Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2265 - Die Krone von Roewis

Titel: 2265 - Die Krone von Roewis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bewusstlosen.
    Unwillkürlich formten sich Assoziationen in Lischs Kopf. Gedanken an den bewaffneten Laerros und seine Männer. Die Tatsache, dass sich der Zentral-Antigravschacht um die nächste Gangecke befand.
    Reflexionen über den Tagungssaal der Zweiundzwanzig, der sich zwei Ebenen oberhalb befand, gänzlich ungeschützt, denn die Krone war ja bislang tabu gewesen... „Ach, du meine Güte ..." Gucky verschwand, und der bewusstlose Mantoll-Gurrad plumpste wie ein nasser Sack neben ihm zu Boden.
    Mühselig stand Lisch auf. Überlegte kurz, ob er diesen verfluchten Mörder erneut in die Tentzen-Grube rollen sollte, beließ es aber dann bei einem wuchtigen Tritt in dessen Magengrube.
     
    18.
     
    Tadh Al Arroin „Steck den Strahler weg!", sagte eine Stimme hinter dem Patriarchen, die weder drohend noch Angst einflößend, noch Furcht erregend klang. Sie war schwach wie die eines Kindes, und sie kam auch tatsächlich bloß von einem kleinwüchsigen Wesen.
    Laerros, der nach wie vor über ihn gebeugt stand, hätte über diese lächerlichen Worte kichern oder lachen müssen. Aber er tat es nicht, im Gegenteil. Er kreischte vor Schmerz, als ihm wie von Geisterhand ein sorgsam hochtoupiertes Barthaar ausgezupft und ein Büschel seines dichten Brustfells aus dem Körper gerissen wurde, auf das er so stolz war. „Die Waffen nieder!", befahl Gucky, der Multimutant, erneut. Ohne dabei die Stimmlage zu verändern, ohne nervös zu wirken.
    Es waren nicht nur die besonderen Gaben, die dem Mausbiber gegeben waren und die ihn unvergleichlich machten, nein! Gucky besaß eine Aura, die sich nur langsam, allmählich entfaltete - aber dann nahezu erdrückend wurde.
    Hier sprach ein Unsterblicher. Einer, der Kosmokraten in die Augen geblickt hatte. Einer, dessen unvergleichliche Lust am Leben ihm geholfen hatte, alle Schicksalsschläge zu überstehen. Einer, dessen harmloses Aussehen und dessen zahlreiche Marotten nur Bruchstücke einer Persönlichkeit waren, die um so vieles größer war als ihr körperlicher Spiegel. 'Laerros senkte die Hand, ließ die Waffe fallen. Seine Handlanger, sechs an der Zahl, taten es ihm gleich. Ihre Bewegungen kamen ruckelnd und entsprangen wohl kaum einem freien Willen.
    Al Arroin erhob sich. Sanfter telekinetischer Druck hievte ihn hoch. Gucky half ihm, Autorität, Größe und Unerschrockenheit dort zu zeigen, wo er sie keineswegs empfand.
    Der Patriarch räusperte sich. „Das Mantoll-Imperium hat gegen alte Sitten und Gebräuche verstoßen", sagte er.
    Ringsumher bemühten sich die Roewis-Gurrads um Haltung. Manch einer murmelte Zustimmung, die meisten aber waren nach wie vor geschockt. „Dein Verhalten kommt einer Kriegserklärung gleich, Laerros", setzte Al Arroin fort, mit jedem Wort sicherer werdend. „Und wie beurteilst du den Tod meines Schwagers?", brüllte Laerros. „Die Kriegserklärung, von der du schwätzt, hast du bereits während der Konferenz mit seinem Blut unterschrieben!"
    Die Gurrads beider Seiten erholten sich rasch vom Schock. Schon wurden erste Flüche laut, schon bedrohte man einander wieder mit erhobenen Fäusten ... „Überlegt euch genau, was ihr sagen wollt." Wieder übertönte - ja, übertönte! - diese dünne Stimme ihr Kampf geschrei. Schlagartig schwiegen sie, sahen zu Gucky. „Ich werde euch ..." - der Mausbiber deutete auf die Mantoll-Gurrads - „... in die Quartiere zurückbringen." Mit telekinetischem Druck komplimentierte er die sieben Männer in Richtung des Ausgangs. „Sie gehören uns!", begehrte Dinded Teifer auf. „Das bleibt noch zu klären, am besten durch ein unabhängiges Gericht!", lehnte Gucky ab. „Ich möchte euch allen dringend raten, die Gemüter abzukühlen. Zieht euch in eure Wohnbirnen zurück.
    Der Tag war lang. Viel Blut wurde vergossen." Der Mausbiber klang betrübt, unendlich traurig. Selbst Al Arroin spürte das aufrichtige Bedauern in der Stimme des Mutanten. „Wer was verschuldet hat - das sollen eure Behörden herausfinden. Ich biete euch an, in den nächsten fünfundzwanzig Stunden in der Krone Wache zu halten, damit nicht noch ein Unglück passiert. Reginald Bull und Tolot werden Einzelgespräche mit euch allen suchen."
    Wütend stampfte er mit dem Fuß auf, telekinetisch verstärkt, und der Boden bebte. „Trauert um eure Toten und gedenkt ihrer. Betet, dass sie die letzten sein mögen, denn die Gefahr, die Magellan und damit allen Gurrads durch Gon-Orbhon droht, ist wesentlich größer und allumfassender als das, was euch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher