keinen Zugriff auf die Sternkarte. Allerdings habe er einen Trupp in Richtung (jer Rechnerräume geschickt und könne schon definitiv sagen, dass sich die strategische Karte in den Speichern des Forts befinde. Die drei Submarin-Architekten könnten jetzt kommen, um die Karte aus den Rechnern zu extrahieren. Ein Trupp, der sie empfangen und eskortieren sollte, wäre schon unterwegs. „Es wird nicht reichen", sagte Atlan düster.
    Für einen Moment verlor der Shozidengeneral seine mühsam aufrechterhaltene Beherrschung. „Du bist verrückt! Es läuft alles nach Plan! Ich hätte mich nie darauf einlassen sollen ..."
    „Auf was?", fragte Atlan eisig. „Worauf?"
    „Auf ..."
    Wieder wurde er unterbrochen, diesmal von einem Offizier.
    Der Shozide meldete, dass die ELE-BATO Funksprüche einer Kybb-Flotte aufgefangen hatten. Sie waren an die Besatzung des Blockadeforts gerichtet und forderten diese zum Durchhalten auf -nur noch kurze Zeit.
    Atlan presste die Lippen aufeinander, bis alles Blut aus ihnen gewichen war.
    Der Vorhang zog sich weiter zu.
    Die nächste halbe Stunde war für Rorkhete, als hätte jemand sie aus dem Ablauf der Zeit herausgeschnitten. Sie existierte kaum, bestand nur aus müdem Hinterhertrotten hinter den jetzt nur noch sechs Shoziden der Gruppe, die einmal von Shavate geführt worden war; aus grenzenloser Trauer und bitteren Selbstvorwürfen; aus Schmerz und Verzweiflung. Er wollte nicht mehr hier sein. Was hatte er hier noch verloren?
    Was hatte er je hier verloren gehabt?
    Der Weg zur Zentrale war frei. Tremto hatte Recht gehabt. Rorkhete blieb bei der Gruppe, nur um nicht allein zurückgehen zu müssen und sich womöglich in dem Raumgiganten zu verlaufen. Es interessierte ihn nicht, dass die Zentrale des Forts schon von Sub-General Dhatone, Daytana und den anderen Todeskämpfern besetzt war und dass es insgesamt acht Verluste auf shozidischer Seite gegeben hatte. Es war ihm gleichgültig, wenn er im Funkverkehr hörte, dass die Todesgruppe von der Zentrale aus nicht die Daten abrufen konnte, wegen deren sie das Fort gestürmt hatte, sondern zu den zentralen Rechnerräumen musste, um Zugriff auf sie zu erhalten. Ein kleines Kommando war schon unterwegs.
    Unterwegs waren auch die letzten Kybb. Es gab sie noch, aber sie dachten nicht mehr daran, den Eindringlingen Widerstand zu leisten. Sie hatten aufgegeben und flohen. Irgendwie wollte es Rorkhete nicht in den Kopf hinein. Es passte überhaupt nicht zu ihnen'.
    Anfangs hatten Tremoto und die anderen noch auf sie geschossen, wenn sie sie sahen, wie sie aus ihren Verstecken zu fliehen versuchten. Es hatte Rorkhete angewidert. Welchen Sinn hatte das Töten noch? Was hatte Tremoto davon? Weitere Tötungen auf seinem Konto? War das alles, was ihm etwas bedeutete? Oder ... war es Rache für Shavate?
    Dann achteten die Kämpfer nicht mehr auf die Flüchtenden. Sie ließen sie laufen.
    Rorkhete blieb immer weiter zurück, dachte an Shavate, ihre letzten Worte, das Lächeln auf ihrem erstarrenden Gesicht. Sie hatte nicht gewollt, dass er mitkam. Sie hatte Recht gehabt. Es war Wahnsinn gewesen. Was hatte er geglaubt hier erreichen zu können? Er würde sich ewig als Versager vorkommen. War es das wert gewesen?
    In diese Gedanken versunken, sah er eine weitere Gruppe von Kybb aus einem kleinen Raum fliehen, in dem sie sich verschanzt gehabt hatten. Sie liefen nach rechts, in einen abzweigenden Gang. Seltsam, dachte er, das taten sie alle; als ob sie sich
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