Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2265 - Die Krone von Roewis

Titel: 2265 - Die Krone von Roewis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
heute voneinander trennt."
    Er sah Al Arroin gelassen in die Augen. „Nimmst du meine Hilfe an?"
    Der Patriarch zögerte. Der Mausbiber hatte instinktiv seine Schwachstelle ausfindig gemacht.
    Oder kann er gar meinen Anti-Psi-Schirm durchdringen? Er erschrak. Nein, das konnte nicht sein; so weit reichten Guckys Kräfte nun auch wieder nicht. Widerwillig akzeptierte er das Angebot.
     
    19.
     
    Reginald Bull Die Stunden vergingen zäh. Ein unermüdlicher Gucky sprang von einer Ecke der Krone zur anderen.
    Dennoch gelang es ihm nicht, die Gemüter der Gurrads abzukühlen. Beleidigung folgte auf Beleidigung, Racheschwur auf Racheschwur.
    Die Gurrads sind uns einfach zu fremd, sinnierte Bull. Wir Terraner sehen in ihnen wegen ihres Äußeren nur allzu oft allzu Menschliches. Denkt man sich die Mähne weg und tauscht Augen und Nase gegen terranische Pendants aus, kommt's auch optisch hin. Aber es stimmt nicht. Die Gurrads sind so wenig Menschen, wie sie Löwen sind - und wenn wir sie bei uns noch so oft „Löwenmenschen" nennen. Denkweise, Temperament und Ehrgefühl sind gänzlich anders ausgeprägt als bei uns Lemurerabkömmlingen. Und sie gehen nur deswegen so schwer in meinen Schädel, weil ich vorschnell assoziiere.
    Der Handel mit den Gurrads verlief überraschend reibungslos, und das seit vielen hundert Jahren. Bull kannte die erfreulichen Wirtschaftsdaten und wusste um die Handschlagqualität der Löwenmenschen. Viele persönliche Kontakte waren verhältnismäßig unkompliziert verlaufen.
    Aber anhand der drei Geretteten Faghan El Bar, Tary Gerrige und Gahd Konter waren die Probleme deutlich zutage getreten. Auf Aon, der Heimat der Cortezen. Auf dem Planeten ihrer Vorfahren.
    Bull hatte sich mittlerweile Berichte ganzer Heerscharen terranischer Diplomaten durchgesehen.
    Unisono berichteten sie von schier unüberwindlichen Schwierigkeiten, wenn man sich mit der gurradschen Seele befassen wollte. „Und wir maßen uns an, das Handeln der Kosmokraten verstehen zu wollen", murmelte Bull.
    Niemand hörte ihn.
    Er war allein. Tolot befand sich augenblicklich im Quartier der Mantoll-Gurrads und hörte sich mit einer Engelsgeduld endlose Beschwerden über jahrzehntelange Benachteiligungen im Handel mit der LFT an. Gucky wiederum sorgte beim Konsortium der Zweiundzwanzig dafür, dass die Wogen der Erregung nicht allzu hoch schlugen.
    Und Kantiran? Nun - der hatte einen Narren an den beiden Gurrad-Kindern gefressen und durchwanderte die Krone, gemeinsam mit Mal Detair, der wie ein Schatten an ihm klebte. Der Versuch, die beiden für einen diplomatischen Einsatz zu gewinnen, war gescheitert. Bull seufzte. Der Junge musste erst einmal mit sich selbst und seinen Problemen fertig werden.
    Bull aktivierte eine externe Leitung. „DeMool hier ... Hallo, Residenz-Minister!"
    „Guten Abend", entgegnete Ball. „Gib mir bitte eine Statusmeldung."
    Ohne zu überlegen, als hätte der Mann nur auf den Anruf gewartet, schnarrte er: „Der Datenaustausch funktioniert mittlerweile. Zwei der Hawks wurden gewechselt und im Probebetrieb getestet. Der dritte wird soeben montiert. Mehrere Suchteams sind mit dem Systemmanagement beschäftigt und spüren kleineren Fehlerquellen nach. Die Hyperkristalle werden, wie erwartet, nur zögernd ausgeliefert. Offensichtlich haben die Gurrads nicht alle Informationen erhalten, die sie sich erhofften."
    Bull überging die indirekte Frage. „Sonst irgendwelche Probleme?"
    „Keine."
    „Sehr gut." Er wollte die Verbindung beenden, als ihm etwas einfiel: „Konntet ihr die wichtigsten intermagellanschen Medienvertreter aussortieren?"
    „Ja", antwortete der Offizier kurz. „Gut." Bull leckte nachdenklich über seine Lippen. „Ich möchte in zwei Stunden ein Holovid-Interview mit jenen drei Nachrichtenstationen führen, die die größten Reichweiten nachweisen können. Du bist mir dafür verantwortlich, dass alles klappt."
    Wiederum keine Reaktion. „Und Pragesh soll noch mehr Tempo machen. Ich werde dafür sorgen, dass die Kristalle in den nächsten Stunden freigegeben werden."
    „Jawohl."
    Bull schaltete endgültig ab. Irritiert -und ein bisschen wütend. Dieser Mann war und blieb undurchschaubar. Wie sollte er ihn bloß einordnen?
    Er seufzte und blickte auf sein Chronometer. Ihnen wurde Zeit gestohlen. Unendlich wertvolle Sekunden und Minuten verrannen ungenützt, während sich eine unbekannte Wesenheit, endgültig aus ihrem Gefängnis befreit, möglicherweise bereits aufmachte, um zu nehmen, was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher