Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2265 - Die Krone von Roewis

Titel: 2265 - Die Krone von Roewis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Antwort auf der Zunge lag. „Ho, ihr beiden!", mischte sich Gucky mit piepsender Stimme ein. „Wir sind nicht hier, um uns gegenseitig Nettigkeiten an den Kopf zu werfen, sondern um uns auf eine heikle Mission vorzubereiten."
    Bull fing sich rasch. „Du hast Recht, Kleiner." Und, an Kantiran gewandt: „Du willst uns also nach wie vor auf diese Mission begleiten?"
    Kantiran bestätigte kurz und bündig. Ganz der Vater.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Begleiter des Halbarkoniden. „Und du willst sicher mit?"
    Mal Detair lächelte freundlich und nickte. Bull verstand ihn nur allzu gut.
    Der Fuertone hatte sein Leben gänzlich der Freundschaft zu dem Jungen untergeordnet, hatte alles andere hinter sich gelassen und begleitete Kantiran seitdem durch dick und dünn. Wieso kommt mir das nur so bekannt vor? Ha! Und rote Haare hat er zu allem Überfluss auch noch! „Dies wird kein gewöhnlicher Ausflug"^ sagte er. „Die Gepflogenheiten hier erfordern Fingerspitzengefühl. Die Gurrads besitzen ein Übermaß an Temperament und sind mächtig stolz auf das, was sie erreicht haben. Die terranische Diplomatie versucht stets, sich an die Verhältnisse anzupassen. Wir sind damit immer gut gefahren." Drohend deutete er mit erhobenem Zeigefinger in Kantirans Richtung. „Ich möchte, dass das auch hier und heute so gehandhabt wird! Die Liga Freier Terraner unterhält in der Großen Magellanschen Wolke bessere Handelsbeziehungen als alle anderen Machtblöcke der Milchstraße. Mit arkonidischem Gehabe kommt man hier nicht besonders weit, merk dir das bitte. Ich erwarte, dass du dich meinen Anweisungen unterordnest. Haben wir uns verstanden?"
    Rhodans Sohn wollte heftig antworten, verbiss es sich aber. Er nickte kurz, bedeutete Mal Detair, ihm zu folgen, und verließ grußlos die Zentrale.
    Die UNICORN tauchte mit mäßiger Geschwindigkeit in die Atmosphäre von Roewis ein. Der Planet war in eine geschlossene Wolkendecke gehüllt, aus der im Sekundentakt Blitzentladungen hinab zur Oberfläche zuckten. „Eine recht feuchte Gegend", sagte Kantiran mit merkbarem Widerwillen.
    Sie durchstießen die tief hängende Wolkendecke. Breite, stark mäandernde Flussläufe glänzten in mattem Tageslicht; die Seen- und Sumpflandschaft wurde nur von wenigen Trockeninseln unterbrochen. Die Aufnahmeoptik fand eine Herde rhinozerosähnlicher Tiere, die in flottem Tempo durch brackiges Wasser stoben.
    Der Bordrechner der UNICORN fing nach einem Zufallsprinzip weitere interessante Eindrücke von der naturbelassenen Planetenoberfläche ein. Wassereidechsen, gut und gerne fünfzehn Meter lang.
    Laufvögel mit langen Saugrüsseln, die bedächtig durch die Marschlandschaften stampften. Gespinste mit zwei Meter langen Gliedern, so filigran, dass sie im sanftesten Windzug zitterten. Hybridwesen, die mit hochgereckten, glänzenden Astarmen Blitze anzogen, die Energien ins Wasser ableiteten und die rundum getöteten Tiere in sich aufnahmen. „Sehr fremdartig und gar nicht zu unseren gurradschen Freunden passend", murmelte Bull. „Wie meinst du das?", fragte der sonst so zurückhaltende Mal Detair, der Fauna und Flora mit glänzenden Augen betrachtete. „Auch wenn sie einen sehr, hm, urwüchsigen Eindruck hinterlassen", antwortete Bull, „sind die Gurrads heutzutage stark technikorientierte Wesen. Sie leben hauptsächlich in Städten und in großen, geschlossenen Familienverbänden. Zudem können sie meines Wissens mit Regen und Feuchtigkeit nicht allzu viel anfangen."
    „Roemiand", sagte Ushuda Indrali kurz angebunden und deutete auf ein sich rasch aufblasendes Holo-Bild. Daten wurden eingeblendet, Statistiken plastisch aufbereitet. „Vierzig Millionen Einwohner", murmelte Kantiran interessiert. „Und die Hauptstadt wurde direkt über dem Südpol errichtet."
    „Eine Stadt, wie auf dem Reißbrett entworfen", ergänzte Gucky. „Ich sehe fast ausnahmslos kerzengerade Häuserzeilen und Straßenzüge. Das spricht nicht gerade für viel Fantasie."
    Erneut zerfiel die holographische Aufbereitung in viele Detailbetrachtungen -bis sie ihr Ziel erf asst hatte und einblendete. „Die Krone von Roewis", murmelte Reginald Bull. „Beeindruckend ist sie nicht", sagte Kantiran. Seine persönliche Vorstellung von Gigantismen war eine andere. Schließlich war er auf Arkon aufgewachsen. „Aber sie hat etwas", setzte Mal Detair hinzu. „Die Magnet-Schwebebahn läuft in symbolischer Absicht vom geographischen zum magnetischen Südpol, also vom Raumhafen zur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher