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2265 - Die Krone von Roewis

Titel: 2265 - Die Krone von Roewis
Autoren: Unbekannt
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habe keine Priorität zugewiesen bekommen. Weder für uns noch für die RICHARD BURTON. Obwohl die Ankunft eines terranischen Fernraumschiffes gehörigen Wirbel ausgelöst hat..."
    Bull blieb gelassen. „Ich nehme an, dass uns Al Arroin ein wenig schikanieren will, indem er uns hier oben verhungern lässt. Er möchte zeigen, wer der Herr im Hause ist."
    „Es wird über alle möglichen Medien verbreitet, dass wir im Grosnor-System angekommen sind", fuhr Indrali nüchtern fort. „Eine Menge neugieriger Reeder und Kapitäne will von uns und der RICHARD BURTON Informationen haben. Zudem liegen mittlerweile Dutzende Bitten um Interviews mit dir vor."
    „Ein Interview ... hm. Das ist eine Option, die wir uns für später offen halten sollten. Wenn uns Al Arroin zu sehr für Spielchen einspannen möchte, welcher Art sie auch sein mögen, könnten wir Druck auf ihn ausüben. Informiere Pragesh. Er möge die Anfragen nach Wichtigkeit filtern. Die bedeutendsten Medienvertreter soll er hinhalten, allen anderen absagen." Abrupt wechselte er das Thema. „Gibt es sonst etwas Neues, was ich wissen sollte?"
    „Ihr werdet in der Krone von Roewis erwartet, nicht wahr?" Die Kommandantin, stets kühl wirkend, folgte den Gedanken des wie immer etwas sprunghaften Unsterblichen ohne Probleme.
    Bull nickte. „Wusstest du, dass dort in wenigen Stunden eine hochoffizielle Reeder-Konferenz beginnt?
    Teilnehmer aus allen Ecken und Enden der Großen Magellanschen Wolke werden erwartet. Man will, wenn man den Kommentaren glauben kann, eine Neuaufteilung der Einflussbereiche und Handelsgebiete vornehmen."
    „Und das natürlich unter der Leitung von Patriarch Tadh Al Arroin." Bull nickte grimmig. „Langsam schwant mir, was der alte Zauselkopf von uns will."
    „Nämlich?"
    „Uns als seine Geschäftsfreunde präsentieren! Als lebendes Beispiel dafür, dass die Liga Freier Terraner in erster Linie den Kontakt zum Roewis-Imperium sucht. Er wird das Bild so zurechtrücken, als wäre das Konsortium der Zweiundzwanzig der wichtigste Ansprechpartner für die LFT in der Sternenwolke." Bull fuhr sich durchs Haar. „Wenn er damit durchkommt, könnte er die Machtverhältnisse entscheidend zu seinen Gunsten beeinflussen ..."
    Gucky unterbrach ihn: „Was hältst du davon, wenn wir bei unserem Auftreten in der Krone einen Kontrapunkt setzen?"
    „Kontrapunkt? Ich verstehe nicht ganz, was ..."
    „War das etwa zu erwarten? - Ich meine einen ganz bestimmten, großen, kräftigen. Einen, den die Gurrads unter keinen Umständen erwarten werden."
    „Hm? Ach ja - diesen Kontrapunkt." Bull grinste diabolisch. „Kleiner, diese Idee könnte von mir stammen." Er wandte sich an die Kommandantin. „Ein Funkspruch an die RICHARD BURTON. Ich bitte darum, mit einem Shift einen zusätzlichen Gast für unsere Delegation hierher zu bringen. So, wie ich Al Arroin einschätze, bleibt uns für das Manöver ausreichend Zeit, bevor wir das Landefenster zugeteilt bekommen. Der wird sich wundern, der Spitzbube ..."
    Tadh Al Arroin 'Er genoss das wohlige Gefühl der Kratzverstärker, die in den sündhaft teuren Overall eingearbeitet waren.
    Die Dinge liefen genau so, wie er sie geplant hatte. Es würde ihn einen großen Haufen Hyperkristalle und Tausende Arbeitsstunden in seiner Fliegenden Werft im Orbit um Roewis kosten, in der die Creme de la ceme gurradscher Techniker Dienst tat. Diese Gefälligkeit würde die Terraner dafür besänftigen, dass er ihre Bekanntheit ausnutzte. Der psychologische Effekt, den er erzielte, wenn er den Residenz-Minister im Namen des Imperiums Roewis begrüßte, war ohnehin mit keinem Geld des Konsortiums aufzuwiegen.
    Das Türsignal erklang, einem lang gezogenen Jagdschrei nachempfunden. „Lisch!", seufzte der Handelsreeder und aktivierte den Öffnungsmechanismus. „Was gibt es so Dringendes zu besprechen? Wie bist du überhaupt an meinen Sekretärinnen vorbeigelangt, ohne dass ich informiert wurde?"
    „Lisch Entber gelangt in der Krone überallhin, ohne aufgehalten zu werden", meinte der kleine, aber wuchtige Hausmeister, der ihm seit Jahren ein Dorn im Auge war. „Eines Tages wirst du mir deine kleinen Geheimnisse verraten müssen", sagte Al Arroin. Er betonte das Wort „müssen". Der Hausmeister galt nicht als besonders intelligent. Aber er war verschlagen und mit einem guten Instinkt ausgestattet. Er würde die unterschwellige Drohung verstehen und darüber nachdenken. „Finden die Terraner ausreichend Platz in der Krone? Man hat mir
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