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2268 - Das Paragonkreuz

Titel: 2268 - Das Paragonkreuz
Autoren: Unbekannt
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und Schiffe der Kybb gestartet. Ein ganzer Schwärm von ihnen. Sie fliegen genau in unseren Kurs ...
     
    3.
     
    Jeder Hochzeitsflug war etwas einmalig Schönes, ein erhabenes Ereignis, das Ritual, das die Vermählung des Prinzen und seiner neuen Prinzessin erst wirklich besiegelte, nachdem der Stammespriester ihnen den Segen der Allmutter Andaxi gegeben hatte. Sonder fan Dor hatte, seit er dieses Amt bekleidete, schon den alten König getraut und auch dessen Vater.
    Dieser Flug sollte alle früheren in den Schatten stellen. Noch nie war ein Prinz so stark und beim Stamm so beliebt gewesen, noch nie eine Prinzessin so lieblich und prachtvoll. Sie sollte ihm viele Kinder gebären, von denen eines wieder der neue Thronanwärter sein würde. Es war, im Gegensatz zu den einfachen Tabtree, das alleinige Vorrecht des Königspaars, viele Kinder zu haben, damit gewährleistet war, dass es einen neuen Kronprinzen gab. Sollte dies einmal nicht eintreten, standen dem Treyf olken dunkle Zeiten bevor.
    Das letzte Mal, dass dies geschehen war, lag lange zurück. Jehar fan Mol, der Medizinmann des Stammes, hatte seinen Zauber über die Braut gesprochen und sein Orakel befragt. Einer glänzenden Zukunft des Treyfolken stand demnach nichts im Wege. Es würde reiche Ernten und viele glückliche Jahre für die Tabtree geben.
    Alle waren davon überzeugt. Alle 5693 Männer, Frauen und Kinder von Scherydann waren gekommen, um die Vermählung zu feiern. Jeder wollte dabei sein, wenn der Trawinder sich in die Lüfte erhob und höher und höher stieg, getragen von den Winden, die heute günstig gestimmt waren. Alles war günstig, schon die Sterne der Nacht waren es gewesen. Alles ...
    Nur nicht die Prophezeiung der Allmutter.
    Sonder fan Dor war noch einmal in den Tempel zurückgekehrt, um die Ikone zu befragen. Doch seine Hoffnung, etwas anderes von ihr zu hören als das, was sie ihm schon gesagt hatte, wurde bitter enttäuscht. Es war schlimmer gewesen, als wenn sie ihre düstere Botschaft wiederholt hätte. Sie hatte gar nicht mehr zu ihm gesprochen.
    Sie weiß, was ich getan habe!, hatte der Priester gedacht, als er vor ihr kniete. Ich habe deinen Willen missachtet, Heilige Allmutter! Er hatte sich direkt an sie gewandt und um ihre Vergebung gefleht, bevor er ihre Ikone, den größten Schatz des Treyfolken, von ihrem Sockel gehoben und hinausgetragen hatte, hinaus in die warm und. huldvoll strahlende Sonne, hinaus zu den Tabtree, zu dem Prinzenpaar und dessen vielköpfigem Gefolge, hinaus zu den wartenden Trawindern. Half es? Er vermochte es nicht zu sagen, doch er fürchtete das Schlimmste.
    Die Ikone wog wie Blei in seinen Händen, als er sie über sein kahles Haupt hob und dem Stamm zeigte. Sie schien in seinen Fingern zu brennen, als der Prinz vor ihr kniete und sie küsste. Er hatte ein Kribbeln auf seiner Haut gespürt, als habe sie in tausend Teile zerspringen wollen.
    Aber er konnte nicht mehr zurück. Er betete zu den Göttern des Stammes und erflehte deren Huld. Er tat es immer, bevor ein neues Prinzenpaar den Trawinder bestieg, um als Königspaar zurückzukehren, aber nie zuvor waren seine Beschwörungen so eindringlich gewesen wie an diesem Tag.
    Und alle hatten sie mit ihm gebetet, jeder Mann, jede Frau, selbst die Kinder und Uralten. Alle hatten sie die Kraft und Intensität gespürt, die aus seinen Worten klang, aber sie hatten nicht begriffen, dass es die Kraft der Verzweiflung war.
    Er hatte sich zum zweiten Mal versündigt, als er die Alten Götter anrief, denn der Wille der Allmutter war oberstes Gebot in jedem Treyfolken. Sie hatte ihm kundgetan, was sie wünschte, und er hatte nicht auf sie gehört.
    Die Trawinder warteten, insgesamt sechs von ihnen. Auch sie waren prachtvoll geschmückt. Es waren die stärksten und schönsten des ganzen Treyfolken. Seit Tagen hatten sie auf den saftigsten Weiden gestanden und waren zu den fruchtbarsten Sümpfen geführt worden, um ihre Tentakel tief ins heilige Erdreich zu versenken und Kraft für diesen Flug zu tanken. Sie waren nur Tiere, große lebende Ballons, von denen ein jeder an die zehn oder sogar mehr erwachsene Tabtree zu tragen vermochte, aber auch sie spürten die Magie dieses herrlichen Tages. Ihr Leben war kürzer als das eines Tabtree und ihr Verstand kleiner. Dennoch schienen sie instinktiv zu spüren, dass sie einen solchen Tag nicht noch einmal erleben würden.
    Mago, der Trawinder, der das Königspaar und dessen engstes Gefolge tragen würde, die Brüder und
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