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2268 - Das Paragonkreuz

Titel: 2268 - Das Paragonkreuz
Autoren: Unbekannt
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sich bei dem Versuch, sich vorzustellen, was sie am Ziel erwartete, das nur noch wenige Lichtjahre vor ihnen lag. Vor seinem geistigen Auge sah er dann riesige Kybb-Flotten oder andere Gefahren, zum Beispiel die gigantischen Hyperdimos, auf die sie schon mehrere Male im Arphonie-Haufen gestoßen waren.
    Immer wieder sah er zu dem Holo mit Zephyda. Sie saß starr in ihrem Sitz. Ihr von der wilden roten Mähne umranktes Gesicht verriet nichts von einer beginnenden Überanstrengung. Sie war Herrin der Lage. Es hätte ihn beruhigen sollen, doch die innere Spannung ließ sich nicht so leicht abstellen.
    Die letzten Minuten wurden zu einer kleinen Ewigkeit. Lyressea war über die Anzeigen und Displays ihres Pults gebeugt und verfolgte die von Echophage gelieferten Daten und Zahlenkolonnen. Perry Rhodan trat hinter sie und legte ihr beide Hände sanft auf die Schultern. Sie drehte kurz den Kopf und lächelte ihn dankbar an.
    Und dann war es so weit: Die SCHWERT fiel in den Normalraum zurück. Die wenigen Sterne am Rand des Hyperkokons standen wieder auf den Schirmen. Vor ihnen lagen die orangefarbene Sonne Cha und ihre Planeten. Rhodan wartete instinktiv auf einen Ortungsalarm, und erst als dieser auch nach den ersten zehn Sekunden nicht erfolgt war, begann er daran zu glauben, dass seine schlimmsten Befürchtungen überflüssig gewesen waren.
    Echophage lieferte die ersten Daten. Es gab zwar nicht die befürchteten Kybb-Flotten im System, auch keine Titanen oder gar Hyperdimos, aber um den Planeten Petac ortete die Biotronik insgesamt 21 Blockadeforts der Kybb, wie sie Rhodan und seinen Gefährten von Tan-Jamondi bereits hinlänglich bekannt waren.
    Petac war der erste von sechs Planeten der orangefarbenen Sonne. Echophage gab seine Distanz zum Muttergestirn mit nur 46 Millionen Kilometern an, was auf relativ hohe Temperaturen schließen ließ, den Durchmesser mit knapp 15.000 Kilometern und einen Sonnenumlauf von 87,3 Tagen. Die Schwerkraft wurde mit 0,8 Gravos ermittelt. Petac zeigte sich als eine erdähnliche, von Wolkenfeldern überzogene mondlose Sauerstoffwelt mit großen Kontinenten in den Ozeanen. „Danke, Zephyda", sagte der Terraner.
    Die Epha-Motana sah ihn aus dem Holo aus ihren grünen Katzenaugen an. „Wofür?"
    „Für den ruhigen Flug", sagte er in einem Versuch zu scherzen. In Wirklichkeit hatte er ihr gegenüber immer noch Schuldgefühle wegen der unmenschlichen Strapazen, die er ihr während der ersten Stunden im Arphonie-Haufen zugemutet hatte. „Mach dich nicht lächerlich", antwortete sie. „Wenn das alles war... Lass uns lieber in die Zukunft blicken. Die Blockadeforts gefallen mir überhaupt nicht."
    „Die Frage ist: Wie kommen wir nach Petac, ohne von den Blockadeforts geortet zu werden? Wir können nicht einfach in das System einfliegen."
    „Natürlich nicht", sagte Zephyda. „Ich schlage vor, wir legen eine kurze Überlichtetappe ein und tauchen eine Lichtminute vor Petac in den Normalraum zurück. Dann bremsen wir mit fünf Kilometern pro Sekundenquadrat ab und schmuggeln uns durch die Reihen der Kybb."
    „Das klingt sehr naiv", meinte Lyressea. „Ich weiß, was sie meint." Rhodan deutete auf die von Echophage gelieferten Ortungsdaten. „Von den Forts geht starke Streustrahlung aus. Die sollten wir nutzen."
    Lyressea schien nicht überzeugt. „Klingt sehr optimistisch", sagte sie.
    Sie hat eigentlich keine Angst vor den Kybb, dachte er. Sie fürchtet sich vor der eigenen Hoffnung; vor der Enttäuschung. Das Paragonkreuz ist ihr im Moment das Wichtigste von allem. „Auch hier im Arphonie-Haufen leiden die Kybb an der veränderten Hyperimpedanz", sagte Rhodan bedächtig. „Offensichtlich lag hier im Petaccha-System keine Priorität der Umrüstung vor. Sie scheint zwar begonnen worden, aber nicht abgeschlossen zu sein. Normalweise hätten wir keine Chance, durch ihr Ortungs- und Sicherheitsnetz zu schlüpfen. Die Kybb sind weder dumm noch unterentwickelt. Aber hier dürfen wir darauf hoffen, dass die Ortungseinrichtungen nicht mit voller Leistung arbeiten. Und die Streustrahlung der Tender wird das ihrige dazu beitragen."
    Lyressea starrte ihn an. Woran dachte sie? Verglich sie ihn in Gedanken mit den Schutzherren, die sie gekannt, die sie begleitet hatte? „Wir wollen das Kreuz", sagte er stattdessen. „Dass die Kybb den Planeten mit vollständiger Blockade gegen die Außenwelt abriegeln, lässt nur einen Schluss zu."
    Sie sah ihm in die Augen. Ihr Blick war suchend, so als wolle
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